Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Mo 19. Sep 2022, 19:08

Gloria von Thurn und Taxis im Interview:
„Geht jetzt darum, Europa zu schwächen“

Der Krieg in der Ukraine wütet. Das Land selbst soll dabei lediglich als Kriegsschauplatz dienen, meint die deutsche Unternehmerin Gloria von Thurn und Taxis. “Es geht darum, Europa zu destabilisieren und zu schwächen”, betont sie.

Redaktion Exxpress.at
19. September 2022 17:32

Gloria von Thurn und Taxis, seit 1982 überwiegend als Fürstin von Thurn und Taxis bekannt, ist eine deutsche Unternehmerin und Managerin. Im Interview mit “Politicum” spricht sie über die Bedeutung des russischen Einmarschs in der Ukraine und findet dabei deutliche Worte: “Im Ukraine-Krieg geht es meiner Meinung nicht um den Konflikt zwischen Amerika und Russland, es ist ein Krieg, um Europa zu destabilisieren und zu schwächen“ Und führt fort: “Die Ukraine dient dabei lediglich als Kriegsschauplatz.“ Der Plan gehe zudem bereits auf: “Die erste Schwächung entstand durch die unkontrollierte Immigration aus dem Nahen Osten. Den Todesstoß soll die Abschaltung der Energie versetzen.“

Energieabhängigkeit durch Globalisierung gestiegen
Dabei bestehe ein Problem – wieso es überhaupt erst soweit kommen konnte – schon lange: “Wir haben die Nuklearforschung seit 40 Jahren vernachlässigt und sukzessive abgeschaltet“, betonte sie. Dadurch ist die Energie-Abhängigkeit stark gestiegen. Auch die Globalisierung trägt dazu bei. Durch diese konnte Deutschland zwar wachsen und durch den günstigen Einkauf von Gas aus Russland produzieren, nun wurde diese Möglichkeit jedoch abgeschnitten.


Deutschland soll "deindustrialisiert werden"
Aus der Sicht der Fürstin handelt es sich dabei um den “Späten Morgentau Plan“. Dieser geht aufs Jahr 1945 zurück. Der amerikanische Finanzminister Henry Morgenthau unterbreitete in seinem Buch „Germany is our Problem“ damals den Vorschlag, Nachkriegsdeutschland zu deindustrialisieren und in einen agrarwirtschaftlichen Staat zu verwandeln. Dadurch soll Deutschland nicht wachsen können und langfristig verhindern, dass unsere Nachbarn je wieder einen Angriffskrieg führen können.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Hagemann am Mi 21. Sep 2022, 16:20

Die Schockwellen der Ankündigten Teilmobilmachung Russlands geht um die Welt.
In ersten Stellungnahmen versuchen westliche Politiker die Eskalation einzuordnen. Die Ukraine werde den Krieg trotzdem gewinnen, heißt es etwa aus London.

Das ist nicht unser Krieg!
Der Westen hat sich bei den Wirtschaftssanktionen grob verspekuliert, er hat sich bei der “Isolation” Russland ordentlich getäuscht, er hat sich völlig verschätzt indem er geglaubt hat mit Russland gehts abwärts (das Gegenteil ist der Fall) und so wird er auch die Ukraine verlieren und wenn es schlimm kommt gibts auch noch Kälte, Hunger u.a.m. für den Westen. So sehe ich das deutlich kommen.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Peter am Mi 21. Sep 2022, 16:27

Die Aufrüstung mag westliche Politiker “kalt lassen”. Aber wenn tatsächlich in der EU die Lichter ausgehen, weil man durch die Sanktionen Putin “kalt stellen” will und der Schuss dann wieder nach hinten losgeht, wird es der EU nicht nur dunkel sondern auch heiß zugehen und die Bevölkerung auf die Straße gehen. Einen Satz sollte man sich merken: “Putin-Gegner überwintern bei Dunkelheit mit kaltem Hintern”.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am Mi 21. Sep 2022, 17:44

Die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt hofft auf gutes Wetter, um gut durch den Winter zu kommen

Mit der Gasknappheit steigen auch die Sorgen um die deutsche Industrie. Zurzeit versucht Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Optimismus zu versprühen, doch das klappt nach seinen jüngsten Aussagen nicht wirklich.

