Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am So 13. Mär 2022, 17:22

Mal etwas anderes. Habe ein sehr interessantes Interview aus den USA für euch. Ganz aktuell und etwas holperig ins deutsche übersetzt:

„Gott helfe uns“: Andy Schectman sagt, die „Todesglocke“ für den Dollar sei da.“

Gestern hatte ich die Gelegenheit, meinen Freund Andy Schectman, Präsident und Eigentümer von Miles Franklin Precious Metals, sowohl auf Papier als auch per Podcast zu interviewen.

11. März 2022

Gestern hatte ich die Gelegenheit, meinen Freund Andy Schectman, Präsident und Eigentümer von Miles Franklin Precious Metals, einem Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 5 Milliarden US-Dollar, sowohl auf Papier als auch per Gold zu interviewen.

Andy ist ein weltbekannter Experte auf dem Gebiet der Edelmetalle und nahm sich die Zeit, einige dringende Fragen zu beantworten, die ich darüber hatte, wie sich der physische Markt inmitten des Ukraine/Russland-Chaos behauptet, und seine Gedanken zur Zukunft des Währungssystems weltweit. Jetzt, wo wir Russland entfremden.

Dieses Interview ist keine Werbung ; Ich habe Andys Meinung eingeholt, weil ich glaube, dass er ein Vordenker im Bereich Metalle und Geldpolitik ist.


F: Vor unserem Podcast habe ich Andy gefragt, wie die Nachfrage nach physischem Material seit Beginn des Ukraine-Russland-Konflikts ausgesehen hat.

A: Die Nachfrage nach physischem Metall war in den letzten zwei Jahren außergewöhnlich, aber nicht vergleichbar mit der Verrücktheit, die wir seit der Invasion in der Ukraine erlebt haben. Seit zwei Jahren spreche ich öffentlich darüber, dass Angebotsengpässe, steigende Prämien und schwindende Lagerbestände zu einer ernsthaften Sorge werden. Das passiert jetzt alles in Echtzeit.

Früher war es meine geringste Sorge, ein Produkt zu bekommen, und jetzt ist es die größte Herausforderung der Branche. Der Markt ist fast 100% frei von Sekundärprodukten, niemand verkauft in dieses Umfeld. Je höher der Preis steigt und je verrückter die Welt wird, stärkt nur die Entschlossenheit und Sorge der Menschen, Metalle zu halten.

F: Ich habe vor ein paar Tagen geschrieben, dass ich denke, dass Russland und China versuchen könnten, ein neues Wirtschaftssystem zu bilden, das durch Gold unterstützt wird. Ich weiß, dass Sie diesen Artikel gelesen haben – was denken Sie über diese These? Echte Möglichkeit oder Verschwörungstheorie?

Das ist keine Verschwörungstheorie. Es ist eher eine Spekulation. Es macht absolut Sinn.

Die Vereinigten Staaten haben den Dollar militarisiert, indem sie seine Verwendung durch Länder eingeschränkt haben, die die Regierung bestrafen möchte, wie Iran und Russland. Eine Reservewährung soll allen zur Verfügung stehen, nicht nur den von uns gewählten Nationen.

Dies ist die Totenglocke für den Dollar. Länder auf der ganzen Welt erkennen allmählich, dass den USA nicht vertraut werden kann und dass jeder nach Lust und Laune aus dem Swift-System ausgesperrt werden kann. China und Russland besitzen nach den USA das meiste Gold der Welt, aber das ist, wenn Sie glauben, dass wir immer noch die über 8.000 Tonnen in Fort Knox haben und dass unser Gold nicht belastet ist – an andere Länder verpfändet – und das ist a großes „wenn“.

Wir stehen jetzt vor dem Dritten Weltkrieg, aber dieses Mal wird es wahrscheinlich ein Wirtschaftskrieg sein, kein Schießkrieg. Der Satz „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ spielt sich vor unseren Augen ab. Wir haben Russland in Chinas Arme getrieben und wir sind ihr gemeinsamer Feind. Wenn sie ein goldgedecktes Rubel/Yuan herausgeben würden, würde dies das Ende des Dollars als einzige Reservewährung der Welt bedeuten.

F: Glauben Sie, dass Russland einfach aufhört, andere Zahlungen als Rubel oder Gold anzunehmen?

Ja, es ist möglich, aber im Moment eher unwahrscheinlich. Die Ausnahme ist der chinesische Yuan. Russland und China haben kürzlich ein jahrzehntelanges Handelsabkommen unterzeichnet, in dem Russland China mit Gas und Öl beliefert und der Handel in Yuan (und/oder Produkten aus China) abgewickelt wird. Die beiden Länder könnten Gold als Abrechnung für ihren Handel verwenden, aber es ist nicht wahrscheinlich. Eines scheint sicher; Russland wird aufhören, den Euro und den Dollar zu akzeptieren.

Wer hat Ihrer Meinung nach in dieser Russland-Ukraine-Situation den ganzen Einfluss? Was sehen Sie als Endergebnis – und wann?

Russland hat alle Druckmittel. Der Krieg sollte in wenigen Wochen oder Monaten zu Ende gehen. Russlands Ziel war es, die Ukraine am NATO-Beitritt zu hindern, und sie werden ihren Wunsch erfüllen. Sie wollen auch eine neue Regierung bilden, eine, die für Russland günstig ist, und das werden sie auch schaffen. Es mag in der Ukraine einen langwierigen Guerillakrieg und eine kleine russische Besatzungsmacht geben, aber das Endspiel war immer ein Sieg für die Russen.

Es scheint, als würden Gold- und Silberminenarbeiter nicht ganz im Einklang mit den Terminpreisen der Metalle steigen. Worauf führen Sie das zurück? Glaubst du, sie werden aufholen?

Bergbauaktien sind Aktien, und die Hedgefonds und die große Mehrheit der Anleger glauben immer noch, dass der Aktienmarkt der richtige Ort ist und der aktuelle Rückzug nur ein weiterer Einbruch ist, den es zu kaufen gilt. Bis der Aktienmarkt stark genug fällt, um riesige Kapitalsummen dazu zu bringen, nach Alternativen zu suchen, steht der Bergbausektor weit außerhalb des Rampenlichts. Das wird sich ändern. Gold über 2.500 $ für längere Zeit und Silber über 30 $ werden ausreichen, um das Feuer unter dem Bergbausektor zu entfachen. Die Minenaktien werden nicht nur aufholen, sondern auch führend sein, sobald der Einstieg in die Aktien beginnt. Es ist immer so.

Haben Sie weitere Gedanken zum Metallmarkt oder zum geopolitischen Konflikt, auf die Sie Ihrer Meinung nach achten sollten?

Wir sind in die Mutter aller Bullenmärkte für Edelmetalle eingetreten.

Er wird jahrelang andauern und alle bisherigen Bullenmärkte um ein Vielfaches übertreffen. Sie könnten keinen perfekteren Hintergrund für steigende Metallpreise schaffen als den, den wir heute haben.

