Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am Mi 7. Dez 2022, 09:46

Wirtschaftsexperte: Russischer Ölpreisdeckel schädigt Europa mehr als Moskau

Maximal 60 Dollar pro Barrel wollen die EU-Staaten von nun an für russisches Öl zahlen. Der international bekannte Wirtschaftsexperte Philip Pilkington warnt: Das wird vor allem verheerende Konsequenzen für Europa haben, mit noch stärkerem Preisdruck und noch mehr Engpässen.

Exxpress, 6. Dezember 2022 22:00

Europa muss nach Ansicht des Wirtschaftsexperten mehr von der Ölpreis-Obergrenze befürchten als Putin.Contributor/Getty Images
Mit einer überraschend scharfen Kritik an den EU-Sanktionen lässt der irische Wirtschaftsexperte Philip Pilkington aufhorchen. Auf der Meinungs-Website „UnHeard“ prophezeit er: „Die Geschichte wird die große europäische Energiekrise von 2022-23 sicherlich als eines der seltsamsten historischen Phänomene in Erinnerung behalten. Die Europäer haben ihre Volkswirtschaften freiwillig zerstört, um Russland Sanktionen aufzuerlegen, die keine wirklichen Auswirkungen auf ihr Ziel haben.“ Mit dem Einsetzen der Winterkälte wäre man gut beraten, den Kurs zu ändern.


Philip Pilkington sieht in dem Ölpreis-Deckel primär einen Schuss der EU ins eigene Knie.
Anlass für Pilkingtons jüngste Schelte ist der von der EU eben beschlossene Ölpreisdeckel. Dieser werde nicht funktionieren. Mit dieser Einschätzung unterscheidet er sich von seinem deutschen Kollegen Marcel Fratzscher. Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) bezeichnet den Preisdeckel als „Experiment mit guten Chancen auf Erfolg“.

Abseits des Westens beteiligt sich bisher niemand am Ölpreis-Deckel
Die Idee des EU-Plans: Alle europäischen Länder weigern sich, mehr als den von ihnen festgelegten Preis für russisches Öl zu zahlen – und der beträgt 60 US-Dollar pro Barrel. Westliche Versicherungsgesellschaften dürfen demnach nicht mehr Tanker mit russischem Öl versichern, sofern sie dieses Öl für mehr als 60 Dollar verkaufen.

Die Reaktionen auf diesen Vorstoß sind unterschiedlich. Für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist diese Preisobergrenze immer noch zu großzügig, sie müsste tiefer angesetzt werden. In Ländern außerhalb der westlichen Welt gedenkt zurzeit hingegen niemand, sich der Preisobergrenze anzuschließen. Wenig überraschend fiel die Antwort Russlands aus: Es werde künftig kein Öl an Kunden verkaufen, die verlangen, unter dem Marktpreis zu zahlen.

Marktpreis für russisches Öl wird nur selten so niedrig sein
Das Problem nach Ansicht von Pilkington: Der Marktpreis für russisches Öl werde nur sehr selten so niedrig sein, wie von den Europäern gewünscht. Europa werde daher das Öl künftig entweder fehlen oder im besten Fall woanders kaufen, und das noch dazu teurer. Das erläutert der Wissenschaftler anhand der Entwicklung des russischen Ölpreises seit 2010.


Der Durchschnittspreis für Russlands Öl lag zwischen 2010 und 2022 bei 75 Dollar – also 15 Dollar über der festgelegten Preisobergrenze von 60 Dollar. Darüber hinaus ist der Ölpreis in der jüngsten Zeit nur nur zwei Mal so niedrig gewesen, und das wegen einmaliger Umstände werden. Beim ersten Mal etwa – in den Jahren 2014 bis 2015 – steigerten die USA „ihre Schieferölproduktion massiv, und zweitens erhöhten die Saudis ihre Produktion auf einem mit diesem neuen Schieferöl überschwemmten Markt.“ Das zweite Mal fielt der russische Ölpreis während des Lockdowns unter 60 Dollar.

