Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon sylt am Mo 6. Mär 2023, 16:47

Die Region Bachmut bleibt natürlich stratetisch wichtig und der Fall würde zum Kollaps der ganzen zweiten Verteidigungslinie führen. Bachmut ist ja nicht so sehr wegen der Häuser wichtig, sondern wegen der Lage, der Verkehrswege und auch der unterirdischen Strukturen (Minen, Bunker). Die Frage ist nur eben, ob und inwieweit die Verteidigung von Bachmut militärisch Sinn macht und ob wirklich die Gegenoffensiven wie in der folgenden Karte möglich sind. Offenbar ist die Ukrainische Armee und Politik hier in einer Zwangslage. Das ist immer schlecht.

https://twitter.com/M7A7G7X/status/1632 ... 51941?s=20
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon sylt am Mo 6. Mär 2023, 17:21

Hier werden aber trotz allen militärischen und politischen Zwangslagen - hin oder her - die ukrainischen Soldaten genauso geopfert, wie im WK2 die 6. Armee im Kessel von Stalingrad. Anders als dort werden aber die wichtigen Offiziere abgezogen. Was mit den verbliebenen oder der jetzt zugeführten strategischen Reserve wird, scheint allen klar zu sein.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon sylt am Mo 6. Mär 2023, 17:40

Hier noch der Bericht von n-tv vom 6.3.2023 - 16.13 Uur

Kiew will Linien in Bachmut verstärken

Die ukrainische Armee will Bachmut nicht aufgeben: Nach Spekulationen über einen Abzug erklärt das Präsidialamt, die Armeespitze wolle die Stellungen sogar verstärken.

Die ukrainische Armee will ihre Stellungen in der seit Monaten heftig umkämpften Stadt Bachmut in der Ostukraine verstärken. Armeechef Walerij Saluschnyj und der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, hätten sich bei einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj am Vormittag für eine "Fortsetzung des Verteidigungseinsatzes" und eine "Stärkung unserer Stellung in Bachmut" ausgesprochen, erklärte das Präsidialamt in Kiew nach Spekulationen über einen möglichen Abzug der ukrainischen Soldaten.

ISW: Ukrainischer Teilrückzug aus Bachmut möglich
Bachmut ist bereits seit dem vergangenen Sommer heftig umkämpft. Beim Kampf um die kleine Industriestadt, die vor dem russischen Angriff etwa 70.000 Einwohner hatte, handelt es sich um die bisher am längsten andauernde Schlacht im Ukraine-Krieg, Tausende Soldaten beider Seiten sind bereits getötet worden. Experten zufolge ist die Stadt von geringer strategischer Bedeutung, eine Einnahme hätte für Russland demnach vor allem symbolischen Wert.

Inzwischen ist die Stadt von drei Seiten umzingelt. Bisher hält die ukrainische Armee den russischen Angreifern zwar stand, am Sonntag hatte das in den USA ansässige Institute for the Study of War (ISW) aber erklärt, das ukrainische Oberkommando werde wahrscheinlich eher aus Bachmut abziehen als eine vollständige Einkreisung zu riskieren.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon biene am Do 9. Mär 2023, 10:05

Nord-Stream-Terror: Warum die neue Story so nicht stimmen kann - von Stefan Beig - 8. März 2023

Eine Jacht, sechs Attentäter und eine Spur in die Ukraine: Aus diesen Zutaten besteht die neue Enthüllungsstory über die Urheber des Sabotage-Angriffs auf die Nord-Stream-Pipelines. Doch näher besehen weist die von deutschen Medien verbreitete Erzählung zahlreiche Unstimmigkeiten auf.

Vier Lecks hinterließ der Sabotageakt in den Nord Stream-Gaspipelines.Schwedische Küstenwache / Handout/Anadolu Agency via Getty Images
Es ist die mittlerweile dritte Version über den Tathergang, die nun der Öffentlichkeit aufgetischt wurde. Zunächst verdächtigte Moskau die Briten, Drahtzieher hinter dem Spionage-Krimi zu sein. Dann ließ Investigativ-Reporter Seymour Hersh (85) die Bombe platzen: US-Marinetaucher hätten den Anschlag im Rahmen einer verdeckten CIA-Operation ausgeführt. Am Dienstag legten deutsche Medien Version Nummer drei vor: Es soll eine sechsköpfige Mannschaft gewesen sein.