Die Inflation ist außer Kontrolle und wird uns wohl so lange begleiten, bis der Dollar als einzige Reservewährung der Welt verschwunden ist oder die Fed die Wirtschaft und den Aktienmarkt mit gewaltigen Zinserhöhungen zerstört. Die Inflation wird den Aktienmarkt, den Immobilienmarkt und die Wirtschaft im Allgemeinen bestrafen, und Kapitalpools werden frei sein, nach Sicherheit zu suchen. Das ist die Rolle von Gold (und in geringerem Maße von Silber).

Steigende Preise führen zu steigenden Preisen, und sobald der Markt erkennt, dass Gold und Silber Gewinner sind, wird das große Geld anfallen. Wir glauben, dass dies die aufregendste Zeit seit den späten 70er Jahren ist, um sich mit Gold und Silber zu beschäftigen. Wie das Sprichwort sagt: „Es gibt keinen Bullenmarkt wie einen Goldbullenmarkt.“

Es wird der Nutznießer von Angst und Gier sein, nichts anderes hat diese doppelte Motivation. Wenn Sie dies nicht sehen, achten Sie nicht darauf. Der Bullenmarkt ist da, er ist real, er kann nicht gestoppt werden. Gott, hilf uns.
Heinze
 
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am So 13. Mär 2022, 17:47

Alles überschlägt sich z. Z. Hier der Fokus zu den Transportunternehmen

Transportgewerbe schlägt Alarm: Ohne Diesel-LKW bleiben Supermarkt-Regale leer

FOCUS-Online-Redakteur Sebastian Viehmann
Samstag, 12.03.2022, 08:33

Ohne Senkung der Kraftstoffpreise gehen reihenweise Unternehmen pleite und die Supermarkt-Regale bleiben leer - davor warnt der Logistik-Verband BGL und fordert Sofortmaßnahmen. Ein Ersatz durch Elektro-LKW ist demnach noch jahrelang völlig illusorisch.

Für Autofahrer, vor allem Pendler, sind die Preise an der Zapfsäule gerade mindestens ärgerlich und im schlimmsten Fall existenzbedrohend. Doch die Warnung, die der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) heute in einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit sendete, war noch deutlicher: Die Preisexplosion bei Diesel-Kaftstoffen und Gas sei unmittelbar existenzbedrohend für viele Fuhrunternehmer - die dann direkt für die Versorgung des Landes ausfallen würden. „Ohne den Diesel-LKW bleiben morgen die Supermarkt-Regale leer“, sagte BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt.

Direkt an die Adresse des Bundeswirtschaftsministeriums von Robert Habeck gerichtet, warnte der Verband vor direkt bevorstehenden Pleiten von Spediteuren, die die explodierenden Kraftstoffkosten nicht mehr tragen könnten. Der Verband fordert als Sofortmaßnahme unter anderem die Einführung eines „Gewerbediesels“ als verbilligten Kraftstoff für das Transport- und LKW-Gewerbe. „Wenn das Ministerium auf unsere Warnungen nicht reagiert, wird sie die Realität einholen“, so Engelhardt. Der Verband sieht sogar die Versorgungssicherheit der deutschen Bevölkerung gefährdet, falls die Politik nicht schnell und entschieden gegensteuere.

„Wenn Wirtschaftmsinisterium nicht reagiert, wird die Realität sie einholen“

Im Chat der Konferenz waren neben Journalisten auch viele Fuhrunternehmer zugeschaltet und schilderten ihre Situation. "Wir müssen im Betrieb jeden Tag kalkulieren, ob wir eine Tour überhaupt noch machen", so ein Fuhrunternehmer aus Berlin. Ein anderer berichtete, dass nicht nur die Treibstoffkosten das Problem seien: „Die Dieselkosten sind leider nur ein Problem aktuell, wenn auch sicherlich das größte. Sattelzugmaschinen haben sich binnen vier Monaten um 10.000 Euro bis 12.000 Euro verteuert, Trailer auch um ca. 4000 Euro bis 5000 Euro. Die Lieferzeiten liegen jeweils bei mindestens 12 Monaten, Vermieter sind ausgebucht etc. Somit haben wir neben dem Fahrermangel aktuell auch ein Fahrzeugmangel und beides verbunden mit enorm gestiegenen Kosten. Leere Regale wie zuletzt in England sind somit vorprogrammiert, es ist nur die Frage, wie schnell dies der Fall sein wird“, so der Teilnehmer.

Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) sieht einen enormen Kostenanstieg - nicht nur durch den Dieselpreis
BGLBundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) sieht einen enormen Kostenanstieg - nicht nur durch den Dieselpreis
"Mehrwertsteuer senken? Ich lach mich tot"

Auf die Frage eines Journalisten, warum denn eine Mehrwertsteuer-Senkung wie von der CDU vorgeschlagen nicht ausreiche, antwortete ein anderer Unternehmer: „Die Mehrwertsteuer ist nur ein durchlaufender Posten und für die Unternehmen neutral. Die Senkung bringt also nichts.“ Ein Spediteur aus Berlin ergänzte: "Die Politik will sieben Prozent Mehrwertsteuer senken? Ich lach mich tot." Die Branche habe derzeit keine Planungssicherheit mehr.

Klare Forderung: Kein Verbrenner-Aus, alternative Kraftstoffe vorantreiben

Klar wurde auch, dass die Fokussierung der Ampel-Koalition auf die Elektromobilität beim Verkehr zumindest auf absehbare Zeit offenbar eine reine Illusion ist. „Solche Fahrzeuge stehen überhaupt erst 2023 oder 2024 zur Verfügung, der Wasserstoff-Antrieb als echter Ersatz für einen Diesel-LKW sogar erst nach dem Markthochlauf 2027“, sagte Dirk Engelhardt und ergänzte: „Wenn morgen die Regale noch befüllt sein sollen, brauchen wir den Diesel-LKW.“ Die Bundesregierung müsse alles daran setzen, zumindest für die kommenden Jahre auch weiter auf den Verbrenner sowie alternative Kraftstoffe wie E-Fuels zu setzen.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Hansa am Mo 14. Mär 2022, 15:46

Richard David Precht stellt Sinn von ukrainischem Widerstand gegen Russland infrage 12.03.2022, 11:15 Uhr

Alle 18‑ bis 60-jährigen Ukrainer dürfen das Land derzeit nicht verlassen – sie sollen kämpfen.
Der Moderator und Schriftsteller Richard David Precht hat diese Einstellung der ukrainischen Regierung infrage gestellt.

Besonders über einen Satz Prechts regen sich Userinnen und User im Netz nun auf.

Nach einer Äußerung des Philosophen und Schriftstellers Richard David Precht zum Widerstand der ukrainischen Bevölkerung gegen den Einmarsch russischer Truppen haben Userinnen und User auf Twitter mit viel Kritik reagiert. In einer am Freitag veröffentlichten Folge des ZDF-Podcasts „Lanz & Precht“ bezeichnete Precht die Entscheidung der ukrainischen Regierung, die Bevölkerung zur Verteidigung des eigenen Landes aufzurufen, als falsch.