Exxpress.at
20. September 2022 13:42

Der deutsche Journalist Julius Böhm ist besorgt: „Wenn die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt auf gutes Wetter hoffen muss, um gut durch den Winter zu kommen, wird sie nicht mehr lange die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt sein.“ Der Reporter nimmt dabei Bezug auf ein Zitat des deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck (53, Grüne).

„Wenn wir Glück mit dem Wetter haben, stehen die Chancen gut…“
Zum Hintergrund: Eigentlich wollte Habeck Optimismus versprühen. Nachdem es Deutschland geschafft hat, seine Gasspeicher auf 90 Prozent zu füllen, schadet ja nicht ein wenig Zuversicht. Nur fiel am Rande seines Besuchs in Lubmin mit Mecklenburg-Vorpommernsein ein Satz, das nicht geeignet ist, allzu hoffnungsfroh auf den Winter zuzugehen. Wörtlich erklärte der Wirtschaftsminister: „Wenn beim Gassparen alles gut geht und wir Glück mit dem Wetter haben, dann haben wir eine Chance, gut durch den Winter zu kommen.“

Mit anderen Worten: Das Schicksal Deutschlands, seiner Industrie und seines Wohlstands liegt in den Händen von Frau Holle. Das ist auch durchaus zutreffend, wenn man sich ein paar Fakten vergegenwärtigt.

Ein zweiter „Januar 2021“ wäre verheerend
220 Terrawattstunden (TWh) befinden sich zurzeit in den deutschen Gasspeichern. Sollte es Deutschland schaffen, die Speicher noch bis zur Gänze auf 242 TWh anzufüllen, so es hat es damit immerhin knapp ein Viertel seines Jahresverbrauchs eingespeichert. Über das gesamte Jahr hinweg verbraucht Deutschland nämlich 999 Terawattstunden (TWh) an Gas.

Nun kommen wir zum Problem: Sollten die Lieferungen von Alternativen zum russischen Gas stocken, würde ein kalter Wintermonat bereits die Hälfte der Reserven verbrauchen. Das geschah beispielsweise im Jänner 2021: Allein in diesem Monat hat Deutschland 142,3 WTh verbraucht. „Das heißt, dass die Speicher dann am Ende des Winters wieder leer sein werden, in diesem Fall richtig leer, weil wir das Gas nutzen werden“, kommentiert Habeck.

Der „Worst Case“ hätte unabsehbare Folgen – für Deutschland und für die EU
Deswegen sucht Habeck nach alternativen Wegen, Gas einzuspeichern. So plant der Bund ein schwimmendes LNG-Terminal etwa 30 bis 40 Kilometer vor der Küste zu installieren, von der aus das Gas dann per Pipeline bis ans Festland geleitet und von da aus verteilt werden soll. In der zweiten Hälfte des kommenden Jahres könnte die jährliche Kapazität etwa fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas betragen. Dass es inmitten der Energiekrise eine gute Idee Habecks war, die letzten drei verbliebenen Kernkraftwerke abzuschalten, wird bezweifelt.

Im Falle eines „Worst Case“-Szenarios ist Feuer am Dach, und der eiskalte Winter würde zumindest in politischer Hinsicht ausgesprochen heiß. Schon bald könnten sich die vielen Jahre einer verfehlten Energiepolitik rächen. Davor warnt der Polit-Experte Ralph Schöllhammer (Webster University). Die Folgen wären kombiniert mit der Rekordinflation unabsehbar für die gesamte EU. „Im Gegensatz zu dem, was man in den meisten Medien liest, sind die USA nicht in Gefahr, in nächster Zeit auseinanderzubrechen. Europa hingegen schon“, sagt Schöllhammer. „Es besteht die ernste Gefahr, dass der Energieprotektionismus, gefolgt vom Lebensmittelprotektionismus, begleitet von einer massiven Inflation (vor der Deflation), die EU zerbricht.“
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Mi 21. Sep 2022, 18:05

Experten warnen: So macht Putin den Strom jetzt noch teurer!

