Die Krise in Europa und die öffentliche Hand

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Re: Die Krise in Europa und die öffentliche Hand

Beitragvon Grünrock am So 17. Jan 2016, 20:14

Schön wäre es aber schon zu wissen was und wann genau passiert. Man könnte sich mit seinen Ersparnissen im Euro darauf einstellen und die gesamte Lebensplanung danach ausrichten. Schade das wir die Entwicklungen nicht genauer vorhersagen können. Wir fliegen ins All, sagen voraus wann das Eis an den Polen abgeschmolzen ist und vieles anders wissen wir oft schon recht genau. Was mit uns selbst passieren wird... schade eigentlich. Haben wir da zu wenig Wissenschaftler auf diesem Gebiet?
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Re: Die Krise in Europa und die öffentliche Hand

Beitragvon Vogel.dresden am Fr 22. Jan 2016, 11:41

In der Tat eine sehr, sehr schwierige Situation und ein Prüfstein für die EU und Deutschland. Bei der Flüchtlingsdiskussion scheiden sich die Geister. Man kann nur hoffen, das der in der Anmoderation benannte Trend zur Etablierung rechter Gruppierungen in den Ländern wie Polen, Ungarn, Frankreich Holland und vielen anderen Ländern sich nicht durchsetzt. Genauer betrachtet nutzt die Schließung der Grenzen in den europäischen Staaten und Verkündung von Obergrenzen zur Einwanderung nichts.

Der Flüchtlingsstrom ist nicht kurzfristig einzudämmen und hat konkrete Ursachen. Neben der Ursache des Krieges, wie z. B. in Syrien oder der Destabilisierung von Ländern wie Libyen, ist die Hauptursache in der anhaltenden Weltwirtschaftskrise und der sich hier täglich verschärfenden Wirtschaftskrise in Ost- und Südeuropa zu suchen. Wer das nicht sieht oder sehen will, scheint eher ignorant, eklektisch und populistisch vorzugehen. Hier gern einmal die Meinung eines einstigen CDU Politikers und auch aus dem Fernsehen bekannten Journalisten, der immer "weit aus dem Fester geschaut hat" und auch heute die Dinge im Zorn zuspitzt, um auf bestehende Probleme aufmerksam zu machen:

https://www.facebook.com/juergentodenho ... 1192290838

Nun kann man unterschiedlicher Meinung über Jürgen Todenhöfer und die dort geäußerten Ursachen sein. Die Regierungschefs sind es sicher nicht, die die Krise ausgelöst und dessen Ursachen insgesamt geschaffen haben. Da greift der Brief im Zorn zu kurz und geht an den Ursachen vorbei, nennt deren Wirkungen aber warnt mit Recht vor möglichen, bevorstehenden Katastrophen, wenn jetzt nicht vernünftig und zeitnah gehandelt wird.

Das tatsächliche Thema ist aber, dass seit der großen Weltwirtschaftskrise in den zwanziger Jahren bisher keine so anhaltende und tiefe Wirtschaftskrise, wie die seit dem Jahr 2007 begonnene, stattgefunden hat. Die bekannten Auswirkungen der großen Weltwirtschaftskrise in den zwanziger Jahren und der daraus resultierende 2. Weltkrieg, sollen dingend vermieden werden, ganz egal wie man nun zum "Brief im Zorn" zu Jürgen Todenhöfer und anderen Meinungen steht. Seine Mahnung, alles gegen Krieg und Vertreibung zu tun, ist sicher angebracht.

In den Jahren der großen Weltwirtschaftskrise gingen Millionen von Deutschen in die USA, um ihr Glück zu suchen und einen eigenen Ausweg aus der Weltwirtschaftskrise zu finden. Eine ähnliche Konstellation haben wir jetzt mitten in Europa. Seit 2007 wird versucht, diese Weltwirtschaftskrise in den Griff zu bekommen. Das ohne mittel- oder langfristigen Erfolg. Die Krise ist zurück, dass kann man drehen und wenden wir man will, da die wirklichen Ursachen verblieben und man von einer begrenzten "Finanzkrise" sprach. Selbst das fast 40 Milliarden schwere Konjunkturpaket in Deutschland, die Ankurblung der Autoindustrie mit Tausch von Altfahrzeugen und vieles mehr haben nur kurze Zeit gehalten und die Ursachen der Krise eher zugespitzt. Nun ist wieder alles, was die Weltwirtschaftskrise betrifft, auf Anfang gestellt.

