Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Sa 23. Jul 2022, 10:24

Deutschlands Außenministerin Baerbock warnt: "Ohne Gas kommen Volksaufstände"

Nach Wochen der Beschwichtigung kippt die Kommunikation der europäischen Politiker nun in den Panikmodus: “Ohne Gaslieferungen aus Russland sind wir mit Volksaufständen beschäftigt”, meinte jetzt Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Auf Nachfrage meinte sie, das sei “vielleicht etwas überspitzt formuliert”.

exxpress Redaktion
21. Juli 2022

Die Realität der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedrohung durch ein Ausfallen der Energieversorgung dürfte nach den schon seit Monaten publizierten Warnungen vieler Experten und auch von verantwortungsvoll und umfassend über die Problematik berichtenden Medien wie der “Welt” oder dem eXXpress bei den europäischen Politikern nun angekommen sein: Nach einem halben Jahr der Beschwichtungs-Pressestatements, dass doch alles nicht so schlimm sei, wenn die russischen Gaslieferungen ausfallen, überraschte nun etwa die deutsche Außenministerin mit besonders dramatischen Formulierungen.

So meinte Annalena Baerbock (Grüne) wörtlich bei einer Talk-Sendung über die Gespräche mit der kanadischen Regierung über die Lieferung der dringend benötigten Gasturbine: „Die Kanadier haben gesagt, ,wir haben viele Fragen‘, da haben wir gesagt, ,das können wir verstehen, aber wenn wir die Gasturbine nicht bekommen, dann bekommen wir kein Gas mehr, und dann können wir überhaupt keine Unterstützung für die Ukraine mehr leisten, weil wir dann mit Volksaufständen beschäftigt sind.”

Alles entspricht exakt der Prognose des bekannten Politik-Experten und eXXpress-Kolumnisten Dr. Ralph Schöllhammer von der Webster University in Wien: “Wladimir Putin wird Europa seine Hände an der Kehle spüren lassen – und so ständig Druck ausüben.”

Kommentare:

Susi

Das typische Verhalten unfähiger Politiker: erzählen uns die Probleme, die SIE verursacht haben, stellen Forderungen und erklären uns, dass WIR solidarisch sein müssen und sparen, erzählen immer nur die Selbstverständlichkeiten, die WIR schon lange wissen und kapiert haben zum Schluss WARNEN sie, betätigen sich auch noch als Bedenkenträger und finden auch noch wie gut sie sind, da die andern Politiker, vor allem in Brüssel genauso dilettantisch arbeiten, fällt das kaum auf.
rose
 
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Sa 23. Jul 2022, 10:39

Eilmeldung !!! - Washington ruft alle US-Bürger auf, unverzüglich die Ukraine zu verlassen
Die nun von den USA ausgesprochene Warnung erfolgt nur in schwersten Krisenzeiten. Sie könnte ein Hinweis auf noch mehr russische Raketenangriffe samt einem umfassenden russischen Luftangriff sein, der bisher nicht stattgefunden hat. Eventuell könnten auch politische Unruhen bevorstehen.

exxpree - Redaktion

Das State Department warnt alle US-Bürger in der Ukraine
Washington schaltet sich ein. Die Sicherheitslage in der gesamten Ukraine ist “gewalttätig und unberechenbar”, warnt nun die US-Botschaft in der Ukraine. Es handelt sich um einen außergewöhnlichen Vorgang. Möglicherweise wird die Ukraine in Kürze von noch mehr Raketenangriffen heimgesucht werden. Darüber hinaus könnte sogar ein großer russischer Luftangriff bevorstehen, zu dem es bis jetzt nicht gekommen ist.

Russland könnte seine Raketenangriffe bald intensivieren
US-Bürger werden eindringlich gewarnt
“Die US-Botschaft bittet US-Bürger dringend, nicht in die Ukraine einzureisen, und diejenigen, die sich in der Ukraine aufhalten, sofort mit privat verfügbaren Bodentransportmitteln abzureisen, wenn dies sicher möglich ist”, heißt es weiter. In der gesamten Ukraine, auch im Westen, sei man nicht mehr sicher. “Vermeiden Sie große Versammlungen und organisierte Veranstaltungen, da diese überall in der Ukraine, auch in den westlichen Regionen, als russische Militärziele dienen können.”

Gerät die Regierung Selenskyj im Inland unter Druck?
Auch die weiteren Anweisungen der USA an ihre Bürger lassen auf bevorstehende Angriffe Russlands schließen: “Wenn Sie eine laute Explosion hören oder wenn Sirenen ausgelöst werden, suchen Sie sofort Schutz. Wenn Sie sich in einer Wohnung oder einem Gebäude befinden, begeben Sie sich in die unterste Etage des Gebäudes mit den wenigsten Außenwänden, Fenstern und Öffnungen; schließen Sie alle Türen und setzen Sie sich an eine Innenwand, entfernt von Fenstern oder Öffnungen.”

Stehen politische Unruhen bevor?
Wer sich im Freien aufhält, soll sofort Schutz in Gebäuden suchen. “Seien Sie sich bewusst, dass herabfallende Trümmer ein erhebliches Risiko darstellen, selbst wenn die ankommende Rakete oder Drohne abgefangen wird.” Und: “Die Sicherheitslage in der Ukraine ist sehr instabil und kann sich ohne Vorwarnung verschlechtern.”