Die Regierung um den Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nehme in Kauf, dass Tausende oder Hunderttausende durch den russischen Angriffskrieg ihr Leben verlören – durch einen Krieg, „den man nicht gewinnen kann“, so Precht in dem Podcast. In Richtung seines Co-Moderators Markus Lanz sagte er: „Das ist falsch, Markus, und das bleibt falsch!“. Precht betonte, dass die Selbstverteidigung eines Einzelnen gegen einen russischen Angriff nicht das gleiche sei wie die Durchhalteparolen eines Präsidenten, „der sein Volk in einen Krieg schickt, den es verlieren muss“.

Abschließend ergänzte Precht: „Natürlich hat die Ukraine ein Recht auf Selbstverteidigung, aber auch die Pflicht zur Klugheit, einzusehen, wann man sich ergeben muss.“ ZDF-Moderator Markus Lanz erwiderte daraufhin, dass sich die beiden in diesem Punkt nicht einig seien.

Im Internet gibt es kontroverse Diskussionen. Besonders auf Twitter haben Prechts Worte nicht nur Zustimmung hervorgerufen. Vor allem steht dabei die Aussage im Fokus, die Ukraine hätte keine Aussicht auf Erfolg.

So schrieb die Autorin Marie von den Benken: „Richard David Precht findet, die Ukraine müsse sich ergeben, weil sie den Krieg nicht gewinnen kann. Nach der Logik können wir die Schlüssel für Deutschland direkt an Putin übergeben, denn mit unserer Bundeswehr könnten wir aktuell nicht mal einen Krieg gegen Disneyland gewinnen.“


RND und © Reuters

Nun ja, offensichtlich scheint sich entgegen der "Kriegshetze und Kriegsberichterstattung" in Deutschland ein nachdenkliches Wort noch nicht durchzusetzen. Insbesondere bei den Politikern nicht. Natürlich kann man durch Waffenlieferungen und Beschönigungen der Erfolge der Ukrainer den BLUTZOLL erhöhen und die VERHANLUNGSMASSE verbessern. Nur müssen diejenigen, die das fordern sich dafür danach auch verantworten. Und zwar für tausende und abertausende Tote, die für fremde Interessen ihr Leben gelassen haben. Die im Krieg sterbenden sollen die VERHANDLUNGSMASSE für UNS verbessern helfen und dafür ihr Leben geben ? Unsere Politiker sitzen dafür hinter dem warmen Ofen, warten ab und spielen Schach als Zuschauer von außen. Hier sollte der Blick in die Vergangenheit helfen. Was bewirkten denn die Durchhalteparolen und die Städte als Festungen 1945, die mit Mann und Maus zu verteidigen waren ? Es gab auch damals ehrenvolle Offiziere, die das Blut der Bevölkerung für einen sinnlos gewordenen Krieg nicht opferten. Das Gerede über einen guten oder schlechten Krieg hilft den Zivilisten und eiligst eingezogenen "Volkssturm" in der Ukraine nicht weiter. Es hilft auch nicht weiter, dass der Frieden für Europa jetzt in Kiew für uns verteidigt wird. Der Krieg in Afghanistan, der zunächst gar keiner gewesen sein sollte, sondern eine militärische Hilfsoperation (die Bundeswahr baute angeblich nur Brücken und Schulen gab Buntstifte und Zeichenblöcke aus) und sein Ende, sollte uns deutlich mahnen.

Die Kriegshetze wird leider noch schlimmer, wenn behauptet wird, "wenn die Russen mit uns fertig sind (gemeint ist die Ukraine), kommt ihr in Europa dran. Wollen wir uns tatsächlich in einen 3. Weltkrieg treiben lassen ? Ganz schlimm wird es natürlich auch, wenn nicht nur Wehrpflichtige bzw. Reservisten, so z. B. Frauen an die Waffen gerufen werden und niemals Kombattantinnen werden konnten. Die Ausgabe von Waffen an die Zivilbevölkerung wird man danach auch beurteilen müssen. :roll:

Auf die Autorin Marie von den Benken möchte ich an dieser Stelle nur kurz eingehen. Ob wir mit der Bundeswehr den Schlüssel abgeben können oder nicht, steht hier nicht zur Frage. Es steht ethisch und auch ganz praktisch lediglich zur Frage, ob ein vernünftiges Staatsoberhaupt in einem verlorenen Krieg seine eigene Bevölkerung (also Nicht- Kombattanten, Zivilisten, Frauen und Kinder) - von der Armee hat Precht nicht gesprochen - in sinnlosen "Festungsschlachten" und als "Schutzschilde" für die Armee abschlachten lassen darf.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Andreas am Di 15. Mär 2022, 13:26

Hier nun mal ein aktueller Bericht über das Asow - Nazi - Regiment unserer Presse. Mit Salamitechnik muss man mit der Wahrheit raus:

"Das Asow-Regiment kämpft in Mariupol verbissen gegen Russland. Es besteht aus Nationalisten und Rechtsradikalen, in der Vergangenheit soll es Verbrechen begangen haben.

Ein maskierter Mann im olivgrünen Kapuzenpullover drückt Patronen in sein Magazin. Vorher tunkt er sie in Schweinefett. Damit, so verkündet das Asow-Regiment, werde gegen die "Kadyrow-Orks" gekämpft, also gegen paramilitärische Einheiten aus Tschetschenien, die aufseiten Russlands in der Ukraine ins Gefecht ziehen und viele muslimische Milizionäre in ihren Reihen haben. Das Asow-Regiment will seine Feinde offenbar nicht nur vernichten, sondern sie auch noch demütigen, schließlich gilt das Schwein im Islam als unreines Tier. Das Propagandavideo mit dieser Szene wurde auf vielen ukrainischen Twitter-Accounts geteilt. Das Asow-Regiment unterstützt momentan die ukrainischen Streitkräfte dabei, die hart umkämpfte Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer zu verteidigen; die Einheiten sollen bereits zahlreiche russische Panzer zerstört und Soldaten getötet haben. Das Regiment umfasste vor den heftigen Gefechten um Mariupol gut 2.000 Mann, von denen eine große Zahl ultranationalistisch und rechtsextrem eingestellt ist.

Der russischen Propaganda dienen die uniformierten Rechtsradikalen im Dienst des ukrainischen Staates als vermeintlicher Beleg für die Gesinnung der Regierung in Kiew. Präsident Wladimir Putin hatte den Angriff auf die Ukraine unter anderem mit dem Ziel gerechtfertigt, das Nachbarland "entnazifizieren" zu wollen. Bereits die Annexion der Krim und den Kampf im Donbass hatte die russische Regierung mit den Untaten der dortigen "faschistischen Junta" gerechtfertigt."