Nur zu 31 Prozent ist der russische Ölpreis während des gesamten Zeitraums unter 60 Dollar gefallen. In den übrigen 69 Prozent lag er darüber. „Ausgehend von diesen Wahrscheinlichkeiten scheint es, dass der Marktpreis in den kommenden Monaten in der Regel über 60 Dollar liegen wird“, sagt der Experte. „Wenn dies geschieht, werden wir verlangen, weniger als den Marktpreis zu zahlen, und Russland wird sich weigern, uns Öl zu verkaufen.“ Die Folgen würden schlimm sein – für Europa, meint der Ökonom.

„Im Falle eines Ölmangels ist mit einer Verknappung von Grundbedarfsgütern zu rechnen“
„Im günstigsten Fall bedeutet dies, dass wir unser Öl woanders einkaufen müssen, wahrscheinlich zu einem wesentlich höheren Preis“, bemerkt Philip Pilkington, nicht ganz ohne Sarkasmus. „Im schlimmsten Fall werden wir unter einer ernsthaften Ölknappheit leiden, da wir nicht in der Lage sind, die russischen Lieferausfälle zu kompensieren. Das bedeutet einen noch stärkeren Inflationsdruck und ein noch größeres Potenzial für Engpässe. Die meisten unserer Lieferketten sind zum Beispiel auf Dieselkraftstoff angewiesen, um zu funktionieren. Im Falle eines Ölmangels ist damit zu rechnen, dass sich dies in einer Verknappung von Grundbedarfsgütern in Ihrem Geschäft niederschlägt.“
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Mi 7. Dez 2022, 11:45

Das verwundert mich eigentlich nicht !!!

Was haben wir denn da für Spezialisten bei der EU ?

Jeder BWL Student lernt im Grundstuduim, dass für den Preis das Angebot und die Nachfrage entscheidend sind. Wenn wir in der EU das Angebot "künstlich" verknappen, in dem wir kein Russisches Öl mehr abnehmen, oder für dieses einen nicht marktrelevanten "Preisdeckel" einführen, dann wird der Markt darauf reagieren. Die Russen werden dorthin, wo nur noch für 60,00 € abgenommen wird, nichts mehr verkaufen. Der restliche Angebots-Markt wird das dankbar entgegennehmen und den Preis für sein Öl weiter steigern, da Marktkanppheit entdteht.

Es sollte der eigentliche Marktanteil der Russen am Öl- und Gasmarkt aktzepiert werden, sonst erleidet man "Schiffbruch". Beim Gasmarkt hat man das bereits bitter lernen müssen. Das Gas was wir jetzt auch in den USA einkaufen, kostet nun das viefache, was es am USA Markt z. Z. kostet. Mit dem Öl wird das das gleiche werden. Wenn ich die Russen als nicht unwesentlichen Lieferer am Gas- und Öl-Markt ausschließen will, dann hat das eben Folgen im Weltmarktpreis. Wie gesagt: Angebot und Nachfrage ergeben den Preis und nicht der politische Wille - sei er auch noch so gut gemeit. Gemacht ist das schlecht. Was haben denn diktierte Preise in den ehemaligen soz. Staaten, fern ab von den Marktpreisen gebracht ? Man musste die Waren subventionieren. Das gleiche machen wir jetzt für die Bürger mit Gas und ELT. Wer will das zum Schluss in der EU und in Deutschland durchhalten ? Kindergarten und keine Marktwirtschaft - Liebe Frau v. d. L.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Hagemann am Mi 7. Dez 2022, 12:05

Alarmstufe Rot: Putin konferiert mit Sicherheitsrat - was folgt jetzt?

Natürlich musste der ukrainischen Regierung und der NATO-Führung klar sein: Werden Flugplätze auf dem Staatsgebiet Russlands – der eXXpress berichtete – mit Drohnen angegriffen, folgt eine Reaktion. Jetzt gilt Alarmstufe Rot: Noch schwerere Luftangriffe auf die Ukraine könnten nun in Kürze folgen.