Betrachtet man den Markt für Erdöl und Erdgas, ist jedem Volkswirtschaftler klar, was uns noch bevorsteht. Der Tiefpreis für Öl und Gas ist einerseits die Auswirkung der Überproduktion aber vor allem das Ergebnis der zurückgehenden Nachfrage des "Blutes der Wirtschaft". Die Industrieproduktion ist weltweit und auch in ganz Europa, historich richtig betrachtet, immer weiter zurückgegangen. Viele europäische Länder verharren in tiefster Rezession. Insbesondere die Ost- und Südeuropäischen Länder haben mit tiefer Armut ganzer Schichten der eigenen Bevölkerung zu tun. Natürlich versucht man aus diesen Ländern zu flüchten, ein warmes Zuhause und genug zu Essen, zumindest für die Kinder zu haben. Wer will diesen Menschen das verdenken. Klar, dass diese Staaten die Flüchtlinge nicht noch zurück haben wollen. Klar, dass unter den Flüchtlingen auch Menschen sind, die das schnelle Glück suchen oder selbst in Ihren Herkunftsländern als Kleinkriminelle verfolgt wurden. Vielerorts aber auch nur die Konsequenz von Not und Elend oder höchster Arbeitslosigkeit, insbesondere unter den Jugendlichen und jungen Menschen, die vom Leben noch etwas erwarten aber in Ihren Ländern keine Zukunft mehr sehen. Wenn diese jungen Leute nun auch in Deutschland nicht das schnell erhoffte Glück finden - werden sie sich nehmen was sie schnell haben und kriegen können... Sie machen lediglich das, was ihnen die Armut in ihren Ländern gelehrt hat. Integration kam zu spät. Der Trend wird sich voraussichtlich noch verstärken. Hier nur an den Wirkungen zu arbeiten, bringt kein Ergebnis. Auch hier wird man schnell an die Ursachen heran müssen. Ob man das wirklich möchte, wird sich zeigen.

Die Diskussion, Grenzen dicht oder Obergrenzen für Flüchtlinge, bzw. Gewalttäter in Köln, lenkt von den eigentlich bedeutsamen Themen ab. Krieg und Weltwirtschaftskrise. Werden wir in Europa und Deutschland Obergrenzen für Flüchtlinge bestimmen, Europa oder Deutschland zur "Festung" erklären, dann werden wir die Konsequenzen dafür tragen müssen. Die Weltwirtschaftskrise wird mit ihren Folgen auch in Deutschland Einzug halten und Krieg wird in Europa wieder auf der Tagesordnung stehen.

Wer das will, sollte weiter darauf bestehen, die Grenzen dicht zu machen und Obergrenzen für Flüchtlinge einführen.

Es nützt nichts, es müssen die Ursachen für den Flüchtlingsstrom und die anhaltenden Kriege bekämpft werden. Nur dann kann langsam wieder Besserung eintreten. Die schlimmen Propheten einer kurzfristigen Lösung werden einen Scherbenhaufen zurücklassen, welche die Generation vor uns bereits einmal mit Verzicht auf vieles wegräumen musste. Einen solchen Scherbenhaufen sollten wir uns tunlichst ersparen und hoffe, dass wir seit 1945 dazu gelernt haben.

Nur meine persönliche Meinung.
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Re: Die Krise in Europa und die öffentliche Hand

Beitragvon Peter am Fr 22. Jan 2016, 16:44

Der OECD-Aufseher William White erwartet für Europa eine Finanzkrise, die wesentlich gravierender sein könnte als jene von 2007. Der Bundesbankpräsident pflichtet dem bei.
Grund: Die sich abzeichnende Rezession wird 1.000 Milliarden Dollar fauler Kredite uneinbringlich machen. Die Zentralbanken haben ihr Pulver verschossen und scheiden als Retter aus.

Der frühere Chefvolkswirt der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, William White, hat beim World Economic Forum in Davos mit Ambrose Evans-Pritchard gesprochen und einige sehr unerfreuliche Entwicklungen vorhergesagt. White ist jetzt Chairman beim Review Committe der OECD und hatte bereits 2005 vor dem Crash gewarnt.

Er sagte im Telegraph, dass das Weltfinanzsystem „gefährlich instabil“ geworden ist: „Die Situation ist schlimmer als 2007. Wir haben unsere makroökonomische Munition zur Bekämpfung von Rezessionen aufgebraucht. Die Schulden sind in den vergangenen acht Jahren weiter gestiegen und haben solche Höhen in allen Teilen der Welt erreicht, dass diese zu Verwerfungen führen kann. In der nächsten Rezession wird offensichtlich werden, dass diese Schulden niemals mehr bedient oder zurückgezahlt werden können. Das wird sehr unangenehm für viele Menschen, die jetzt glauben, sie halten Assets, die etwas wert sind. Die einzige Frage ist, ob wir in der Lage sind, der Realität ins Auge zu blicken und uns dem, was kommen wird, in einer geordneten Weise stellen, oder ob alles ungeordnet geschieht. Schuldenschnitte hat es 5.000 Jahre lang gegeben – bis zurück zur Zeit der Sumerer.“