Doch gerade diese Erklärung, die fast zeitgleich mit Enthüllungen der „New York Times“ erschienen ist, weist zahlreiche Ungereimtheiten auf. Das muss keineswegs bedeuten, dass die Story erfunden oder gänzlich falsch ist – mehr dazu weiter unten. Nur dass alles genauso stattgefunden hat und ermittelt wurde, erscheint zweifelhaft, und zwar aus mehreren Gründen.

Russland wertete die jüngsten Medienberichte als Versuch, von den wahren Drahtziehern abzulenken.
Profis, die sich wie Amateure verhalten ?
Zunächst dürften die sechs Attentäter anscheinend sehr dilettantisch vorgegangen sein. Sie haben eine Jacht gemietet, wie in der „Zeit“ und beinahe textidentisch auf der Tagesschau-Website nachzulesen ist: „Die Jacht sei dem Eigentümer im Anschluss in ungereinigtem Zustand zurückgegeben worden.“ Nun, wer heimlich ein Spionage-Attentat dieses Ausmaßes durchführt, wird penibel darauf achten, alle Spuren zu verwischen. Dass das Schiff in „ungereinigtem Zustand“ übergeben worden ist, erscheint als skurril – und das ist noch höflich formuliert.

Dann ist von einem merkwürdigen Sprengstoff-Fund die Rede: „Auf dem Tisch in der Kabine haben die Ermittler den Recherchen zufolge Spuren von Sprengstoff nachweisen können.“ Das klingt fast so, als wäre der für das Attentat verwendete Sprengstoff von dem Team am Schiff gemixt worden. Er hätte zu diesem Zeitpunkt schon längst fertig vorbereitet sein müssen. Was Sprengstoff auf dem Tisch zu suchen hat, ist rätselhaft.

Solche Informationen würden von denjenigen gestreut, „die im Rechtsrahmen keine Untersuchungen führen wollen“, schrieb die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, Dienstagabend auf ihrem Telegram-Kanal.
Auch sonst können die Akteure schwerlich Profis gewesen sein. „Die Attentäter nutzten professionell gefälschte Reisepässe, die unter anderem für die Anmietung des Bootes eingesetzt worden sein sollen.“ Normalerweise wollen Attentäter gar keine Spuren hinterlassen, auch nicht gefälschte. Warum alle oder zumindest mehr als einer der Attentäter seinen Reisepass vorgelegt hat, ist unerklärlich. Im Übrigen hätte auch jemand anderer vorausgeschickt werden können, um die Jacht zu mieten.

Der merkwürdige Wissensstand der Ermittler !
Merkwürdig ist darüber hinaus der vermeintliche Wissensstand der Ermittler. „Die Nationalität der Täter ist offenbar unklar“, wie im Artikel zwei Mal steht. Man kenne auch nicht die Identität der sechs Personen, verrät ein ARD-Reporter. Eines will man über das Team aber dennoch wissen: „Es soll sich um fünf Männer und eine Frau gehandelt haben. Demnach bestand die Gruppe aus einem Kapitän, zwei Tauchern, zwei Tauchassistenten und einer Ärztin, die den Sprengstoff zu den Tatorten transportiert und dort platziert haben sollen.“

Moskau und Kiew sind sich ausnahmsweise einig: Die Ukraine hat nichts mit diesem Anschlag zu tun.
Woher die Ermittlungsbehörden auf einmal diese Informationen haben sollen, ist ein Rätsel. Zwar kennen sie nicht Identität und Nationalität der vermeintlichen Täter, wohl aber ihren Beruf, und das sogar sehr genau. Allein schon wie sie zwischen Tauchern und Tauchassistenten unterscheiden wollen, wäre interessant zu erfahren. Ebenso gut hätten an Bord ein Taucher und 3 Tauchassistenten sein können – oder umgekehrt.