Exxpress: 7. Dezember 2022 06:06

Der Krieg in Europa könnte nun nochmals verlustreicher, noch grausamer werden – Militärexperten und Staatschefs blicken gespannt nach Moskau, wie Wladimir Putin (70) nun auf die Angriffe der ukrainischen Streitkräfte auf die Basen der russischen Langstreckenbomber reagieren wird.

Nachdem es mehreren Explosionen auf den Militärflughäfen gegeben hatte, berief Russlands Präsident laut Nachrichtenagentur AFP den Sicherheitsrat seines Landes ein. Russland beschuldigt die Ukraine, die Flugplätze mit Drohnen angegriffen zu haben. Moskau stuft diese die Vorfälle als Bedrohung der Russischen Föderation ein. Im Sicherheitsrat berieten hochrangige Vertreter der russischen Sicherheitsbehörden mit dem Kreml-Chef darüber, wie die “innere Sicherheit” des Landes gewährleistet werden könne, erklärte der Kreml.

Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte vor Reportern dazu, die Behörden würden “notwendige” Maßnahmen ergreifen, um das Land vor ukrainischen Angriffen zu schützen. “Natürlich ist die vom ukrainischen Regime offen erklärte Linie, solche terroristischen Handlungen fortzusetzen, eine Gefahr”, betonte Peskow. Zuvor hatte eine Drohne nach russischen Angaben einen Flugplatz in der an die Ukraine grenzenden russischen Region Kursk angegriffen. Dabei sei ein Öl-Tank in Brand geraten.

Folgen nun große Einsätze der russischen Luftwaffe?
Die aktuelle Situation erinnert an die Stunden unmittelbar nach dem Anschlag auf die milliardenteure Krim-Brücke: Als die Ukraine diesen militärischen Erfolg noch feierte, fiel in Moskau die Entscheidung zu massiven Raketenangriffen auf die kritische Infrastruktur der Ukraine. Die Folgen dieser Raketen- und Drohnen-Schläge sind für die Ukraine verheerend: Lange und großflächige Stromausfälle lähmen seitdem das Land, viele der 34 Millionen Einwohner leiden unter Kälte und auch oft unter Trinkwassermangel – in der 2-Millionen-Einwohner-City Kiew hat es aktuell minus 3 Grad, und es schneit.

Jetzt wird in Westeuropa mit großer Sorge die Reaktion der russischen Streitkräfte auf die ukrainischen Drohnen-Angriffe erwartet: Kommt es zum Einsatz noch schwerer Mittel- und Langstrecken-Raketen gegen Ziele in der Ukraine? Befiehlt Putin nun schwere Luftangriffe? Bisher hat die Armeeführung in Moskau die Masse der Luftwaffe “geschont”, um die Verluste nicht zu verteuern – nun könnte sich diese Haltung ändern.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Hagemann am Mi 7. Dez 2022, 12:08

Unverantwortlich !!!