Whites Aussagen sollten vor allem von Sparern und Anlegern mit Aufmerksamkeit studiert werden. Denn der Abbau der weltweiten Schulden wird von jenen geschultert werden müssen, die jetzt über Vermögenswerte verfügen. Das betrifft die Sparer, weil die europäischen Banken-Regeln seit dem 1. Januar 2016 vorsehen, dass Gläubiger von Banken deren Rettung zu bezahlen haben. Nur Spareinlagen unter 100.000 Euro sind geschützt – und auch hier ist nicht klar, ob die europäischen Einlagensicherungssysteme wirklich greifen. Das dürfte davon abhängen, welche Banken als erste straucheln. Der Telegraph berichtet, dass die europäischen Banken bereits eingeräumt haben, auf einem Berg von 1.000 Milliarden Dollar an faulen Krediten zu sitzen. Hier sind nicht jene Kredite eingerechnet, von denen die Banken noch davon ausgehen, dass ein „rollover“ möglich ist. Dies betrifft vor allem die Schwellenländer. Hier ist Deutschland als Exportnation besonders betroffen. Die britische Barclays Bank hat am Donnerstag bekanntgegeben, sich aus Asien, Russland und Brasilien zurückzuziehen, weil diese Länder für die Briten ein zu heißes Pflaster geworden sind. White erwartet, dass die europäischen Gläubiger einige der größten Haircuts werden hinnehmen müssen, weil sie eine massive Exposure in den Schwellenländern haben.

Das Problem mit den Schwellenländern besteht darin, dass sie nach der Finanz-Krise die Retter für das Weltfinanzsystem gespielt haben. Die von den Zentralbanken gefluteten Märkte haben eine neue Schulden-Blase entstehen lassen. Mit der Baisse der Rohstoff-Preise wird diese Blase zum Platzen gebracht: Die Investitionszyklen führen dazu, dass diese Länder vom Kollaps bedroht sind. Die Schwellenländer sind, wie White sagt, nicht mehr die Lösung, sondern Teil des globalen Problems geworden. Eine Rezession ist kaum vermeidbar, wie etwa die Entwicklung des Baltic Dry Index erahnen lässt. Russland ist bereits in einer Rezession. China hat sich mit der Abwertung des Yuan in den globalen Währungskrieg eingelassen – White nimmt den Begriff ausdrücklich in den Mund. Dies war bisher ein Tabu und auch die EZB hat stets beteuert, dass ihre Programme nicht auf eine Schwächung des Euro abzielen.

Eine mögliche weltweite Finanz-Krise ist auch kein Grund zum stillen Triumph für naive Klassenkämpfer: Denn die Verluste im Zuge einer weltweiten Umschuldung treffen nicht nur „die Reichen“, sondern auch die Vermögensverwalter, denen die verschiedenen Pensionsfonds anvertraut sind.

Wir kritisch die Lage ist, lässt sich an den Bemühungen von Italien und der EU erkennen, die eben erst beschlossene „Bail-In“-Regel außer Kraft zu setzen und die faulen Kredite über Staatsgarantien, also den Steuerzahler, aus der Welt zu schaffen. Die Investoren haben nämlich nichts mehr zu verschenken und schauen genau, welche Staaten sie rasieren. Ein trauriges Beispiel ist das österreichische Bundesland Kärnten, in dem der seinerzeit als Robin Hood gegen die „Altparteien“ angetretene Jörg Haider den nachfolgenden Generationen eine gigantische Pleite-Bank hinterlassen hat. Die Gläubiger weigern sich, einem eigentlich großzügigen Schuldenschnitt zuzustimmen. Sie wollen, so vermutet es der Wirtschaftschef der Kärntner Kleinen Zeitung, Adolf Winkler, an Kärnten ein Exempel statuieren. Die Folge könnte die baldige Insolvenz des Bundeslandes sein.

Die Härte der Gläubiger findet ihre Entsprechung in ebenfalls harten Maßnahmen der Regierungen: Nach Ungarn will nun auch Polen die Franken-Kredite von den Schultern der Bürger nehmen und die Banken dafür zahlen lassen. Die Ratingagentur Fitch reagierte prompt und droht Polen wegen dem geplanten Zwangsumtausch von Hypothekenkrediten mit einer Herabstufung der Bonitätsnote. Der Beschluss schwäche den Bankensektor und stelle ein Risiko für das Rating dar, erklärte Fitch-Analyst Arnaud Louis, so Reuters.

William White sagte dem Telegraph, dass die Krise auch deshalb so schwer zu bewältigen sein werde, weil die Zentralbanken mit der Geldschwemme das grundlegende Problem der schuldengetriebenen Wirtschaft verschärft hätte: „Es war immer gefährlich, sich darauf zu verlassen, dass die Zentralbanken ein Solvenz-Problem lösen können. Alles was sie können, ist, ein Liquiditäts-Problem zu lösen. Alles andere führt zur Unordnung. Und diesen Punkt haben wir jetzt erreicht.“
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Re: Die Krise in Europa und die öffentliche Hand

Beitragvon Grünrock am Fr 22. Jan 2016, 16:53

Der Investor George Soros hält einen Zerfall der EU für unausweichlich, wenn nicht ein Marshall-Plan in Kraft gesetzt wird, der vor allem Osteuropa rettet.