In Europa geht die Angst um: Sollte der Kreml-Chef Europa das Gas dauerhaft abdrehen, würde das zu einer massiven Verteuerung von Strom führen. Europas Bürger werden sich also wohl buchstäblich warm anziehen müssen.

Exxpress.at
21. September 2022 17:47

Dreht Putin den Gashahn für immer zu, werden die Strompreise hochschnellen
Die jüngsten grimmigen Drohgebärden des Kreml-Chefs gegenüber dem Westen verheißen auch für die europäische Gasversorgung nichts Gutes. Die absehbare Erhöhung der Spannungen zwischen Russland und dem Westen könnte Putin jetzt sogar dazu bewegen, die Gaslieferungen an Europa völlig einzustellen. Die Folgen für Firmen und Privathaushalte wären dramatisch.

Strompreis könnte um das 13-Fache steigen
Das Schweizer Beratungsinstitut Prognos malt für diesen Extremfall ein düsteres Bild. Dreht Russland den Gashahn Richtung Europa völlig ab, dann wird der Strom-Großhandelspreis auf mehr als 500 Euro pro Megawattstunde hochschnellen. Zum Vergleich: 2019 lag der durchschnittliche Strompreis bei rund 38 Euro. Der Strompreis wäre damit im kommenden Jahr um das 13-Fache höher als vor Beginn der Coronakrise. Aber selbst nur eine dauerhafte Drosselung Gaslieferungen aus Russland würde den Strompreis bei knapp 200 Euro hochhalten, sagt Prognos.

Die Stromzähler könnten künftig heiß laufen
Das Problem ist: Gas- und Strompreise hängen eng zusammen, weil Erdgas auch in Kraftwerken für die Stromproduktion verwendet wird. Ist Gas knapp, schlägt das auf die Strompreise durch. Aber dreht man an diesem Martktmechanismus, werden die Gaskraftwerke nicht mehr produzieren. Die Folge wäre ein flächendeckender Stromausfall in Europa. Es ist schon genug an Angebot und Nachfrage herumgepfuscht worden mit der Folge, alles zu verschlimmbösern.

Damit nicht genug, sind auch Kohle und Brennholz sehr viel teurer geworden. Strom sei für die europäischen Unternehmen im internationalen Vergleich schon jetzt viel zu teuer, erklären die Experten. Eine Explosion der Strompreise im Fall eines langfristigen russischen Gaslieferstopps würde aber nicht nur für die ohnehin schon geschwächten Unternehmen enorme Belastungen bringen, sondern auch für die Privathaushalte.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Hagemann am Mi 21. Sep 2022, 18:41

Was, wenn im Kreml alles so geplant war?

Unterschätze niemals deinen Gegner – das ist kein Zitat von Sun Tsu, Paulo Coelho oder US-General George S. Patton. Das ist schlicht eine Lebenserfahrung. Menschliches Standardwissen, über die Jahrhunderte aus Konflikten erlernt. Ein Kommentar von Anfang April mit trauriger Aktualität.

Richard Schmitt
21. September 2022 09:45

Seit 24. Februar 2022, seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine ist diese grundsätzliche Überlebenshilfe ausgeblendet: In Brüssel, Washington, Berlin, London und auch in Wien wird der Präsident der Russischen Föderation (144,5 Millionen Einwohner) als „Irrer ohne Plan“, als „krebskranker Despot kurz vor einer Niederlage“ gesehen. Die „Welt“ veröffentlichte sogar, dass Wladimir Putin (69) „Waffen und Soldaten ausgehen“.

Natürlich: Ein Staatschef, der alle Zeit der Welt hatte, mit vermutlich 200 Generälen, sowie Analysten, Wirtschaftsexperten und Geheimdienstchefs des GRU und FSB eine Invasion zu planen und alle Gegenmaßnahmen der NATO, der EU, der USA über Monate immer wieder durchzuspielen, der steht plötzlich vor einer Niederlage?

Hat Putin tatsächlich keinen größeren Plan?
Ein Staatschef mit IQ 127 – laut westlichen Nachrichtendiensten zählt Putin damit zu den 14% der klügsten Menschen – schickt also bewusst nur 150.000 Soldaten aus, um eine 44-Millionen-Einwohner-Nation zu erobern, lässt westliche Waffenhilfe zu und auch Russlands Wirtschaft vernichten. Einfach so. Ohne größeren Plan.