Das ist schon unverantwortlich, diese Eskalation. Bald wird man schreiben, was erlauben Russland ... Dann folgen die üblichen beidseitigen Propagandamaßnahmen.
Es ist doch klar was jetzt passieren wird. Und das werden voraussitlich nicht nur Vergeltungsmaßnahmen werden. Jetzt tritt ein Steigerungslauf Russlands ein, der unabsehbare Folgen für Europa haben kann. Sind denn die Politiker noch von Sinnen ? Wer wird das denn ausbaden ? Die Politiker, die dafür verantwortlich sind sicherlich nicht, oder irre ich mich da so sehr ?
Es deutet sich bereits an, dass die USA aus der Sache aussteigen wird, wenn sie Ihr Ziel erreicht hat. Die EU und Deutschland wirtschaftlich schwächen, die bisherigen Rohstofflieferungen der Russen selbst in die EU übernehmen und soweit wie möglich die großen Konzerne in die USA holen. Der Streit zwischen den USA und Europa hat dazu bereits begonnen und der wird sich jetzt wesentlich verstärken. Wenn sich das nicht mehr in der Ukraine lohnt, oder Biden keine Mittel für die Ukraine mehr bekommt, werden die USA dort aussteigen, denn den Krieg wollen Sie nicht verlieren. Wie immer werden die Trümmer des Krieges konzeptlos anderen überlassen.
Was machen wir dann, wenn die Atlantik-Brücke einseitig gesperrt ist ? Mit verlieren will keiner was zu tun haben. Europa ist dann von den Rohstoffzufuhren der Russen abgeschnitten und wird sich jetzt noch mit China überwerfen. :roll:
Der Plan der EU und der Deutschen wird nicht aufgehen. Was heißt es denn "die Ukraine darf den Krieg nicht verlieren"? D. h., dass die EU wirtschaftlich am Buden liegt und jetzt unbedingt eine Ausdehnung in die Ukraine und nach Russland braucht. Die "Reserven" die durch die Märkte der ehemaligen Ost-Staaten überraschend zugefallen waren, sind aufgebraucht. Jetzt muss erweitert werden, sonst gibt es ein schlimmes Ende. Da ist aber vermutlich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Da bilden sich wirtschaftliche und militärische Blöcke dagegen aus.
Was die Ukraine betrifft, wird sich ein Teil Russland und den anderen Teil vermutlich Polen nehmen. Wirtschaftlich existiert die Ukraine als selbstständiger Staat nicht mehr. Die Russen wollten die Ukraine nie ganz, weil die dortigen Schulden keiner bezahlen kann.
Ein zurückholen der Krim, um an die riesigen unerschlossenen Gasfelder im Schwarzen Meer zu gelangen und die russische Wirtschaft zu kolonialisieren, war wohl ein Traum. Wir weden wohl doch in einer anderen Welt aufweckken, als gedacht. Der König wird keine Kleider mehr haben und nackt sein.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am Do 8. Dez 2022, 14:16

Strom-Drama in Kiew: Klitschko warnt vor "Apocalypse wie in Hollywood-Film"

Null Grad – und es wird noch kälter: Nach Raketentreffern fehlt der ukrainischen 2-Millionen-City Kiew Strom und Fernwärme. Bürgermeister Klitschko: “Wenn die Menschen aus ihren Wohnungen raus müssen, droht eine Apocalypse wie in einem Hollywood-Film.”

Richard Schmitt, 8. Dezember 2022 10:22

Noch sei die Lage “stabil”, wird der bekannte Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko (51) in der aktuellen Ausgabe der Jerusalem Post zitiert. Aber der frühere Box-Champion, der aktuell nicht mehr bestens befreundet mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sein soll, spricht Klartext über die Folgen, wenn sich die Stromversorgung Kiews jetzt in den Winterwochen noch weiter verschlechtert: “Falls die Menschen ihre Wohnungen aufgrund der Kälte verlassen müssen, droht uns eine Apocalypse, wie wir sie nur aus Hollywood-Filmen kennen.”

Allerdings warnt Klitschko auch vor jeder Panik: Aktuell bestehe kein Grund für eine große Evakuierungs-Aktion. Aber die Menschen in der ukrainischen Hauptstadt sollten sich darauf vorbereiten.


Immer wieder fällt auch in Kiew der Strom aus.
Noch kein Wort darüber, wie Rettungsaktion für zwei Millionen Menschen ablaufen könnte
So dürfte es noch immer nicht möglich gewesen sein, die von russischen Raketen und Kamikaze-Drohnen verursachten Schäden an Umspannwerken und an Hochspannungsleitungen zu reparieren. Daher kommt es immer wieder zu stundenlangen Stromausfällen, und Augenzeugen berichten davon, dass die Fernwärme die Wohnungen in Kiew auf nur noch maximal 16 Grad heizt – auch zehntausende Kinder und Senioren müssen jetzt in dieser ständigen Kälte leben.

Klitschko spricht im aktuellen Interview aber über noch ein Problem: Fällt die Fernwärme komplett aus, dann muss auch die Trinkwasserzufuhr gestoppt werden. Bei Minusgraden innerhalb der Wohnblocks würden nämlich sonst die Leitungen zufrieren und kurz danach bersten.