In einem Interview mit Bloomberg zeigt sich der Investor George Soros bemerkenswert pessimistisch: Er rechnet damit, dass die EU an der Flüchtlingskrise zerbrechen dürfte. Soros ringt in dem Interview mit den Worten und setzt mehrfach an, zu sagen, dass die Krise die EU „zerstören“ werde. Soros ist von Anfang an ein großer Unterstützer der EU gewesen, sieht aber jetzt, dass die Union führerlos schlingert. Er lobt den Plan von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, einen Marshall-Plan aufzulegen, um die vor allem Osteuropa vor dem Kollaps zu bewahren. Dies hätte schon viel früher geschehen müssen. Dies deutet darauf hin, dass die Verwerfungen im Weltfinanzsystem gravierend sein müssen.

Soros sagt, dass Griechenland ein hoffnungsloser Fall ist, weil das Problem dort durch das falsche Krisenmanagement völlig außer Kontrolle geraten sei. Doch im Vergleich mit den Bedrohungen für ganz Europa sei der Fall Griechenlands eine zu vernachlässigende Größe.

Soros erwartet außerdem eine harte Landung der chinesischen Volkswirtschaft. Sie sei praktisch unvermeidbar, sagte Soros in Davos. China sei aber in der Lage, dies zu managen. Es habe Ressourcen und drei Billionen Dollar Reserven.
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Re: Die Krise in Europa und die öffentliche Hand

Beitragvon admin am Fr 22. Jan 2016, 21:51

Hallo Foristi!
Recht herzlichen Dank für die sehr sachliche und gute Diskussion. Ich habe mir die Statistik angesehen und festgestellt, dass dieses Thema tatsächlich bewegt hat. Wir hatten in den letzten 2 Wochen 468 Zugriffe hierauf. Das zeigt, dass Eure Beiträge von vielen Menschen gelesen werden. Je Woche waren das 234 Leser.
Weiter so. Ich habe auch viele Zuschriften aus Kommunen und Behörden, die uns in unserer Arbeit bestätigen. Im Gegensatz zu sozialen Netzwerken und anderen Foren, geht es bei uns sachlich und trotzdem interessant zu. Da halten wir die Linie und geben keine Schüsse unter der Gürtellinie ab.
Danke!
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Re: Die Krise in Europa und die öffentliche Hand

Beitragvon Grünrock am Do 4. Feb 2016, 15:13

Danke Admin, schön zu hören, dass uns hier ganz viele Menschen wahrnehmen, obwohl wir anders als manche Medien und sozialen Netzwerke nicht reißerisch aufmachen oder beständig unter die Gürtellinien schlagen/fassen. Auch von mir der Versuch, sachlich weiter zu diskutieren.

Aus meiner Sicht wird die Diskussion zu den Asylbewerbern überfrachtet und auch als "Scheinpolitik" ausgeführt. Wir reden über die Begrenzung des Flüchtlingsstromes. Wie denn?
Die Ursachen dafür sind eher gewachsen! Wir reden über Rückführung und Rückführungsverträge mit den sog. sicheren Herkunftsländern. Wie denn? 80% der Flüchtlinge besitzen keine Dokumente, welche die tatsächliche Herkunft beweisen könnte. Rückführung wird nur möglich sein, wenn klargestellt ist, um welchen Staatsbürger es sich tatsächlich handelt. Jeder Rückzuführende hat auch noch die Möglichkeit, sich gerichtlich zur Wehr zu setzen. Auch das würde Jahre brauchen. Die Flüchtlinge sind da und es werden im Frühjahr sicher wieder viel mehr werden. Das wird man zur Kenntnis nehmen müssen. Grenzen dicht machen? Auch das wird nicht funktionieren. So hoch können wir keinen Zaun bauen, dass die Flüchtlinge diese nicht übersteigen könnten. Schusswaffe? Die Frage ist bereits in Antwort auf die AfD Interviews beantwortet. Bei ordnungswidrigen Grenzübertritten gibt es einen Eintrag ins Mutti-Heft. OK, die Botschaft wäre dann auch angekommen.

Indes spielen sich aber hinter der allgemeinen Volksdiskussion vom Marlis Müller und Max Mustermann Grundfragen der Existenz der EU und auch der "Kassensituation" der EU Länder und deren wichtigsten Zahlmeistern, so auch Deutschland ab.
Italien und deren Banken dürfen in 2016 nicht ins straucheln geraten, sonst wird es eng für die "EU-Kassenlage":
Italien und die Europäische Union werden in Kürze eine Einigung über eine Abwicklungsgesellschaft für faule Bankkredite erreichen, so berichtete jetzt Reuters. Eine Übereinkunft könne „wenn nicht diese, dann spätestens nächste Woche“ erzielt werden, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person am Donnerstag gegenüber Reuters. Die Gespräche laufen schon fast ein Jahr. Bei der EU waren Italiens bisherige Pläne für eine Bad Bank auf Ablehnung gestoßen, weil sie als unzulässige Staatshilfen gewertet wurden (was sie auch jetzt wären). Die systemrelevanten italienischen Banken zerfallen in 2016 unter ihren faulen Krediten von mehr als 500 Milliarden Euro, die während der jüngsten Rezession in dem Land angehäuft haben.
Wer wird die Zeche zahlen müssen? An vorderster Stelle auch Deutschland. Und das alsbald und nicht "schaun wir mal".