Etwa die massiven Waffengeschenke der NATO-Staaten an die Ukraine: Liefern wir Europäer Putin nicht eben den Kriegsgrund? Warum zerstört denn die russische Luftwaffe (772 Kampfjets und 732 Bomber) nicht längst die Nachschubrouten aus Polen und Tschechien?

Ein willkommener Vorwand um Russen zu einen
Oder die Bussi-Bussi-Besuche der EU und europäischer Staatschefs in Kiew – genau davor warnte Russlands Präsident seine Bürger: Jetzt sehen alle Russen die Abhängigkeit der Ukraine vom Westen.

Und sorgt nicht das Töten tausender russischer Soldaten für Hass in Russland auf den Westen, sorgen nicht Gräueltaten ukrainischer Soldaten an gefangenen Russen für die Bilder, die Putin braucht, um die russische Gesellschaft zu einen?

Putin dürfte die Reaktion des Westens eingeplant haben
Ein Mann, der sieben Jahre lang als KGB-Offizier (1975 bis 1982) selbst intensiv den Westen und unsere Moralvorstellungen, unsere Solidaridäts-Kultur und unsere militärische Schwäche studieren konnte, dürfte schon vor dem 24. Februar gewusst haben, wie Berlin, wie Brüssel, Washington und London reagieren würden.

Wladimir Putin und sein Generalstab haben den Westen jetzt genau in der Situation, die geplant war: Die westlichen Staaten sind als Waffenlieferanten der Feinde Russlands enttarnt. Und sie wollen Russland mit Sanktionen in die Knie zwingen, am besten wirtschaftlich ruinieren, die Russen verarmen und hungern lassen.

In einer Rede zur Lage der Nation wird Putin sagen: „Ich habe euch gewarnt.“ Und er könnte die Mobilmachung für das bedrohte Russland befehlen.

Dann sollten wir beten.

Anmerkung: Dieser Kommentar erschien am 9. April dieses Jahres, also vor sechs Monaten.

Jetzt ist – bedauerlicherweise – ziemlich viel von dem damals Vorhergesagten eingetroffen. Auch eine Mobilmachung weiter Teile der russischen Armee. Die EU-Spitze hat genau so gehandelt, wie das zu erwarten war. Und das war nicht wirklich zu unserem Vorteil.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon sachsenjäger am Do 22. Sep 2022, 09:44

Konter auf Teilmobilisierung: Selenskyj diktiert 5-Punkte-Friedensformel

Der ukrainische Präsident formulierte in einer Rede vor den Vereinten Nationen Bedingungen für einen Frieden mit Russland. Dabei forderte er, dass gegen den Aggressor Russland eine „gerechte Strafe“ verhängt werden müsse.

Selenskyj: "Wir sind bereit für einen fairen und ehrlichen Frieden"
Nachdem Kreml-Chef Wladimir Putin zu einer Mobilisierung von 300.000 kampferprobten Reservisten im Ukrainekrieg geblasen hatte, preschte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinerseits mit einem 5-Punkte-Friedensplan vor. Per Videobotschaft an die in New York abgehaltene Vollversammlung der Vereinten Nationen am Mittwoch ging er auf die „ukrainische Friedensformel“ ein: 1. Bestrafung Russlands für die Aggression gegenüber der Ukraine, 2. Schutz von Leben, 3. Wiederherstellung von Sicherheit und territorialer Integrität, 4. Sicherheitsgarantien und 5. Recht zur Selbstverteidigung. „Ich schließe aus, dass es ohne diese fünf Punkte eine Einigung mit Russland geben kann“, betonte Selenskyj. Und weiter: „Wir sind bereit für einen fairen und ehrlichen Frieden. Deshalb ist die Welt auf unserer Seite“.