Da nutzt aber kein Beschwichtigen. Auch die Bilder von Klitschko mit erhobenem Arm sprechen für sich, wie die politische Linie in Kiew ist. Die von Klitschko gegründete Partei, steht den rechtsradikalen sehr nahe.

Hauke Friederichs, Zeit-Online
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Kaktusblüte am Di 15. Mär 2022, 14:24

Wir sprechen immer von Sanktionspolitik, die anderen schaden soll und darüber dass sich andere verrechnet haben. Hier einmal ein Beitrag zu unserer Energiepolitik und wie uns die Welt sieht. Haben wir uns womöglich generell mit der Energiepolitik vertan ?

Deutsche zahlen die höchsten Strompreise der Welt - Industrie schlägt Alarm

Die Strompreise in Deutschland steigen sprunghaft an. Im Januar mussten Weltrekordpreise bezahlt werden. Hohe Steuern und Öko-Abgaben lassen Stromrechnungen regelrecht entgleisen. Auch die Industrie schlägt Alarm und fordert Entlastungen vom Staat.

Kolumne von Dr. Wolfram Weimer

Deutschland ist Weltmeister beim Strompreis – kein Land zahlt mehr für Elektrizität. Nach den neuen Daten des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft haben deutsche Haushalte im Januar 2022 durchschnittlich 36,19 Cent für eine Kilowattstunde bezahlt. Noch nie mussten deutsche Verbraucher so viel berappen. Und das ist erst der Anfang !

Die Preise in Deutschland steigen viel schneller an, als im Rest der Welt. Inzwischen müssen die Deutschen fast dreimal so viel im Vergleich zum internationalen Durchschnitt für den Strom aus der Steckdose bezahlen. Das liegt vor allem an ungewöhnlich hohen Steuern und Öko-Abgaben.

Nach den aktuellen Marktdaten kostet Strom selbst bei unmittelbaren Nachbarn Deutschlands deutlich weniger. In Italien liegt der Preis bei 25 Cent, in der Schweiz, Österreich und Luxemburg liegt der Preis bei etwa 23 Cent, in Frankreich bei 21 Cent, in den Niederlanden und Polen bei nur 19 Cent. In großen Ländern wie den USA (16 Cent) und Brasilien (14 Cent) kostet Strom nicht einmal halb so viel wie in Deutschland. In Kanada (12 Cent) und Südkorea (11 Cent) zahlen Verbraucher nur ein Drittel. In Indien (8 Cent) und China (9 Cent) gar nur ein Viertel des deutschen Preisniveaus.

Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft zahlt auch die deutsche Industrie plötzlich gewaltige Strompreise. Ihre Tarife sind zwar ermäßigt. Doch im Januar fielen durchschnittlich (Jahresverbrauch 160.000 bis 20 Millionen Kilowattstunden, mittelspannungsseitige Versorgung) satte 26,64 Cent je Kilowattstunde an. Im Jahr 2020 lag dieser Wert noch bei 17,76 Cent, Im Jahr 2021 bei 21,38 Cent.

Die Verbände der deutschen Industrie schlagen daher Alarm, dass die hohen Energiepreise den deutschen Wirtschaftsstandort akut bedrohen. Der BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) fordert deshalb vor allem die Abschaffung der hohen EEG-Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien: "Die EEG-Umlage ist ein Hemmschuh für den Industriestandort Deutschland. Gerade im wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Coronakrise und beim Klimaschutz bremst sie Unternehmen und Verbraucher aus. Die Bundesregierung muss eine dauerhafte Kehrtwende bei der Umlagenhöhe einleiten und das Kapitel hoher staatlicher Lasten auf den Strompreis komplett beenden. Mehr Markt und weniger Regulierung ist die Lösung für den Erfolg der Energiewende," sagt Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer. Vor allem energieintensive Industrien (Stahl, Metalle, Papier, Glas, Aluminium, Zement) drohen aus Deutschland abzuwandern.

Bundesrechnungshof fordert grundlegende Reformen

"Die Energiewende droht Privathaushalte und Unternehmen finanziell zu überfordern", moniert auch Rechnungshof-Präsident Kay Scheller. "Das setzt die Akzeptanz des Generationenprojekts aufs Spiel. Und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands." Die Rechnungsprüfer schlagen deshalb vor, das System der staatlichen Umlagen und Entgelte "grundlegend zu reformieren".

Die extremen Strompreise entlarven nach Ansicht der Wirtschaftsverbände grundlegende Probleme der deutschen Energiepolitik. Deutschlands Versuch, aus Öl, Kohle und Atom gleichzeitig auszusteigen, wird auch im Ausland zusehends als riskantes Unterfangen angesehen. Das "Wall Street Journal" kommentierte den deutschen Weg bereits als "dümmste Energiepolitik der Welt“. Deutschland habe schon jetzt die höchsten Strompreise der Welt, riskiere seinen industriellen Standort, erfülle aber trotzdem seine Klimaziele nicht. In weiten Teilen Europas wird Deutschlands rigorose Energiewende als unausgegorenes Experiment angesehen, dem man weniger folgen wolle als dem französischen Vorbild, stärker auf klimafreundliche und billige Kernenergie zu setzen.

"Kernenergie ist unverzichtbar“, kommentiert daher die italienische "La Stampa". Die tschechische "Lidove Noviny" sieht gar eine "unerbittliche Logik für die Kernenergie". Mit den Niederlanden, Polen, Tschechien und Frankreich wollen gleich vier unmittelbare Nachbarn Deutschlands die Nutzung der Kernenergie forcieren. Die niederländische Regierung hat kurz vor Weihnachten angekündigt, zwei neue Atomkraftwerke zu bauen und das einzige bestehende länger in Betrieb zu halten.

Rückenwind für die Atomkraft

Dazu meldet die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien einen globalen Nachfrageschub nach Atomkraftwerken - konkret, dass derzeit 52 neue Atomkraftwerke im Bau seien. Alleine in China baut 13 neue Kernkraftwerke, Indien hat 7 neue Meiler im Bau, Südkorea baut 4 neue Kernkraftwerke.

Doch nicht nur die Wirtschaftsgroßmächte investieren massiv, auch kleinere Länder entscheiden sich für den Neu-Einstieg, darunter die Türkei, die Arabischen Emirate, Polen, Bangladesch, Ägypten, Jordanien, Nigeria und Vietnam. Laut IAEA wollen derzeit 28 Staaten neu in die Kernkraft einsteigen. Im Rahmen des globalen Comebacks hat sich auch Japan für eine Rückkehr zur Atomkraft entschieden.

Im "High-Case-Szenario" ihres neuen Ausblicks geht die IAEA davon aus, dass sich die weltweite Kernkraftwerkskapazität bis 2050 auf 792 Gigawatt glattweg verdoppeln wird, gegenüber 393 GW im vergangenen Jahr. "Die neuen Prognosen zeigen, dass die Kernenergie eine unverzichtbare Rolle bei der kohlenstoffarmen Energieerzeugung und dem Erreichen der Klimaziele spielen wird", verkündet IAEA-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi.