Großbritannien ist ein Zwerg ohne Europa - und Europa ohne Großbritannien auch, so hieß es jetzt im EU-Parlament. In hitziger Debatte stritten die Abgeordneten über einen EU-Austritt Großbritanniens und darüber, wie der verhindert werden kann.
Was wird da helfen - richtig, Geld! Wer wird bezahlen?

Das ist aber so nicht bezahlbar und auch durch den nicht mehr geforderten Stabilitätskurs der EU sind alle Türen zur weiteren Verschuldung weit geöffnet. Wer will denn das zum Schluss bezahlen? Da war Griechenland aus der Portokasse zu begleichen.

Und wie nun weiter?

Klar nachdem nun Italien von der EU, also vornehmlich von Deutschland finanziell bedient wird, sperrt sich Italien nun auch nicht mehr zu den Hilfen für Flüchtlinge an die Türkei in Höhe von 3 Mj. Was hilft uns das wirklich weiter? Es wird eine Medienmeldung geben, dass die Türkei auf Initiative Deutschlands und der EU mehr Flüchtlinge aufnehmen wird. Was werden die Flüchtlinge in der Türkei machen, die eigentlich nach Deutschland wollen. Genau - Ihr ahnt es schon - das wird passieren!

In Großbritannien steht die Abstimmung über den EU verbleib spätestens 2017 auf der Tagesordnung. Was kann man machen, um die Bürger dort zur EU günstig zu stimmen, dass man selbst etwas vom EU Verbleib hat?

Mei Gott - alles um Wahlen zu gewinnen und Gesicht zu wahren? Für mich ist das zu kurz gegriffen. Der ehemalige Bundespräsident hat den Nerv vieler Menschen nicht nur in Dresden getroffen.

Der ehemalige Bundespräsident, der in Dresden tatsächlich einmal Größe bewies wird wir folgt von der Süddeutschen Zeitung dazu kommentiert:

"In seiner Dankesrede sagt Wulff, er empfinde besondere Verantwortung in diesen unruhigen Zeiten. Ihm sei daran gelegen, "dass wir unsere Werte leben und unsere Werte verteidigen gegen jeden, der sie in Gefahr bringt, von innen oder von außen". Und Wulff geht auf das Gefühl ein, das sich in Dresden gerade einen Hauch stärker empfinden lässt als anderswo, das Gefühl, man erlebe eine Art Vorabend, wofür auch immer. Wulff erinnert an 1914, an 1919, und er fragt sich, wie in Zukunft einmal auf das Jetzt zurückgeblickt werden wird: "Unsere Kinder werden Sie und uns später fragen, was habt ihr in diesem Schicksalsjahr 2016 getan, jeder Einzelne, was habt ihr getan?"

Für mich war hier die RENTA CONTROL UNION mit diesen Thread im Jahr 2015 bereits sehr weit, im Vordenken von möglichen Prozessen, die Europa und Deutschland bewegen werden. Schaut Euch mal den Thread von Beginn an. Die grundlegenden Einschätzungen zur Situation und welche Entwicklungen vor uns stehen, waren im Grunde doch richtig. Sicher, es war auch für die RENTA CONTROL UNION riskant, damit in irgendeine politische Ecke gestellt zu werden. Das ist heute leider an der Tagesordnung. Für mich müssen aber Berater, die für die öffentliche Hand von Bund, Ländern und Kommunen tätig sind auch bereit sein, riskante volkswirtschaftliche Themen anzugreifen und einmal das was wir so im Alltagstrott immer sagen und tun, einmal in Frage stellen dürfen. Ist denn das ALLES RICHTIG, was wir so denken und tun - oder bewegen wir uns in eine Sackgasse? Also auch einmal bereit zu sein "quer zu denken". Die Berater für den öffentlichen Dienst müssen nach meiner Meinung auch mehr sein, als die Realisierer von Handwerkszeug, was lange bekannt ist. Vorschläge abzuschreiben, welche wir selbst einbrachten. Sie müssen mit uns bereit sein, neues zu denken und uns insgesamt voran zu bringen. Das geht aber nur, wenn zukünftig interdisziplinär gedacht und gearbeitet wird. Sodass eben z. B. volkswirtschaftliche Probleme mit betriebswirtschaftlichen Problemstellungen erfolgreich verbunden werden können. Der Erfolg auch dieses Threads zeigt uns allen, dass uns das gut tut. Aus meiner Sich wächst hier eine neue Generation der Berater heran. Wer da bereits von der Zeit und seinen Kunden überholt ist, wird kämpfen müssen, um nicht den Anschluss zu verpassen.