Selenskyj: Sondertribunal soll russischen Aggressor zur Rechenschaft ziehen
Der ukrainische Präsident forderte die UNO nachdrücklich auf, eine „gerechte Strafe“ gegen Russland zu verhängen. Er sagte: „Für die Verbrechen, die gegen unser Volk und die Werte der Vereinten Nationen begangen wurden. Für den Versuch, unser Territorium zu stehlen. Eine Strafe für Folter und Mord an Tausenden Ukrainern in einem von Russland illegal begonnenen Krieg“. Dafür soll ein Sondertribunal ins Leben gerufen werden, so Selenskyj. Auch müsse Russland das Veto-Recht im UN-Sicherheitsrat entzogen werden. Aggressoren müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Die Ukraine habe diesen Krieg nicht provoziert, sagte er. Vielmehr habe die ukrainische Seite insgesamt 88 Gesprächsrunden geführt, um ihn zu verhindern. „Doch Russland setzte seine Aggression, die sie 2014 begann (Annexion der Halbinsel Krim), als Invasion fort“.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Do 22. Sep 2022, 09:47

“Die Welt” besteht nicht nur aus USA/GB/EU. In Wahrheit steht nicht einmal ein Drittel aller Staaten und nicht einmal ein Zehntel der Weltbevölkerung hinter dieser Kriegstreiberei. Selbst Stoltenberg hat es bereits zugegeben, dass nicht Russland der Aggressor ist, sondern bereits 2014 der jetzige Zustand durch die NATO forciert wurde. Die Ukraine war und ist nicht souverän, sondern ein Gewaltprodukt, das mehrere verschiedene Völker bewohnen. Die Auflösung der Ukraine und Rückgabe der Gebiete scheint mittlerweile der vernünftigste Schritt in Richtung Friede zu sein, da Friedensgespräche kategorisch ausgeschlossen werden. So wird es letztlich wohl auch kommen.

Nur mein Meine Meinung dazu.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Peter am Do 22. Sep 2022, 10:01

Gern auch mal meine Meinung dazu.

Es wird tatsächlich ein historischer Tag, denn die Ukraine verliert jetzt unwiderruflich Staatsgebiet durch die Referenden. Da kann man jetzt Reden halten und Propaganda machen, ohne Ende - bis es keiner mehr glaubt. Denn nur die Fakten zählen - nichts anderes. Schade, dass es nun so weit gekommen ist. Das ursprüngliche Angebot der Russen war Minsk, sprich: Ukraine in alten Grenzen. Dann war Anerkennung der 2 Republiken und jetzt hat sich das verlorene Gebiet verdoppelt samt möglichem Anschluss an Russland. Irgendwann hätte man halt stehenbleiben und was vereinbaren müssen, Herr Selenskij. Die Russen haben im Frühling gesagt, wenn Kiew so weitermacht setzt es die Staatlichkeit der Ukraine aufs Spiel.
Man sollte zuhören lernen und nicht ständig dummes und realitätsfremdes Zeug, was man von den USA eingeblasen bekommt von sich geben, oder nach Waffen schreien. In der Ukraine ist die Stimmung eine ganz andere, als die uns vorgespielte. Die Leute sagen dort, wir wollen keinen Krieg mehr, wir wollen keine Bomben mehr, wir wollen endlich Frieden. 60.000 tote Ukrainer sind doch nun eigentlich genug. Man treibt z. B. nicht eine ganze Kompanie ins Minenfeld rein, nur um einen Angriff zu machen, und diese wird praktisch ausgelöscht. Diese Wahrheiten erzählt man in der EU und in Deutschland über die "Offensive", die man unbedingt braucht um noch mehr Waffen zu bekommen, eben nicht. Dieses Schau-Spiel kann man aber nur im Film aber nicht sehr lange in der Realität machen, Herr Selenskij. Die Ukrainer sind Kriegsmüde und im Winter gibt es in der Ukraine kein Gas, kein Strom und keine Kohle. Das sind die Realitäten. Natürlich hat man für dieses ganze Schmierentheater einen Schauspieler gebraucht. Fragt doch mal die Bevölkerung in der Ukraine. Würden sie Krieg schreien, schlägt man die im Volk mittlerweile tot. Natürlich wird in der Ukraine Kriegsrecht ausgeführt. Allen die Frieden zu laut bei den Medien sagen, droht Haft, Folter und Tod. Hatten wir auch alles schon, hieß Wehrkraftzersetzung und die die keine Lust auf Krieg hatten hingen an den Laternen. Schaut Euch in der Ukraine selber um und macht euch ein Bild von der tatsächlichen Lage, außerhalb der Propaganda. Aber ich bin mir sicher zum Schluss war es keiner, hat keine Waffen geliefert und wollte immer nur Frieden.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Do 22. Sep 2022, 10:35