Deutschland beschreitet "einmaligen Sonderweg"

Die Zahlen der IAEA, die Entscheidung der EU und die Initiative Macrons erhöhen den Druck auf die deutsche Energiewendepolitik. Denn ein Hauptgrund für das verblüffende Comeback der Kernenergie ist ausgerechnet die globale Klimadebatte, bei der die deutsche Ampelregierung so gerne Meinungs- und Handlungsführerschaft übernehmen würde. Grossi kritisiert Deutschlands Ausstieg hingegen als einen "einmaligen Sonderweg", Macron argumentiert ähnlich und behauptet, dass Europa die CO2-Neutralität bis 2050 "nicht ohne die Kernkraft erreichen wird".

Macron weiß mit seinem Vorstoß nicht nur viele EU-Staaten, sondern auch die Mehrheit der Franzosen hinter sich. Er macht mit dem Thema Atomkraft sogar offensiv Wahlkampf. "Frankreich hat Glück, denn Frankreich hat Atomkraft", betont Macron mit Blick auf die CO2-Emissionen. Selbst die französischen Grünen haben den früher vehement geforderten Atomausstieg inzwischen aufgegeben: "Niemand sagt, dass wir morgen die Atomkraftwerke runterfahren", meint der grüne Präsidentschaftskandidat Yannick Jadot zum Erstaunen seiner deutschen Kollegen.

Ein Grund dafür liegt auch in der technologischen Entwicklung. Mehrere Länder haben neue Mini-Atomreaktoren ("Small Modular Reactors“, SMRs) entwickelt, die das Risiko- und Müllproblem stark verringern. Nach Angaben der IAEA befinden sich derzeit 84 SMR-Reaktoren in 18 Ländern in der Entwicklung oder im Bau. Deutschland, das einst in der Atomtechnik weltführend war und heute gerne Klimaretter sein will, sieht plötzlich ziemlich alt aus - und zahlt für seine Politik einen hohen Preis - vor allem beim Strom.


Wie lange wir diesen Kurs der Regierung durchhalten ?
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Hagemann am Di 15. Mär 2022, 14:48

Kaktusblüte hat geschrieben:Wir sprechen immer von Sanktionspolitik, die anderen schaden soll und darüber dass sich andere verrechnet haben. Hier einmal ein Beitrag zu unserer Energiepolitik und wie uns die Welt sieht. Haben wir uns womöglich generell mit der Energiepolitik vertan ?

Deutsche zahlen die höchsten Strompreise der Welt - Industrie schlägt Alarm - Deutschland "Dümmste Energiepolitik der Welt"

Die Strompreise in Deutschland steigen sprunghaft an. Im Januar mussten Weltrekordpreise bezahlt werden. Hohe Steuern und Öko-Abgaben lassen Stromrechnungen regelrecht entgleisen. Auch die Industrie schlägt Alarm und fordert Entlastungen vom Staat.

Kolumne von Dr. Wolfram Weimer

Deutschland ist Weltmeister beim Strompreis – kein Land zahlt mehr für Elektrizität. Nach den neuen Daten des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft haben deutsche Haushalte im Januar 2022 durchschnittlich 36,19 Cent für eine Kilowattstunde bezahlt. Noch nie mussten deutsche Verbraucher so viel berappen. Und das ist erst der Anfang !

Die Preise in Deutschland steigen viel schneller an, als im Rest der Welt. Inzwischen müssen die Deutschen fast dreimal so viel im Vergleich zum internationalen Durchschnitt für den Strom aus der Steckdose bezahlen. Das liegt vor allem an ungewöhnlich hohen Steuern und Öko-Abgaben.

Nach den aktuellen Marktdaten kostet Strom selbst bei unmittelbaren Nachbarn Deutschlands deutlich weniger. In Italien liegt der Preis bei 25 Cent, in der Schweiz, Österreich und Luxemburg liegt der Preis bei etwa 23 Cent, in Frankreich bei 21 Cent, in den Niederlanden und Polen bei nur 19 Cent. In großen Ländern wie den USA (16 Cent) und Brasilien (14 Cent) kostet Strom nicht einmal halb so viel wie in Deutschland. In Kanada (12 Cent) und Südkorea (11 Cent) zahlen Verbraucher nur ein Drittel. In Indien (8 Cent) und China (9 Cent) gar nur ein Viertel des deutschen Preisniveaus.

Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft zahlt auch die deutsche Industrie plötzlich gewaltige Strompreise. Ihre Tarife sind zwar ermäßigt. Doch im Januar fielen durchschnittlich (Jahresverbrauch 160.000 bis 20 Millionen Kilowattstunden, mittelspannungsseitige Versorgung) satte 26,64 Cent je Kilowattstunde an. Im Jahr 2020 lag dieser Wert noch bei 17,76 Cent, Im Jahr 2021 bei 21,38 Cent.

Die Verbände der deutschen Industrie schlagen daher Alarm, dass die hohen Energiepreise den deutschen Wirtschaftsstandort akut bedrohen. Der BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) fordert deshalb vor allem die Abschaffung der hohen EEG-Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien: "Die EEG-Umlage ist ein Hemmschuh für den Industriestandort Deutschland. Gerade im wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Coronakrise und beim Klimaschutz bremst sie Unternehmen und Verbraucher aus. Die Bundesregierung muss eine dauerhafte Kehrtwende bei der Umlagenhöhe einleiten und das Kapitel hoher staatlicher Lasten auf den Strompreis komplett beenden. Mehr Markt und weniger Regulierung ist die Lösung für den Erfolg der Energiewende," sagt Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer. Vor allem energieintensive Industrien (Stahl, Metalle, Papier, Glas, Aluminium, Zement) drohen aus Deutschland abzuwandern.

Bundesrechnungshof fordert grundlegende Reformen

"Die Energiewende droht Privathaushalte und Unternehmen finanziell zu überfordern", moniert auch Rechnungshof-Präsident Kay Scheller. "Das setzt die Akzeptanz des Generationenprojekts aufs Spiel. Und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands." Die Rechnungsprüfer schlagen deshalb vor, das System der staatlichen Umlagen und Entgelte "grundlegend zu reformieren".

Die extremen Strompreise entlarven nach Ansicht der Wirtschaftsverbände grundlegende Probleme der deutschen Energiepolitik. Deutschlands Versuch, aus Öl, Kohle und Atom gleichzeitig auszusteigen, wird auch im Ausland zusehends als riskantes Unterfangen angesehen. Das "Wall Street Journal" kommentierte den deutschen Weg bereits als "dümmste Energiepolitik der Welt“. Deutschland habe schon jetzt die höchsten Strompreise der Welt, riskiere seinen industriellen Standort, erfülle aber trotzdem seine Klimaziele nicht. In weiten Teilen Europas wird Deutschlands rigorose Energiewende als unausgegorenes Experiment angesehen, dem man weniger folgen wolle als dem französischen Vorbild, stärker auf klimafreundliche und billige Kernenergie zu setzen.