Meine Ansicht zu den Dingen.
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Re: Die Krise in Europa und die öffentliche Hand

Beitragvon Peter am Sa 13. Feb 2016, 20:38

Nochmal zurück zur Flüchtlingskrise. Eine sicher langanhaltende Krise (wegen ihrer Ursachen und den noch zu erwartenden Wirkungen) die das Format hat, hohe Verwerfungen in der EU und auch in seinen Ländern herbeizuführen. An die Verknüpfung dieser Krise mit anderen Krisen will ich z. Z. nicht denken und verdränge das eher.

Ich habe euch einmal den geschiedenen IfO Chef Prof. Hans Sinn zu dieser Frage hier im Link bereitgestellt. Man kann sicher sagen, dass Sinn immer streitbar war und polarisiert hat, aber was er da sagt ist sachlich und zumindest für mich logisch:

http://videos.huffingtonpost.de/politik ... 54455.html

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Re: Die Krise in Europa und die öffentliche Hand

Beitragvon Heinze am Mi 17. Feb 2016, 10:33

Auch zum sog. internationalen Terrorismus muss man nochmal einen Ton sagen. Wir sprechen oft davon, dass der internationale Terrorismus die Welt bedroht und wir führen seit Jahren bereits heiße Kriege gegen diesen Terror oder halten Religionen für den Auslöser von Kriegen, da diese vermeintlich die Weltherrschaft erobern möchten.

Zunächst zu Paris:
Frankreich und seine Hauptstadt Paris sind neben anderen Länder und Städten seit Jahrzehnten Brennpunkt handfester sozialer Auseinandersetzungen. Nicht umsonst wechseln sich Regierungen in schneller Folge ab und das Land ist wirtschaftlich instabil geworden. Arbeitslosigkeit und vor allem Jugendarbeitslosigkeit sind hoch. In Paris haben sich in Vororts- und Armutsvierteln auch Parallelgesellschaften entwickelt, die eigenes Recht gesellschaftlich seit Jahren leben. Polizei und Staat sind nicht mehr Vorort - es hat sich eine "Eigenjustitz" durchgesetzt. Es herrscht das Faustrecht. Die sog. Jugend - Aufstände in Paris mit kriegsähnlichen Zuständen, Straßenschlachten, hunderten brennenden Autos sind uns allen noch vor Augen. Wenn die wirtschaftlichen Probleme in Frankreich nicht gelöst werden, wird der Ruf nach dem starken Mann oder der starken Frau immer lauter werden. Aber auch diese Kräfte werden das wirtschaftliche Problem nicht lösen können, sondern werden an der Zündschnur, die die Welt in die Luftsprengen kann zündeln.

Das betrifft aber nicht nur Frankreich und Paris. Im Forum der RENTA CONTROL UNION "Sind wir denn noch zu retten" ist das in der Anmoderation ganz gut und auch Volkswirtschaftlich sehr weitsichtig dargestellt. Hier nochmals den Ausgangspunkt unserer Diskussion betrachten.

http://www.kommunalberatung-rcu.de/de/K ... Home-4.htm

Die Rechten Bewegungen sind eben nicht nur eine zeitweilige Erscheinung. Immer dann, so die RENTA CONTROL UNION in der Anmoderation des Themas, wenn wirtschaftliche Krisen heraufziehen, wird der Ruf nach dem starken Mann und den einfachen Lösungen immer stärker. Draufhauen eben und "ich will meine Ruhe und mein Geld". Zu was das in Deutschland geführt hat wissen wir alle. Und wir sind selbst davon auch nicht weit entfernt. Wenn wir nicht bald verantwortungsbewusst an dieses Thema gehen, werden wir diesmal nicht mehr in der Lage sein, den Scherbenhaufen zusammenzukehren. Der Eine wird wieder auf den Anderen zeigen und keiner war Schuld an der Sache. Wir haben ja alle nichts gewusst und nur unsere Pflicht erfüllt. Das nützt aber diesmal nichts mehr. Postum lässt sich das nicht mehr auf dieser Welt aufarbeiten.

Entstehen weltweite wirtschaftliche Krisen - und darin befinden wir uns, kommt es zu wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen. Nun tritt hinzu, dass wir auch selbst eine wirtschaftliche und soziale Krise in der Dritten Welt ausgelöst haben. Natürlich kommt es dort zuerst zu Anarchie und radikalen Strömungen. Wie sagt man: Wenn nichts mehr zu fressen da ist, nimmt sich jeder was er braucht, um satt zu werden oder geht dahin, wo er glaubt satt zu werden. Die Ursache ist nicht im schießwütigem Taliban oder im IS zu suchen. Da verwechselt man Ursache und Wirkung. Auch sind nicht die Weltreligionen Schuld an den wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen.