Wie eine Rettungsaktion für zwei Millionen Einwohner ablaufen könnte, darüber sprach Vitali Klitschko noch nicht. Immerhin müssten dann diese Menschenmassen dringend in beheizte Zelte und Hallen untergebracht werden, da schon in der kommenden Woche die Temperaturen noch weiter auf – 6 Grad sinken werden.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Do 8. Dez 2022, 14:24

Natürlich werden die Angriffe auf die Infrastruktur weitergehen. Natürlich wird das auch in Kiev einfrieren - spätestens im Januar. Aber vielleicht nicht nur das Drama in Kiew ansehen, dort wo die Schönen und Reichen wohnen. Sondern auch in der gesamten Ukraine mal schauen. Dort ist das Drama doch noch viel schlimmer. Da kann man nur sagen, lieber Herr Selenski das ist hier kein Film. Die Toten, die Erfrierenden und die hunderttausenden Verwundeten sind echt. Aufhören mit dem Kieg und zwar sofort. Diese Kriegstreiberei führt uns geradewegs in einen Weltkrieg.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Hagemann am Mo 12. Dez 2022, 13:54

Die Doppelmoral bei der EU
Wir sollen bei 19 Grad frösteln: EU leistet sich gleich ZWEI geheizte Parlaments-Paläste


In der Gaskrise sollen auch wir Bürger beim Heizen sparen, bei einer Maximal-Temperatur von 19 Grad frieren. Nichts ändert sich unterdessen für die EU-Politiker: Sie pendeln weiterhin zwischen zwei Büro-Palästen in Straßburg und Brüssel, die Heizkosten sind gigantisch.

Jahr für Jahr verschlingt er Steuermillionen und verursacht gewaltige Heizkosten und Unmengen an CO2: der EU-Wanderzirkus zwischen Straßburg und Brüssel. In Brüssel muss jetzt im Winter ein Politik-Palazzo mit 17 Nebengebäuden in der Größe von 600.000 Quadratmeter beheizt werden, in Straßburg ein Anwesen für Europas Politiker in der Größe von 343.930 Quadratmeter – die EU-Politik leistet sich somit mit unserem Steuergeld knapp eine Million Quadratmeter Bürofläche.

705 Abgeordnete reisen einmal im Monat nach Straßburg
Die 705 EU-Abgeordneten aus 27 Nationen müssen insgesamt zwölf Mal jährlich hin- und herpendeln und dabei all ihre Büro-Unterlagen und Mitarbeiter mitnehmen. Tonnen von Akten wandern einmal im Monat für vier Tage zur Plenarsitzung ins französische Elsass.

Der Grund: Die EU kann sich bis heute nicht auf einen einzigen Sitz für das Parlament einigen. Frankreich beharrt auf Straßburg. Das sorgt schon seit langem für Kritik. Nur geändert hat sich bis heute nichts. Dass dieser gigantische Aufwand samt Verschwendung von Geld und Ressourcen inmitten von Energiekrise und Rekord-Inflation angemessen ist, bezweifeln mittlerweile auch viele EU-Parlamentarier.

"Warum müssen wir zwei große Gebäude heizen?"
Peter Liese von der CDU – er sitzt für die Europäische Volkspartei im Umweltausschuss – hat Parlamentspräsidentin Roberta Metsola einen Brief geschrieben. Darin fordert er sie auf, die permanenten Rochaden zwischen Brüssel und Straßburg zumindest zu unterbrechen: “Warum müssen wir im Winter, wo das Gas überall knapp ist, wo Menschen um ihre Existenz fürchten, zwei große Gebäude heizen?”

Roberta Metsola soll die Dauer-Rochaden endlich abschaffen, fordern mittlerweile auch EU-Parlamentarier.
Ähnlich sieht das der Liberale Moritz Körner: “Das Parlament muss jetzt in den energiepolitischen Winterschlaf geschickt werden”, fordert er, wobei er das “sinnlose Pendeln hin und her” grundsätzlich abschaffen will. Frankreich hält jedoch an Straßburg fest.