Eine polnische Firma, deren Rolle genau genommen ungeklärt bleibt
Die Jacht soll einer deutschen Charter-Gesellschaft gehören. Sie wurde auch von einem Unternehmen gemietet: „Es soll sich um eine Jacht handeln, die von einer Firma mit Sitz in Polen angemietet worden sei, die offenbar zwei Ukrainern gehört.“ Was die sechs Attentäter mit dieser Firma zu tun haben, geht aus dem Artikel nicht hervor. Sie haben das Schiff nämlich beim Eigentümer gemietet, nicht bei der polnischen Firma. Andernfalls hätten sie die Jacht von Mietern gemietet.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow verneinte eine Beteiligung seines Ministeriums an der Sabotage. Dass ukrainischen Spezialkräften so ein Einsatz zugetraut wird, sei „eine Art Kompliment. Aber das ist nicht unser Tätigkeitsfeld.“ Die Story sei schräg, weil sie nichts „mit uns“ zu tun habe.
Damit erscheint die polnische Firma im Artikel fast wie ein Fremdkörper. Man versteht nicht recht, was ihre Rolle in dem Ganzen ist. Gleichzeitig ist dieses Unternehmen, das angeblich zwei Ukrainern gehört, die einzige Spur nach Kiew. Dort weist man übrigens alle Vorwürfe bereits entschieden zurück

Im Gegensatz zu Version eins und zwei lässt somit diese neue Story die Frage nach den Drahtziehern näher besehen völlig im Dunkeln. Mit diesem Informationsstand kommt eigentlich jede Nation als Organisator des Sabotage-Akts in Frage.

Direkter Zusammenhang mit Anschlag ist unklar
Misstrauisch stimmt auch, wie plötzlich man zu so vermeintlich bahnbrechenden Ermittlungsergebnissen gelangt sein will. Als Pulitzer-Preis-Träger Seymour Hersh mit seinen Enthüllungen an die Öffentlichkeit getreten ist, wurde er dafür scharf kritisiert und als unglaubwürdig dargestellt. Doch mit einer Gegen-Erzählung wartete Anfang Februar noch niemand auf. Ein Satz wie: „Wir haben andere Hinweise, und die gehen in eine andere Richtung“, fiel nicht. Im Übrigen hat erst vor wenigen Tagen die deutsche Bundesregierung der UNO ausgerichtet, keinerlei relevante Erkenntnisse zu dem Attentat vorweisen zu können.

Deutschland erklärte nur wenige Tage vor den Berichten über den Tathergang, keine nennenswerte Ermittlungsergebnisse zu besitzen.
Das alles soll nicht heißen, dass eine Geschichte erfunden worden ist. Das Team auf der Jacht, das kann es durchaus geben. Aber näher besehen fehlt jeder Beweis für einen kausalen Zusammenhang zum Nord-Stream-Anschlag. Den Sprengstoff auf dem Schiff, den man erst im Jänner gefunden hat, könnte ebensogut für einen anderen Zweck verwendet worden sein. Bei den vermeintlichen Attentätern könnte es sich ebensogut um Mitglieder eines anderen Geheimdiensts handeln – denn von Geheimdiensten wimmelt es in der Region nur so.

https://twitter.com/IGN_Vorstand/status ... 87232?s=20


Eine deutsche Quelle, die sich einmal beim Militärischen Abschirmdienst (MAD) beworben hat, berichtet dem eXXpress: „Parow mit der Marinetechnikschule und Rostock, mit Fliegerhorst und dem Flottenstützpunkt, sind regelrechte Agentennester“. Sämtliche Geheimdienste seien „scharf darauf“.

Fazit: Menschen waren auf einer Jacht. Doch ausgerechnet zu den zwei entscheidenden Bausteinen des Spionage-Krimis fehlt in dieser Erzählung eine nachgewiesene Verbindung: zum Anfang – den Auftraggebern – und zum Ende – der Sprengung.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon frst am Do 9. Mär 2023, 16:17