Wenn wir das verstanden haben, kann man an die Lösung der Probleme gehen. Die kann man nicht wegbomben oder wegschießen.

Das wird ein sehr langer Prozess. Ob ein solcher positiv geführt werden kann, wird man sehen müssen. Wenn die größte Not und der Hunger beseitigt sind, was nicht einfach ist, wird die nächste Frage nach einer gerechten Verteilung des Reichtums auf der Tagesordnung stehen. Das heißt, es wird auch nicht ausreichen in den Flüchtlingslagern ein paar Leib Brot hinzuwerfen. Die Krise in der Dritten Welt hat seit langem begonnen und ist auch nicht durch Auffang- oder Internierungslager sowie Stacheldraht an den Außengrenzen der EU zu lösen. "Wir lassen nur den rein, den wir haben wollen, den Rest schicken wir einfach zurück"??? Weit gefehlt. Wir verlagern nur die Krise der Dritten Welt an die Außengrenzen der EU, sodass wir nicht zusehen müssen wie gehungert, geschossen und gestorben wird. Auch hier muss man an die Ursachen. Sind wir so, wie wir aufgestellt sind, in der Lage, das Problem zu lösen??? Die Tatsachen drängen immer stärker nach Lösungen, die eine qualitative Entwicklung unserer eigenen gesellschaftlichen Verhältnisse fordert. Da bin ich skeptisch, ob das Gesamtproblem tatsächlich im Handumdrehen lösbar ist, oder ob wir uns nur wieder etwas Zeit und eine Atempause holen wollen. Aufgepasst die Atempausen werden nur von kurzer Dauer sein und das Einkaufen von Zeit ohne Lösungen zu finden, wird immer teurer!!!

Wir befinden uns in einer weltweiten Wirtschaftskrise und diese verknüpft sich z.Z. mit einer sich noch entwickelnden Krise der Dritten Welt.

Da hat die EU Spitze nicht ganz Unrecht, wenn dort gesagt wird, Merkel wird geschichtlich Recht behalten. Ja, aber erstens scheint mir auch der Ansatz von Merkel noch zu kurz und zweitens wird sich im März zu den Landtagswahlen entscheiden, ob das Land politisch stabil bleibt. Auch Recht haben allein - reicht nicht aus!
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Re: Die Krise in Europa und die öffentliche Hand

Beitragvon Peter am Sa 12. Mär 2016, 10:39

EZB-Chef Mario Draghi senkt die Zinsen und pumpt neue Milliarden in die Märkte.

Erstes Fazit: Die privaten Rücklagen der Sparer werden ab sofort enteignet. Alle Steuerzahler haften für die Geldpolitik. Es tritt eine Doppelhaftung der Bürger ein!!!

Frage: Wer wird zum Schluss das Scherbengericht bezahlen?


Die jüngsten geldpolitischen Beschlüsse der Europäischen Zentralbank stoßen bei führenden Ökonomen in Deutschland auf massive Kritik. Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn, der Wirtschaftsweise Lars Feld und ZEW-Präsident Clemens Fuest, äußerten im Gespräch mit der Bild-Zeitung völliges Unverständnis für die Entscheidungen der Währungshüter.

"Die EZB verleiht jetzt Geld zu einem negativen Zins von bis zu 0,4 Prozent an die Banken", sagte Hans-Werner Sinn. "Das ist eine verbotene Subventionspolitik zu Stützung von Zombiebanken und konkursgefährdeten Staaten." Sinn warf Euro-Ländern vor, ihre Stimmenmehrheit im EZB-Rat "hemmungslos" auszunutzen, "um sich die Zinskonditionen so zurechtzuzimmern, dass sie passen".

Lars Feld sagte: "Wir sehen, dass Länder wie Italien trotz des Zinstiefs keine Reformen durchführen und Ausgaben eher noch erhöhen." Daran würden auch die neuen Maßnahmen nichts ändern. Clemens Fuest warnte, die Risiken der Beschlüsse der EZB unter Präsident Mario Draghi seien größer als die Chance, dadurch die Konjunktur anzukurbeln. Sein

Fazit: "Die EZB hat ihr Pulver verschossen."

Der Präsident des Bayerischen Finanzzentrums, Wolfgang Gerke, sprach von einem "Frontalangriff auf alle Sparer". Die EZB fahre "einen hochriskanten Kurs", sagte er der Passauer Neuen Presse. Gerke warnte, dass sich Blasen bilden werden, weil die Bürger sich sehr günstig Kredite besorgen könnten. Das ist die gleiche Politik wie in den USA 2003-2007. Sie endete in einem Scherbenhaufen, den auch die Deutschen bezahlten. Ihr Geld war einfach weg? Nein - nur wieder in den großen Banken der USA.