Peter man muss natürlich auch mal auf Deutschland und die USA schauen. Wir laufen nach Corona in eine zweite viel schlimmere Krise hinein. Bereits jetzt sagen die Volkswirtschaftler und Ökonomen eine Rezession mit mindestens 6 Mio. Arbeitslosen voraus. Frau Bärbock ahnte es ja schon, dass die Hilfe für die Ukraine durch die eigenen Schwierigkeiten versiegen könnten. Wir werden bei wieder steigendem Zins nicht die eigenen Schulden bedienen und das Volk mit Deckelung der Gas- und Energiepreise ruhig stellen sowie darüber hinaus die Erwerbslosen bezahlen können. Es tritt hinzu, dass wir für unsere Wirtschaftssteuerung nur noch "Spezialisten" haben. Wenn ich hingehe und jetzt jedes beliebige Unternehmen verstaatliche, wird auch in Deutschland keiner mehr investieren. Dann ist irgendwann, aus die Maus. Na und dann kommt noch der anheizende Ton dazu. Wenn ich unentwegt andere Staatsoberhäupter und Regierungen als Verbrecher und kranke Idioten bezeichne, wird sich das Volk diesen ungebührlichen Ton zu eigen machen und glauben, "die da oben sind alles Verbrecher und Idioten". Genug Vorleistung bringen unsere Politiker dazu schon, in dem herumgestammelt wird, was passiert, wenn der Bäcker um die Ecke nicht mehr produzieren kann. "Einfach mal aufhören zu verkaufen?" Nein. Einfach mal aufhören dummes Zeugs von sich zu geben und nicht immer seine Unwissenheit noch zur Schau stellen. :roll:
Auch in der USA wird der Ton zum Krieg in der Ukraine rauer. Europa ist eigentlich schon lange nicht mehr das "Spielfeld" der USA. Mittlerweile spitzt sich die Lage zu Taiwan immer mehr zu und China wird es nicht zulassen, dass die Insel genauso wie die Ukraine aufgerüstet wird. «Ja, wenn es tatsächlich zu einem noch nie da gewesenen Angriff käme», sagte Biden in einem am Sonntagabend ausgestrahlten TV-Interview auf die Frage: «Würden die US-Streitkräfte die Insel verteidigen?»
Na ja genauso wie sie es z. Z. mit der Ukraine machen. Dummer Versprecher eben von einem sehr senilen, alten und kranken Mann. Natürlich stehen bereits tausende US-Amerikaner, die von ihrem Armeedienst "beurlaubt" wurden, in der Ukraine. Das lässt sich heute nicht mehr bestreiten. Die bedienen und reparieren die von Ihnen gelieferte Technik.
Nur wenn wir in Taiwan noch Krieg haben werden, und es ist dort das gleiche Scenario, wie in der Ukraine, dann verändert sich die Lage und die USA, werden das Interesse an der Ukraine langsam verlieren. Dann liegt die Hauptlast auf der EU und Deutschland. Wahrscheinlich wird man eben ein wenig weiter denken müssen, als ein dickes Schweine springen kann. Da muss man noch gar nicht davon sprechen, dass Putin im Winter seine Garde Einheiten aus Sibirien in die Ukraine schicken könnte. Wir erinnern uns an eine Propaganda von dem "Kollos" auf tönernen Füßen, den man mit Sommeruniformen in einem Blitzkrieg schlagen wollte, bis, ja bis die Winterkämpfer aus Sibirien die Fronten wie einen löchrigen Käse durchbrachen und dann nicht mehr zum Stehen gebracht wurden. Aber warten wir es ab. Wenn wir unseren Kurs nicht korrigieren, wird Europa und Deutschland weltwirtschaftlich keine Rolle mehr spielen. Das ist doch eigentlich das angestrebte Ziel der USA und GB. Und wir laufen noch von selbst in unser Verderben.
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