Hier leider mal wieder so ein "Held" mit einer schlimmen Ideologie. Das verbotene Symbol habe ich abgedeckt. Die Banderisten sind entgegen anderslautender Behauptungen in der Ukraine sehr weit verbreitet. Auch erkennbar an ihrem Wahlspruch “Ehre der Ukraine!”. Das sind also einige mehr als nur ein kleines Grüppchen. Fast jeder Politiker oder Militär beendet mit diesem Wahlspruch seine Ansprache. Und dass es in der gesamten Ukraine seit Jahrzehnten Straßen, Denkmäler und Plätze gibt, die nach den Massenmördern und Kriegsverbrechern aus der Zeit der ukrainischen Kollaboration mit dem Nazi-Regime benannt wurden, wie zum Beispiel Bandera und Schuchevich, um hier nur einige zu nennen, dass sollte schon einmal richtig eingeordnet und gewertet werden. Ich denke eben, dass Deutschland da in einer besonderen Pflicht ist und nicht wegschauen darf. Das gehört mit der Ukrainischen Regierung als EU-Kandidat sauber aufgearbeitet. Sonst wird wohl aus dem EU-Traum nichts, denn es gibt genügend EU-Länder, die da sehr empfinlich auf NAZI-Ideologie reagieren. Wie schwer das werden wird zeigt der stellvertetende Außenminister der Ukraine bzw. ehemalige ukrainische Bootschafter in Deutschland. Er fiel wegen seinem Bekenntnis zu dieser unsäglichen Ideologie sogar noch in der Regierung die Treppe herauf. Offensichtlich zieht sich diese Gesinnung bis in die Regierungskreise. Es ist – und das habe ich zuerst auch nicht glauben wollen – leider wirklich so, dass der heutige ukrainische Nationalismus massiv auf einem Bandera-NS-Fundament ruht. Die Russen mögen das als Argument überstrapazieren, aber was an Fakten übrig bleibt ist immer noch unerträglich! Andererseit bei den vielen Milionen Toten der Russen aus dem 2. WK und im Kampf gegen den Faschismus, ist die Sensibilität auch verständlich. Viele Ukrainer, darunter erhebliche Teile der Jugend, sehen die Russen mittlerweile als eine Art "Untermenschen", die als Orks bezeichnet werden. Und es erklärt den z. T. fanatischen Kampeswillen bis zur eigenen Selbstaufgabe. Wohnin das führen kann, sollte in Deutschland besonders gut bekannt sein.

Leider spielen einige deutsche Zeitungen hier auch eine unrühmliche Rolle. Es wird leider die gleiche nationalistische Sprache verwendet, als hätten wir in Deutschland nicht schon genug mit der alten braunen Ideologie immer noch zu tun. Andererseits rücken die gleichen Blätter anders denkende, die nicht der gewünschten politischen Linie folgen, in die rechte Ecke. Meinungspluralismus, Meinungsfreiheit - Fehlanzeige !!!

ukr-nazi2-pix-635x442.jpg
ukr-nazi2-pix-635x442.jpg (64.4 KiB) 427-mal betrachtet
Web diskutiert über Nazi-Eklat: "Verteidiger Kiews" zeigt stolz Hakenkreuz-Kette -II- von Richard Schmitt, 09.03.2023

Noch immer dürften offenbar nicht wenige Anhänger des nationalsozialistischen Schreckens-Regime in den Reihen der ukrainischen Armee zu finden sein. Ein jetzt auf mehreren Telegram-Kanälen aufgetauchtes Video zeigt einen Soldaten der ukrainischen Streitkräfte, der mit seiner silbernen Halskette prahlt. Der Anhänger davon ist dem “Eisernen Kreuz”, einer Tapferkeitsmedaille, die im I. und II. Weltkrieg an Angehörige der deutschen Truppen verliehen worden ist, nachempfunden. In der Mitte ist eindeutig ein Hakenkreuz zu erkennen. Und auch auf dem linken Oberarm des Soldaten ist ein großflächiges Hakenkreuz-Tattoo zu sehen.

Der Soldat sagt im Video, dass er diese Kette als “Dank für die Verteidigung Kiews” erhalten haben soll. Zur Erinnerung: Am beginn der russischen Invasion der Ukraine gelang es der ukrainischen Armee mit wenigen Einheiten, eine Luftlandeoperation in den Vororten Kiews zu vereiteln und so die Hauptstadt vor dem sofortigen Fall zu retten.

Wie jetzt die Regierung in Kiew auf dieses neu aufgetauchte Video reagieren wird, ist noch unklar. Enttäuschend für viele Unterstützer Kiews in Westeuropa war jedenfalls, dass ein Aufmarsch von Veteranen der Waffen-SS-Division Galizien und ihrer jungen Anhänger zum Umzug am 31. Oktober 2022 in Lemberg – nicht von der ukrainischen Polizei verhindert worden ist.