Frankreich beharrt auf Straßburg
In Paris stößt solche Forderungen nach wie vor auf taube Ohren. Die französische Abgeordnete Fabienne Keller – sie gehört ebenfalls zu den Liberalen – hat sich bereits eingeschaltet und zitiert Präsident Emmanuel Macron: “Wenn alles in Brüssel passiert, ist Europa verloren.” Die Bürger bräuchten Lösungen in der Energiekrise. Die neu entfachte Debatte über den Sitz des EU-Parlaments helfe ihnen nicht.

Entscheiden wird die Parlamentspräsidentin. Dass sie einschwenkt und sich am Wanderzirkus etwas ändern wird, bleibt aber unwahrscheinlich.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Mo 12. Dez 2022, 14:05

Die Werte der EU sind für mich reine Heuchelei, Doppelmoral - und - wie man aktuell erlebt, Korruption?

Diese Werte werden dann in der Ukraine verteidigt?

Ungarn erhält keine Förderung - wegen Korruption ? Da bezichtigt der eine Korrupe den anderen Korrupten. Das ist ja lächerlich. Das Ausmaß der Korruption scheint in der EU von gigantischem Ausmaß zu sein. Auch gegen die Parlamentspräsidentin wird im Brüssel bereits ermittelt. Wurde da nicht auch schon bei der Bundeswehr etwas beanstandet ? Die Firma des Sohnes als berater bei der Bundeswehr ? Der Mann im Arzeneimittelskandal verwickelt. Na, ja die Ukraine kann das aber bestimmt noch besser. Da kann die EU noch viel lernen. Unsere Hilfsgüter werden in der Ukraine im Laden verkauft - prima. Da hat man 100 % Gewinn.

Stichpunkt Demokratie: Da Ungarn den 18 Miliarden Euro für die Ukraine nicht so einfach zustimmt, umgeht man ganz demokratisch das Proinzip der Einstimmigkeit und lässt die Länder zahlen. Ist das denn Demokratie ? Scheibar wird Demokratie immer danach bemessen, wem sie nutzt. Das können wir aber dann ganz lassen.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am Do 15. Dez 2022, 10:07

Ex-Berater des IWF sagt die größte Wirtschaftskrise aller Zeiten voraus

Nouriel Roubini ist Mitglied von Präsident Clintons Council of Economic Advisors und Ex-Berater des Internationalen Währungsfonds (IWF). Er sagte das Platzen der Immobilienblase voraus, und zwar als einer der wenigen „Mainstream“-Ökonomen. Nun warnt er vor einer Wirtschaftskrise nie gekannten Ausmaßes.

Martina Bauer, 14. Dezember 2022 19:14

Es wird nicht lustig werden, sagt der Top-Wissenschaftler, aber er sieht Licht am Ende des Tunnels.
Es sind keine erbaulichen Szenarien, die Nouriel Roubini auf uns zukommen sieht, allerdings sieht er in dem – seiner Meinung nach bevorstehenden – wirtschaftlichen Kollaps, auch etwas Positives. Geht es nach Roubini, wird der ökonomische Zusammenbruch zwar zunächst autoritäre Mächte, linke sowie rechte, auf den Plan rufen, aber letztendlich dafür sorgen, dass bei den Menschen der Drang nach Freiheit so groß wird, dass es zu einer positiven Wende kommen wird.

Mittel- und Arbeiterklasse wird in den Ruin getrieben
Verantwortlich für die Mega-Krise macht der ehemalige IWF-Berater die Zinspolitik der Fed, und die verlief ja fast parallel mit jener der EZB. Erst hat die Nullzins-Politik zwangsläufig in eine Preisinflation geführt, und nun ist die Fed (ebenso wie die EZB) dazu übergegangen, die Zinsen zu erhöhen, um die Inflation in den Griff zu bekommen, was aber kaum funktioniert. Das führt dazu, dass die Mittel- und Arbeiterklasse ihre Kredite nicht mehr bedienen kann und Bürger reihenweise in den Ruin getrieben werden.