"Kernenergie ist unverzichtbar“, kommentiert daher die italienische "La Stampa". Die tschechische "Lidove Noviny" sieht gar eine "unerbittliche Logik für die Kernenergie". Mit den Niederlanden, Polen, Tschechien und Frankreich wollen gleich vier unmittelbare Nachbarn Deutschlands die Nutzung der Kernenergie forcieren. Die niederländische Regierung hat kurz vor Weihnachten angekündigt, zwei neue Atomkraftwerke zu bauen und das einzige bestehende länger in Betrieb zu halten.

Rückenwind für die Atomkraft

Dazu meldet die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien einen globalen Nachfrageschub nach Atomkraftwerken - konkret, dass derzeit 52 neue Atomkraftwerke im Bau seien. Alleine in China baut 13 neue Kernkraftwerke, Indien hat 7 neue Meiler im Bau, Südkorea baut 4 neue Kernkraftwerke.

Doch nicht nur die Wirtschaftsgroßmächte investieren massiv, auch kleinere Länder entscheiden sich für den Neu-Einstieg, darunter die Türkei, die Arabischen Emirate, Polen, Bangladesch, Ägypten, Jordanien, Nigeria und Vietnam. Laut IAEA wollen derzeit 28 Staaten neu in die Kernkraft einsteigen. Im Rahmen des globalen Comebacks hat sich auch Japan für eine Rückkehr zur Atomkraft entschieden.

Im "High-Case-Szenario" ihres neuen Ausblicks geht die IAEA davon aus, dass sich die weltweite Kernkraftwerkskapazität bis 2050 auf 792 Gigawatt glattweg verdoppeln wird, gegenüber 393 GW im vergangenen Jahr. "Die neuen Prognosen zeigen, dass die Kernenergie eine unverzichtbare Rolle bei der kohlenstoffarmen Energieerzeugung und dem Erreichen der Klimaziele spielen wird", verkündet IAEA-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi.

Deutschland beschreitet "einmaligen Sonderweg"

Die Zahlen der IAEA, die Entscheidung der EU und die Initiative Macrons erhöhen den Druck auf die deutsche Energiewendepolitik. Denn ein Hauptgrund für das verblüffende Comeback der Kernenergie ist ausgerechnet die globale Klimadebatte, bei der die deutsche Ampelregierung so gerne Meinungs- und Handlungsführerschaft übernehmen würde. Grossi kritisiert Deutschlands Ausstieg hingegen als einen "einmaligen Sonderweg", Macron argumentiert ähnlich und behauptet, dass Europa die CO2-Neutralität bis 2050 "nicht ohne die Kernkraft erreichen wird".

Macron weiß mit seinem Vorstoß nicht nur viele EU-Staaten, sondern auch die Mehrheit der Franzosen hinter sich. Er macht mit dem Thema Atomkraft sogar offensiv Wahlkampf. "Frankreich hat Glück, denn Frankreich hat Atomkraft", betont Macron mit Blick auf die CO2-Emissionen. Selbst die französischen Grünen haben den früher vehement geforderten Atomausstieg inzwischen aufgegeben: "Niemand sagt, dass wir morgen die Atomkraftwerke runterfahren", meint der grüne Präsidentschaftskandidat Yannick Jadot zum Erstaunen seiner deutschen Kollegen.

Ein Grund dafür liegt auch in der technologischen Entwicklung. Mehrere Länder haben neue Mini-Atomreaktoren ("Small Modular Reactors“, SMRs) entwickelt, die das Risiko- und Müllproblem stark verringern. Nach Angaben der IAEA befinden sich derzeit 84 SMR-Reaktoren in 18 Ländern in der Entwicklung oder im Bau. Deutschland, das einst in der Atomtechnik weltführend war und heute gerne Klimaretter sein will, sieht plötzlich ziemlich alt aus - und zahlt für seine Politik einen hohen Preis - vor allem beim Strom.


Wie lange wir diesen Kurs der Regierung durchhalten ?


Mehr Modernisierung wagen ? Wo wagen wir denn Modernisierung ? Die Welt macht sich bereits über unsere Modernisierung lustig. Nur die Bürger finden diesen Schlingerkurs nicht lustig, sondern teuer. Ändert den Kurs - und zwar sofort ! Sonst stehen die Leute hier alle auf der Straße und holen sich ihr Recht ! Wollt ihr warten, bis die letzten guten Unternehmen ins Ausland abgewandert sind ? Das dauert nicht mehr lange, weil ihr den Standort Deutschland vollständig kaputt macht. Der Krieg wird nicht mehr lange dauern, hinter dem ihr euch versteckt und weise Sprüche loslasst. Was macht Ihr dann.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon mod am Di 15. Mär 2022, 15:24

Ein wenig Mäßigung wäre gut ! Ich verstehe die Aufregung sehr wohl. Aber nur Sachlichkeit hilft weiter.
mod
 
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Hansa am Mi 16. Mär 2022, 10:47

Hier einmal ein Bericht aus dem Jahr 2019 !!! Schon damals berichtete man von der gescheiterten Energiepolitik und der Verdopplung der Strompreise. Da war der Krieg in der Ukraine noch in der Ferne:

Deutschland einig Aussteigerland

Veröffentlicht am 28.03.2019
(Von Ulrich Bettermann)

Unbezahlbar und wirkungslos dümpelt die große Energiewende vor sich hin. Die Bundesregierung braucht jetzt einen „Plan zur Rettung der Energiewende“. Derart den Bach hinabgegangen ist kaum ein politisches Hoffnungsprojekt.

Die Regierung stellt ihr Versagen in Sachen Energiewende quasi amtlich fest: „Wenn wir so weitermachen, dann scheitern wir,“ sagte gerade Angela Merkel. Die Kanzlerin ist weiter, als sie glaubt.

Die Ziele der Energiewende werden verfehlt. Es gibt trotz der vielen Milliarden keine Senkung der Kohlendioxid-Emissionen, keinen geringeren Energieverbrauch, keine höhere Energieproduktivität und nicht mehr eingesetzte regenerative Energien, wie der Bundesrechnungshof schon vor Monaten festgestellt hat.

Dafür zahlen die deutschen Verbraucher und Unternehmen die höchsten Strom- und Gaspreise der Welt. Aber es ist der Politik immer noch nicht genug. Erst werden wir für die Energiewende kräftig zur Kasse gebeten und nun noch einmal zu deren nutzloser Rettung.

Die neuen Nord-Süd-Stromtrassen stehen noch gar nicht auf der Rechnung, ebenso wenig die Milliardenentschädigungen für die Stilllegung der Kern- und Kohlekraftwerke und die Kosten der Ersatzinvestitionen in Deutschland einig Aussteigerland. Schon ist die Rede von einer Verdoppelung der Strompreise in den nächsten fünf Jahren.