Es folgte auch keine prominente Distanzierung von diesem Aufmarsch durch die Regierung in Kiew ...
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon biene am Fr 10. Mär 2023, 14:34

"Präsident Zelensky und Finnlands Premierministerin Marin erweisen Dmytro Kotsyubaylo die letzte Ehre." - Twitter 10.03.2023

Der 27-Jährige mit dem Kampfnamen "Da Vinci" war der jüngste Batallionskommandeur der ukr. Armee. Er fiel im Kampf um Bakhmut.

Hier sehen wir, wie u. a. der Ukrainische Präsdent Selenzki kondoliert. Auf einem anderen Video wird gezeigt, dass die ganze Ukrainische Regierung in einer Trauerfeier für Kotsyubaylo niederkniet.

Folgendes erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache:

„Heute wurde „Da Vinci“, ein Held der Ukraine, ein Freiwilliger, ein Menschensymbol, ein mutiger Mann, Dmytro Kotsiubailo, im Einsatz getötet. Ein Kämpfer der 67. separaten mechanisierten Brigade, ein Kommandant. Er starb in der Schlacht bei Bachmut, im Kampf um die Ukraine.

Versteht mich bitte mal nicht falsch. Jeder Tote in einem Krieg ist einer zuviel. Dabei sollte man aber bitte wissen, dass Dmytro Kotsyubaylo ein führendes Mitglied des sog "Rechten Sektors", also offensichtlich ein "Neonazi", ein "Faschist" war. Wikipädia sagt dazu aus:

Dmytro Kotsiubailo ( ukrainisch : Дмитро Іванович Коцюбайло , Spitzname Da Vinci ( ukrainisch : Да Вінчі ); 1. November 1995 - 7. März 2023) war ein ukrainischer Freiwilliger, Soldat, Unterleutnant , Kommandant des 1. mechanisierten Bataillons der Streitkräfte der Ukraine . Er war Teilnehmer am russisch-ukrainischen Krieg . Er ist ein Held der Ukraine (2021). Er war Mitglied der Führung der rechtsextremen Organisation Rechter Sektor (2020–2023).

Ich bemühe hier nochmals WIKIPEDIA:

Prawyj Sektor (ukrainisch Пра́вий се́ктор, deutsche Übersetzung: Rechter Sektor) ist eine rechtsextreme ukrainische politische Organisation. Sie entstand im November 2013 als rechtsgerichteter, paramilitärischer Zusammenschluss mehrerer radikaler nationalistischer Organisationen während des Euromaidan-Aufstands in Kiew, wo ihre Straßenkämpfer an Zusammenstößen mit der Bereitschaftspolizei teilnahmen.[2] Die Koalition wurde am 22. März 2014 zu einer politischen Partei (Prawyj Sektor (Partei)).

https://twitter.com/coolservativ/status ... 64800?s=20

Entschuldigung, wie sollman denn das sonst werten ? Keine Nizis in der Ukraine ? Keine Naziverehrung durch die Ukrainische Regierung ?
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon biene am Fr 10. Mär 2023, 15:04

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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon biene am Fr 10. Mär 2023, 15:07

Hier die Trauerveranstaltung unter Beteiligung der regierung:

https://twitter.com/tvtoront/status/163 ... 24896?s=20

Keine Nazi-Verehrung ? Der Rechte Sektor spielt keine Rolle mehr ? Neben der ukrainischen Fahne die schwarz/rote Fahne für Blut und Boden ? Die Fahne des militärischen Flügels der „Organisation Ukrainischer Nationalisten“ (OUN, Bandera-Fraktion OUN-B). Wo soll denn eine Unterstützung dieser Nazis hinführen ?
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Fr 10. Mär 2023, 15:38

Hallo Biene
da hast Du sicher Recht. Bei Twitter wird es schon diskutiert. Sie hier:

https://twitter.com/XzumTreme/status/16 ... 01314?s=20

Wenn sich die ukrainische Regierung so offen zum RECHTEN SEKTOR positioniert ... Dann wird man sich in Deutschland entscheiden müssen, wie man sich dazu positioniert. Denn hier geht es nicht um bedauerliche Einzelfälle sondern um eine Bewegung in der Ukraine, die rechts-national steht und den faschisten Bandera verehrt.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Fr 10. Mär 2023, 16:06

Hier einmal ein sehr interessanter Beitrag aus den USA, passt zwar nicht zu meinem Beitrag oben aber in die zu erwartende Linie - die sich abzeichnet. Selenzki könnte sein Haltbarkeitsdatum in diesem Jahr überschreiten. Biden kann im Wahljahr 2024 keinen Krieg mehr gebrauchen. Kommen in der Ukraine keine kurzfristigen und großen Erfolge, dann, ja denn ... :

Wenn die Donbass-Stadt Bakhmut an die Russen fällt, müssen die USA möglicherweise ihr Gesicht wahren, um den Kurs in der Ukraine umzukehren, schreibt Joe Lauria von der New York Times.