"Mutter aller Krisen" wird zu sozialen Unruhen und Gewalt führen
Roubini sieht deshalb die „Mutter aller Krisen“ auf uns zukommen, ausgelöst durch den Wertverfall des Dollars, mit sozialen Unruhen und Gewalt. Damit verbunden, so glaubt er, wird das Interesse der Menschen an der Freiheit steigen, was zu einer Rückkehr zu freien Märkten, individuellen Freiheiten und einer Außenpolitik mit friedlichem Handel führen wird. Alles in allem gute Prognosen, wenngleich wir denen zufolge zuvor noch ein finsteres Tal zu durchschreiten haben.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am Do 15. Dez 2022, 10:20

Jetzt offiziell bestätigt: Sanktionen verteuern Sprit-Preis 2023 noch mehr

Was viele befürchtet haben, das bestätigt nun die Internationale Energieagentur (IEA). Als Folge der Russland-Sanktionen werden im kommenden Jahr die Ölpreise voraussichtlich stark steigen. Damit wird auch das Autofahren teurer werden.

Das Tanken wird im kommenden Jahr nicht billiger. Dafür sorgen die Sanktionen.
Die Sanktionen gegen Moskau sind schwerwiegend und haben ihre volle Wirkung noch nicht entfaltet. Sobald sie eintreten wird, dürfte das aber nicht nur Russland zu spüren bekommen, sondern auch wir. Das macht eine neue Warnung der Internationalen Energieagentur (IEA) nun mehr als deutlich. So werden die Sanktionen voraussichtlich den erfreulichen Trend beim Ölpreis, der zuletzt gesunken ist, wieder umkehren. Das wird unter anderem die Autofahrer belasten, die sich neuerlich über höhere Preise beim Tanken „freuen“ dürfen.

Höhere Nachfrage, weniger Fördermenge, höhere Preise
Gemäß der IEA ist mit einem starken Anstieg der Ölpreise im kommenden Jahr zu rechnen, wenn die nächste Stufe der Sanktionen in Kraft ritt. Nach Einschätzung der IEA könnte die russische Fördermenge bis zum Ende des ersten Quartals 2023 um 14 Prozent einbrechen. Sollte das geschehen, würden auch der Preise am Ölmarkt deutlich steigen, warnen die Energieexperten. Zuletzt waren die Ölpreise seit Anfang November tendenziell gefallen.


Steigende Ölpreise werden den Autofahrern wehtun. Putins Öleinnahmen könnten sie neuerlich steigern ?
Die IEA erhöhte zudem ihre Prognosen für die weltweite Ölnachfrage in diesem und im kommenden Jahr, was ebenfalls den Ölpreis nach oben treiben wird. 2022 werde die Nachfrage um 2,3 Millionen Barrel pro Tag höher liegen. Für 2023 wurde die Prognose um 0,1 Millionen auf 1,7 Millionen Barrel pro Tag angehoben. Der weltweite Verbrauch an Rohöl dürfte dann bei durchschnittlich 101,6 Millionen Barrel pro Tag liegen.

Ab 5. Februar 2023 tritt Stufe 2 der Sanktionen in Kraft
Seit 5. Dezember 2022 ist ein Einfuhrstopp für russische Rohöllieferungen per Tankschiff in die EU in Kraft. Ab 5. Februar 2023 sind davon darüber hinaus auch alle Ölprodukte betroffen. Dem Importverbot unterliegen dann ebenso Ölmischungen aus Drittländern, sofern sie russisches Rohöl enthalten. Das Embargo betrifft rund zwei Drittel der russischen Ölexporte nach Europa.

Ab 5. Februar sind darüber hinaus auch Ölprodukte von der Preisobergrenze betroffen, die von den G7-Staaten, der EU und Australien beschlossen wurde. Nur noch 60 Dollar sollen für ein Barrel Öl gezahlt werden. Dass diese Maßnahme den Ölpreis senken wird, darf nach der neuen Prognose bezweifelt werden.

Russland war vor Beginn der Ukraine-Invasion mit rund 8 Millionen Barrel Rohöl und Ölprodukten pro Tag der zweitgrößte Exporteur der Welt.
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