Der Irrsinn der deutschen Energiepolitik
Mehr als 300.000 Privathaushalte sollen es in Deutschland schon sein, die ihren Strom heute nicht mehr bezahlen können. Stromintensive Großunternehmen errichten ihre neuen Anlagen am liebsten in Billigstromländern, die in Deutschlands Nachbarschaft den Strom 70 Prozent preiswerter herstellen. Die kleinen und mittleren, die dem Irrsinn der deutschen Energiepolitik nicht so leicht entfliehen können, haben sich in ihr Schicksal zu fügen.

Sie geraten nicht nur wirtschaftlich in Gefahr. Noch nie hat man in den Zeitungen so oft etwas von Stromausfällen gelesen wie in jüngster Zeit. In Berlin, ohnehin die Hauptstadt mit dem maroden Charme technischer Totalinkompetenz (Flughafenbau!), gehen neuerdings nicht nur im übertragenen Sinn immer öfter die Lichter aus.

Auch landauf, landab fällt inzwischen so oft der Strom aus, dass man nicht mehr richtig an die angeblich harmlosen Ursachen glauben mag. Versorgungssicherheit könnte in Deutschland bald eine schöne Erinnerung an bessere Zeiten sein.

Nun will die deutsche Politik nach der Atomkraft und der Steinkohle auch noch der zuverlässigen Energiequelle Braunkohle das Ende bereiten. Weltmeister im Aussteigen sind wir wahrlich. Dabei ist die heimische Braunkohle äußert günstig, weil sie über und nicht tief unter Tage gewonnen wird. Sie liefert jede vierte Kilowattstunde Strom in Deutschland.

Ein Viertel des deutschen Stroms stammt derzeit aus der Braunkohle, die auch dann zuverlässig liefert, wenn kein Wind weht und die Sonne nicht scheint. Sie ist auch deshalb noch unverzichtbar, weil Ökostrom nicht vernünftig gespeichert und ohne ausreichendes Stromnetz nicht vom Norden in den wirtschaftsstarken Süden transportiert werden kann.

Findet sich in der größten Gefahr die Rettung?

In vier Jahren sollen politischem Geheiß gemäß bereits die letzten Atomkraftwerke dichtgemacht werden. Wenn die Politik auch bei der Braunkohle den Ausstieg bestimmen will, droht das nächste energiepolitische Fiasko – garantiert überteuert, inklusive Stromausfall und alles zur Klimarettung mit den pseudoreligiösen Zügen.

Die Schwedin Greta Thunberg wird zur heilsgeschichtlichen „Prophetin“ hochgejazzt, so wörtlich von der abgebrochenen Theologiestudentin Katrin Göring-Eckardt, die auch mit den Bienen spricht und es wie so viele bei den Grünen ohne Berufsausbildung an die Spitze ihrer Partei geschafft hat.

Wenn es für Mensch und Getier unter der Schöpfersonne bald nicht mehr reicht, so ist selbst in der größten Gefahr Rettung nahe. „Atomenergie kann ein kleiner Teil einer neuen kohlenstofffreien Energielösung sein“, schrieb Greta Thunberg. Ich bin gespannt, ob die Ökobewegung, die alles Atomare bisher für apokalyptisches Teufelszeug gehalten hat, ihrer neuen Prophetin folgt oder sie aus dem Tempel ihrer Heilserwartungen jagt.

Der Autor der Geschäftsführer von OBO Bettermann und BILANZ-Kolumnist.
Hansa
 
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Andreas am Mi 16. Mär 2022, 11:43

Russland will die Getreideexporte komplett unterbrechen.

Das hätte gravierende Folgen für die globale Versorgung mit Weizen. Und: Dann könnten die Europäer alles verkaufen, was wie Getreide aussieht, sagt ein Händler.

Olaf Zinke

Der Frontmonat Mai für den europäischen Weizen stieg nach der Nachricht aus Russland um 8 Euro je Tonne auf 378,75 Euro pro Tonne.
Russland will die Exporte von Weizen, Gerste, Mais und Roggen ab Dienstag (15.03) bis zum 30. Juni aussetzen, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Montag unter Berufung auf das russische Landwirtschaftsministerium. Russland ist der weltweit größte Weizenexporteur, wobei Ägypten und die Türkei die wichtigsten Abnehmer sind. Die Russen konkurrieren in normalen Zeiten hauptsächlich mit der Europäischen Union und der Ukraine um die gleichen Absatzmärkte. Die Ukraine fällt als Lieferant derzeit jedoch fast komplett aus.

„Das Landwirtschaftsministerium und das Handelsministerium haben einen Entwurf für einen Regierungserlass vorbereitet, der ein vorübergehendes Exportverbot für die Hauptgetreidearten aus Russland vom 15. März bis zum 30. Juni einführen würde“, zitierte Interfax das russische Landwirtschaftsministerium, berichtete zuerst die Nachrichtenagentur Reuters.

Die Meldungen über einen Exportstopp aus Russland schickten den europäischen Weizenpreis am Montag erneut nach oben. Der Frontmonat Mai für den europäischen Weizen stieg bis Handelsschluss um 8 Euro je Tonne auf 378,75 Euro pro Tonne. Zuvor hatten die Weizenpreise im Handel in Europa nachgegeben. Die neue Ernte wurde unverändert mit 317,50 Euro je Tonne notiert.

Ein tatsächliches russisches Exportverbot wäre ein großer Wendepunkt für die Märkte und würde viele Länder für die nächsten Monate von der Versorgung mit Weizen abschneiden oder diese zumindest erheblich erschweren, befürchten Analysten.

In der vorigen Woche hatte das russische Wirtschaftsministerium bereits mitgeteilt, man werde die Getreideexporte in die zentralasiatischen ehemaligen Sowjetrepubliken (die sogenannte Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU)) bis Ende August aussetzen, um die Ernährungssicherheit in Russland zu stärken.

Russlands noch exportierbare Getreidemenge für diesen Zeitraum wird auf 6 bis 6,5 Millionen Tonnen Weizen geschätzt.
Händler und Analysten hatten auf einen schnellen Waffenstillstand und auf eine schnelle Wiederaufnahme der vollen russischen Exporte aus dem Schwarzen Meer gehofft. „Die EU müsste sicherlich einen großen Teil der ausfallenden russischen Exportnachfrage übernehmen, sagte ein Analyst gegenüber Reuters. Ich denke, wenn es wirklich einen Exportstopp gibt, wird Europa so ziemlich alles verkaufen können, was es hat“, heißt es weiter.

Russlands noch exportierbare Getreidemenge für diesen Zeitraum wird auf 6 bis 6,5 Millionen Tonnen geschätzt, sagte der Leiter der russischen Landwirtschaftsberatung IKAR, Dmitry Rylko, gegenüber Reuters. Die russischen Weizenexporte für das gesamte bis Ende Juni dauernde Wirtschaftsjahr 2021/22 hatte das US-Landwirtschaftsministerium in seinem letzten Getreidebericht in der vorigen Woche von 35 Millionen Tonnen auf 32 Millionen Tonnen nach unten korrigiert (vor einem Exportstopp).