Die EZB hatte am Donnerstag überraschend den Leitzins von 0,05 Prozent auf null Prozent gesenkt. Zugleich pumpt die Notenbank noch mehr Geld in den Markt und brummt Finanzinstituten, die Geld bei ihr parken, künftig 0,4 statt 0,3 Prozent Strafzinsen auf. Außerdem gibt es neue billige Langfristkredite für Banken. Mit diesem bisher einmaligen Maßnahmenbündel will die EZB die Kreditvergabe im Euro-Raum ankurbeln und so Konjunktur und Inflation anschieben.

Das wird ganz sicher schief gehen, aber hält einige Euroländer, wie z. B. Italien, Spanien, Portugal, Griechenland usw. noch am Leben.

Aber der Steuerzahler haftet für die "Subventionen" und die Privatvermögen werden enteignet.

Ursache? Überproduktionskrise !!! Die "Exportweltmeister" liefern an Griechenland, Afrika und Co. Da man auf Kapitalanlagen in Form von Geld keine Rendite mehr erwirtschaften kann, wird es immer mehr an überproduzierten Waren geben, da sich darin der Mehrwehrt speichert und letztlich auch realisiert werden kann.

So ganz nebenbei schaffen wir ein riesiges Heer von Arbeitslosen in Afrika, Ost- und Südeuropa. Diese kommen nun zu einem Teil in die "reichen" westeuropäischen Länder um nach Arbeit zu suchen. Das muss zwangsläufig in den westeueropäischen Ländern wiederum zu einem tendenziellen Fall der Löhne führen. Damit wird die Kaufkraft dort wieder geringer usw.

Andererseits werden noch subventionierte Kredite nach Italien, Spanien usw. gegeben, dass dort der Überschuss an überproduzierten Waren abgekauft werden kann. Wer bezahlt die Subventionen für die Kredite dorthin???

Die Spirale der Krise dreht sich bereits immer schneller. Hier muss schnellstens eine Lösung her, sonst stehen wir ganz schnell vor einem riesengroßen Scherbenhaufen !

Mittelfristig bestehen eigentlich nur zwei Möglichkeiten.

1. Wir übernehmen die Hauptlast in der EU und zahlen zum "Schluss" die Schulden ALLER.

oder

2. Wir treten selbst aus der EU aus und überlassen dem Rest den Scherbenhaufen.
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Re: Die Krise in Europa und die öffentliche Hand

Beitragvon Heinze am So 13. Mär 2016, 09:56

Ja, Peter. Um die volkswirtschaftliche Sicht einmal mehr ins rechte Licht zu rücken und die emotionale Seite zu relativieren, hier einmal Herr Prof. Werner Sinn zu den Zusammenhängen:

http://www.phoenix.de/content/1062390

Aus meiner Sicht schon sehr überlegt, was er sagt. Hinweis: Man muss auf Play drücken, um das Interview zu sehen.

Hier nochmals an die RENTA CONTROL UNION vielen Dank. Die RENTA CONTROL UNION hat mit diesem Forum aus dem Jahr 2015 sehr weitsichtig den Nerv der Forenteilnehmer hier getroffen aber auch viele Leser eingeladen, um sich selbst eine bessere Meinung zu bilden. Schaut mal in den Eröffnungsbeitrag vom 02.07.2015 !!! durch die RENTA CONTROL UNION. Die Einschätzung der Lage war damals schon sehr gewagt. Aber bisher stimmt diese immer noch. Leider ist vieles noch viel schlimmer gekommen, als es die RENTA CONTROL UNION zusammenfassend aus der Meinung vieler von uns vorausgesagt hatte.

Warten wir heute einmal die drei Landtagswahlen ab. Dann lässt sich noch besser einschätzen, welche Verwerfungen auch in der deutschen Politik kurz und mittelfristig aus den volkswirtschaftlichen Tatsachen entstehen werden. Auch ich ahne nichts gutes. Es bleibt zu hoffen, dass der Rechtsruck und offene militärische Auseinandersetzungen wenigstens in Europa unterbleiben.

Kommt es auch in Deutschland zur politischen Destabilisierung? Dann ist eigentlich nichts mehr ausgeschlossen. Merkel sagt das ja selbst, dass die "Eurokrise" (ich glaube es ist nicht nur eine Eurokrise und Prof. Sinn spricht im Interview oben von einer Weltwirtschaftskrise seit 2006) zu den schlimmsten Entwicklungen führen kann und schließt selbst Krieg in Europa nicht aus.

Ich sehe viel mehr, dass die heutigen Wahlen die Vorboten dafür sein könnten, dass die Macht der großen Parteien schwindet, weil man ihnen nicht mehr zutraut die Dinge lösen zu können. Damit wird u. U. eine Führungskrise in den großen "Volksparteien" ausgelöst, weil man glaubt es läge an den Führungspersonen. Wir bekommen u. U. "italienische Verhältnisse". Glaub ich zumindest.
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