Auf den ersten Blick erscheint der gestrige Artikel der New York Times: „Intelligence schlägt Pro Ukrainische Gruppe sabotierte Pipelines, sagen US-Beamte“, scheint beabsichtigt zu sein, sowohl die US-amerikanische als auch die ukrainische Regierung von jeglicher Beteiligung an der Zerstörung der Nord Stream-Gaspipelines zwischen Russland und Deutschland im vergangenen September zu entlasten.
Die Stoßrichtung des Times-Artikels ist, dass Ukrainer, die nichts mit der Kiewer Regierung zu tun haben, diejenigen waren, die es laut den oft zitierten Zeitungen getan haben, namentlich nicht als „U.S. Beamte."
Aber eine genauere Untersuchung des Stücks enthüllt Schichten von Nuancen, die nicht ausschließen, dass die ukrainische Regierung möglicherweise doch etwas mit der Sabotage zu tun hatte.

Die Geschichte zitiert anonyme europäische Beamte, die sagen, dass ein Staat an der ausgeklügelten Unterwasseroperation beteiligt sein musste.
Die Times tut alles, um mehr als einmal zu sagen, dass dieser Staat nicht die Vereinigten Staaten waren. Und während der zweite Absatz der Geschichte kategorisch sagt, dass der Staat auch nicht die Ukraine ist, lässt der Artikel dann die Tür für eine mögliche Beteiligung der ukrainischen Regierung offen:

"UNS. Beamte lehnten es ab, die Art der Geheimdienstinformationen offenzulegen
, wie es erlangt wurde, oder Einzelheiten zur Stärke der darin enthaltenen Beweise. Sie sagten, dass es keine eindeutigen Schlussfolgerungen darüber gebe, und ließen die Möglichkeit offen, dass die Operation von einer Stellvertretertruppe mit Verbindungen zur ukrainischen Regierung oder ihren Sicherheitsdiensten inoffiziell durchgeführt worden sein könnte.
Die Times macht dann klar, welche Folgen es für die pro-ukrainische „Koalition“ hätte, die Washington im kombinierten Westen aufgebaut hat, wenn die ukrainische Regierung beteiligt wäre.

„Beamte sagten, es gebe immer noch enorme Lücken in dem, was die US-Spionagebehörden und ihre europäischen Partner über die Ereignisse wussten.
Beamte sagten jedoch, dass dies der erste signifikante Hinweis sein könnte, der aus mehreren streng gehüteten Untersuchungen hervorgeht, deren Schlussfolgerungen tiefgreifende Auswirkungen auf die Koalition haben könnten, die die Ukraine unterstützt.

Jeder Hinweis auf eine ukrainische Beteiligung, ob direkt oder indirekt, könnte die heikle Beziehung zwischen der Ukraine und Deutschland stören und die Unterstützung in einer deutschen Öffentlichkeit schwächen, die im Namen der Solidarität hohe Energiepreise geschluckt hat.“

Die Times entwickelt das Thema weiter, dass eine Beteiligung der ukrainischen Regierung die internationale Unterstützung der Vereinigten Staaten für Kiew zerstören könnte, sowie die immense öffentliche Unterstützung für die Ukraine, die der von den USA geführte Informationskrieg entwickelt hat.

Die Washington Post, die gestern einen ähnlichen Artikel veröffentlichte, berichtete, dass die ukrainische Regierung jede Beteiligung an dem Angriff bestreitet. „Die Ukraine hat sich absolut nicht an dem Angriff auf Nord Stream 2 beteiligt“, sagte Mykhailo Podolyak, der Top-Berater von Selenskyj, der sich fragt, warum sein Land eine Operation durchführen würde, die „die Region destabilisiert und die Aufmerksamkeit vom Krieg ablenken wird, was für uns kategorisch nicht vorteilhaft ist“.