Gleichzeitig hat das USDA die für das gesamt Wirtschaftsjahr erwarteten europäischen Weizenausfuhren bei 37,50 Millionen Tonnen belassen. Wichtig für viele Importeure wird nun sein, ob Russland den Export früherer Verkäufe (vor Kriegsbeginn) noch zulässt oder ebenfalls stoppt, sagen Händler.

Ein komplettes Exportstopp könnte katastrophale Auswirkungen für die Versorgung solcher Länder wie Ägypten, Saudi-Arabien und Algerien haben, die bereits vor Kriegsbeginn große Mengen an russischem Weizen gebucht haben. Auch zahlreiche Importeure in Asien wären betroffen.
Andreas
 
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Andreas am Mi 16. Mär 2022, 11:55

Bald wieder leere Regale in den Supermärkten und die Lebensmittelpreise gehen durch die Decke

Bilder von leeren Supermarktregalen kennen wir noch aus dem Frühjahr 2020. Ähnliche Szenarien werden uns jetzt wieder bevorstehen. Bei Aldi Süd sollen daher Kund:innen nur noch eine bestimmte Anzahl von Ölflaschen kaufen können. Aber auch andere Lebensmittel werden ganz sicher durch den Krieg in der Ukraine knapp werden.

Ähnlich wie vor zwei Jahren, zu Beginn der Corona-Pandemie, sorgen sich Menschen um die Lebensmittelversorgung. Denn die Ukraine gilt als eine „Kornkammer Europas“. Russland liefert 18 % des Getreideexportes der Welt und ist z. B. Hauptlieferant an Düngemitteln. Aus Russland und der Ukraine stammen wichtige Agrarexporte wie eben Getreide, aber auch Mais, Raps, Sonnenblumen und Senfsaaten.

Speiseöl wird in Supermärkten knapp
Die Folgen werden vor allem in der arabischen Welt und in einigen Ländern Asiens und Afrikas zu spüren sein. Aber auch im deutschen Lebensmittelhandel machen sich die ersten Auswirkungen bemerkbar. Laut der Lebensmittel Zeitung werden vor allem die günstigeren Sonnenblumen– und Rapsöle bei Rewe und Netto knapper. Aldi Süd begrenze sogar die Abgabe von Öl der Eigenmarke auf vier Flaschen pro Kund:in.

Die Gründe für die Lebensmittelknappheit sind jedoch vielfältiger als der Krieg in der Ukraine. Ernteausfälle in anderen Ländern (wie beispielsweise Kanada), Personalengpässe, Corona sind ebenso für Lieferengpässe verantwortlich. Die Situation in der Ukraine verschärft momentan allerdings die Lage.

Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) hat jedoch klar gemacht, dass die Lebensmittelversorgung in Deutschland und der EU sicher sei. Preise im Supermarkt könnten aber weiter steigen. Dabei haben Rohstoffkosten etwa bei Brot und Brötchen nur einen kleinen Anteil am Preis, steigende Strompreise sind bei anderen Produkten deutlich relevanter.

Muss die deutsche Agrarpolitik wegen der Krise umsteuern – weg vom Bio-Anbau?
Der Krieg hat außerdem den Streit über eine ökologische Wende der Landwirtschaft neu entfacht. Die oppositionelle Union im Bundestag forderte, Versorgungssicherheit müsse einen höheren Stellenwert haben – und dazu gehöre, dass man die begrenzte Agrarfläche in Europa intensivieren müsse.

Bio-Anbau bringt niedrigere Erträge als konventioneller - darunter könnte der geplante Ausbau des Bio-Anbaus leiden.
Agrarökonom Matin Qaim von der Universität Bonn sagte gegenüber Deutschlandfunk, dass man längerfristig versuchen müsse, möglichst viel Ertrag auf möglichst kleiner Fläche anzubauen. Er halte auch den Ausbau ökologischer Landwirtschaft für einen Fehler. Vorgesehen ist ein europaweiter Ausbau bis 2030 auf 25 Prozent, von heute etwa acht Prozent. „Aber finde ich jetzt insbesondere vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges keine gute Idee, weil wir wissen, dass die ökologische Landwirtschaft niedrigere Erträge hat und das würde die Mengen weiter drosseln und würde auch der Umwelt gar nichts bringen, weil die Preise weiter hoch gehen und anderswo in der Welt aufgrund der fehlenden Mengen und der hohen Preise Regenwald abgeholzt wird. Das wäre eine Milchmädchenrechnung.“

Ressourcen nicht nur im Lebensmittelbereich knapp
Doch nicht nur direkt in den Supermarktregalen ist die Ressourcenknappheit zu spüren. Große Teile des Getreides und Öls fließt in die Biokraftstoff-Produktion oder wird an Nutztiere verfüttert. Laut Ökonom Qaim könnten Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden, „indem die Verwendung von Pflanzen für Biokraftstoffe und Biogas eingeschränkt wird – auch wenn das die Energie- und Kraftstoffkrise befeuern könnte.“

Nicht nur für Lebensmittel ist Getreide und Öl wichtig, sondern auch als Futtermittel und Kraftstoff.
Agrarheute berichtet, dass im Ökolandbau Tiere zu 100 Prozent Bio-Fütterung bekommen sollen und dies nun ein Dilemma sei. Denn die Tiere sollen bedarfsgerecht ernährt werden. Aber dennoch stellt sich die Frage: „Wie vertretbar ist eine Diskussion um Biofutter und notwendiger Sonderregelungen zur Aufrechterhaltung eines Biostandards in Kriegszeiten?“ Weiter heißt es: „Zunächst gilt es, den flüchtenden Menschen zu helfen und dafür zu sorgen, dass nicht noch mehr Menschen hungern müssen – egal wie.“

Utopia meint: Trotz der teilweise knapper werdenden Lebensmittel solltest du jetzt nicht in Panik geraten und Unmengen Lebensmittel auf Vorrat kaufen. Denn wie Cem Özdemir versichert hat, ist die Lebensmittelversorgung in Deutschland sicher – die Preise können allerdings ansteigen. Dennoch ist es ungerecht, wenn Menschen ohne bestimmte Güter auskommen müssen, nur weil andere ihre Vorratskammern damit füllen.

Die aktuelle Situation sollte auch nicht dazu führen, den Ausbau der Bio-Landwirtschaft zu stoppen. Dies sollte auch mittel- bis langfristig das Ziel sein. Fakt ist aber: Akut steht eine generelle Lebensmittelversorgung im Fokus und weitere Nebeneffekte müssen berücksichtigt werden. Beispielsweise, dass gegebenenfalls mehr Lebensmittel aus anderen Ländern importiert werden, die dort wiederum die Lebensmittelversorgung sowie die Preisstabilität gefährden könnten.

Nora Patz, Utopia
Andreas
 
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