Die Distanzierung beginnt

Die Zeitung hier erlaubt US-Beamten, damit zu beginnen, die USA von der Ukraine zu distanzieren, behauptet, Washington habe trotz jahrelanger gegenteiliger Beweise nur begrenzten Einfluss auf Kiew. Das Stück scheint die westliche Öffentlichkeit auf eine abrupte Kehrtwende in der Ukraine vorzubereiten, weil die USA gegen eine Litanei ukrainischer Operationen sind. Es lohnt sich, hier ausführlich die Times zu zitieren:
„Alle Erkenntnisse, die Kiew oder ukrainischen Stellvertretern die Schuld geben, könnten eine Gegenreaktion in Europa auslösen und es dem Westen erschweren, eine geschlossene Front zur Unterstützung der Ukraine aufrechtzuerhalten.

US-Beamte und Geheimdienste räumen ein, dass sie nur begrenzten Einblick in die ukrainische Entscheidungsfindung haben.
Trotz der tiefen Abhängigkeit der Ukraine von den Vereinigten Staaten in Bezug auf militärische, nachrichtendienstliche und diplomatische Unterstützung, sind ukrainische Beamte gegenüber ihren amerikanischen Kollegen nicht immer transparent über ihre Militäroperationen, insbesondere gegen russische Ziele hinter den feindlichen Linien. Diese Operationen haben US-Beamte frustriert, die glauben, dass sie die Position der Ukraine auf dem Schlachtfeld nicht messbar verbessert haben, sondern riskiert haben, die europäischen Verbündeten vor den Kopf zu stoßen und den Krieg auszuweiten.

Zu den Operationen, die die Vereinigten Staaten verunsichert haben, gehörte Anfang August ein Streik auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt Saki an der Westküste der Krim. Ein LKW-Bombenanschlag im Oktober, der einen Teil der Brücke über die Straße von Kertsch zerstörte, die Russland mit der Krim verbindet, und Drohnenangriffe im Dezember, die auf russische Militärstützpunkte in Rjasan und Engels, etwa 300 Meilen hinter der ukrainischen Grenze, abzielten.

Aber es gab andere Sabotage- und Gewaltakte von mehrdeutiger Herkunft, die die USA Geheimdienste hatten es schwerer, ukrainische Sicherheitsdienste zuzuordnen.

Eine davon war eine Autobombe in der Nähe von Moskau im August, bei der Daria Dugina, die Tochter eines prominenten russischen Nationalisten, getötet wurde.

Kiew bestritt jede Beteiligung, aber die USA Geheimdienste kamen schließlich zu der Überzeugung, dass der Mord von sogenannten „Elementen“ der ukrainischen Regierung autorisiert wurde. Als Reaktion auf die Feststellung tadelte die Biden-Regierung die Ukrainer privat und warnte sie davor, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen.
Die Explosionen, die die Nord Stream-Pipelines zum Bersten brachten, ereigneten sich fünf Wochen nach der Ermordung von Frau Dugina. Nach der Operation Nord Stream gab es in Washington leise Spekulationen – und Sorgen –, dass auch Teile der ukrainischen Regierung an dieser Operation beteiligt gewesen sein könnten.“
All dies soll natürlich nicht heißen, dass die Vereinigten Staaten die Nord Stream-Sabotage nicht so durchgeführt haben, wie es Seymour Hersh berichtet hat, und dennoch der Ukraine zynisch die Schuld geben. (Hersh verspottete die Times-Geschichte in einer E-Mail an Consortium News, die um seinen Kommentar bat.)

Der Geheimdienst bekommt einen Doppelpack: Er lenkt die Schuld von den USA ab und bereitet die Öffentlichkeit darauf vor, dass die USA die Aufgabe der Ukraine rechtfertigen, nachdem die USA alles in ihr Abenteuer investiert haben, Russland zu schwächen und seine Regierung durch einen Wirtschafts-, Informations- und Stellvertreterkrieg zu stürzen davon sind gescheitert.

Unter den westlichen Führern bildet sich ein Konsens darüber, dass der Krieg gegen Russland in der Ukraine verloren ist. Washington müsste also sein Gesicht wahren, um eine solche Umkehrung der Politik durchzuziehen. Die Andeutung, die Ukraine habe die Pipelines ihres Verbündeten Deutschland in die Luft gesprengt, könnte den USA helfen, von ihrer schrillen Position zur Unterstützung der Ukraine abzukommen.
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