Kommentare:
Grimm

Sieht so aus, als würde endlich das ukrainische Volk gegen den Tyrannen und seine zahlreichen internationalen Helfer aufstehen. Zeit wird’s, dass endlich Frieden mit Russland geschlossen und das Kriegshetzer-Pack aus dem Land gejagt wird!

nondevoti

Die Amerikanische Botschaft in Kiew wurde soeben geschlossen, es wird kein Personal mehr gesichtet.

Toby

Es ist durchaus möglich,dass Rußland den verlustreichen Krieg in der Ukraine bald beenden will : mit einem landesweiten Einsatz von taktischen Atombomben. ( kurze Halbwertszeiten)

Herbert

Ich halte es auch für möglich, dass die Daltons in der Ukraine eine größere Sauerei, die sie den Russen in die Schuhe schieben wollen, vorhaben, um den Krieg anzuheizen. Deshalb der Aufruf an die amerikanischen Untergrundterroristen. Siehe Syrien, dort haben sie auch Giftgasangriffe arrangiert und mithilfe der sog. Weißhelme den Syrern und Russen in die Schuhe zu schieben versucht.

nostradamus

Yep, einen klareren Hinweis auf einen bevorstehenden inside job gibt es ned.

Steuerzahler

Es wird wohl befürchtet, dass Putin zu seinen allerletzten Mitteln greift, weil ihm bereits die „gewöhnlichen“ Raketen ausgehen und die Russen keine Chips für neue bekommen. Dazu kommt noch, dass die herangeschafften russischen Munitionslager für die Artillerie reihenweise durch ukrainischen Raketenbeschuss in die Luft fliegen.
Beim Einsatz von Adolf Putins letzten Mitteln wollen die Amis nicht dabei sein.

Mitzi Tant

Schaut ganz nach einem geplanten NATO Angriff aus, der noch vor den Midterm Elections stattfinden soll, da eine republikanische Mehrheit im Kongress nicht zustimmen würde.
Aber sicherlich verlassen nicht alle US Bürger das Land. Die zahlreichen CIA Mitarbeiter und Militär Instruktoren werden sicher bleiben.

Möglicherweise haben die Vereinigten Staaten auch Informationen über innenpolitische Unruhen erhalten. Seit Beginn der russischen Invasion gilt landesweite Zensur, die Opposition und alle andere Parteien außer der Regierungspartei sind verboten. Das soll auch für Unruhe sorgen
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am Sa 23. Jul 2022, 11:10

Eskaliert die Lage in der Ukraine im August?

Wenn man Meldungen aus Kiew, Brüssel, Washington und Moskau im Zusammenhang betrachtet, ist demnächst eine massive Eskalation der Kampfhandlungen in der Ukraine zu erwarten, die der Westen nach Kräften befeuert.

Dass Russland in der Ukraine militärisch eingreifen würde, war schon Ende letzten Jahres abzusehen. Russland hatte seit Anfang 2021 immer wieder auf seine roten Linien hingewiesen, was die Stationierung von NATO-Truppen in der Ukraine und den NATO-Beitritt der Ukraine anging. Als letzten Versuch, das Problem diplomatisch zu lösen, hat Russland im Dezember letzten Jahres Verhandlungen über gegenseitige Sicherheitsgarantien mit den USA und der NATO vorgeschlagen. Und Russland hat erklärt, dass es gezwungen sei, „militärtechnisch“ zu regieren, wenn der Westen diese Verhandlungen ablehnt.

Ignorierte rote Linien
Das Ergebnis ist bekannt: Der Westen hat Verhandlungen darüber Anfang Februar 2022 abgelehnt, parallel dazu hat Kiew den Beschuss des Donbass verstärkt und Selensky hat die nukleare Bewaffnung der Ukraine angedroht. Daraufhin hat Russland am 24. Februar militärisch reagiert.

Das war absehbar. Ein Leser hat mich kürzlich daran erinnert, dass ich Ende Dezember in der letzten Tacheles-Sendung des Jahres 2021 fast genau diese Entwicklung vorhergesehen hatte, was ich schon wieder vergessen habe. Der Leser ist auf einen Artikel eines anderen Portals vom 23. Dezember 2022 gestoßen, der über die Tacheles-Sendung berichtet hat.

Derzeit erleben wir eine Wiederholung dieser Situation, denn wieder zeigt Russland klar seine roten Linien auf, während Kiew verkündet, genau diese überschreiten zu wollen und der Westen Kiew die dazu nötige Rückendeckung, dieses Mal in Form der nötigen Waffen, bietet.

Konkret geht es darum, dass Russland Angriffe der Ukraine auf russisches Territorium, vor allem auf zivile Ziele, als rote Linie betrachtet, deren Übertretung eine sehr harte militärische Reaktion Russlands nach sich ziehen würde.

Die Ukraine beschießt seit April immer wieder Ortschaften, also zivile Ziele, in Russland. Außerdem bezeichnen ukrainische Generäle die neue Krimbrücke über die Straße von Kertsch als „Ziel Nummer eins“ für Angriffe gegen Russland und in Kiew wird auch offen davon gesprochen, die Krim zu beschießen.

Der Westen tut seinerseits nichts, um Kiew von dieser Rhetorik der Eskalation abzubringen, im Gegenteil. Die USA liefern der Ukraine HIMARS-Raketenwerfer und Raketen, wobei auch über die Lieferung der Version gesprochen wird, die eine Reichweite von 300 Kilometern hat. Diese Waffen würden Angriffe bis tief ins russische Hinterland – und auf die Krim und die Krimbrücke – möglich machen.

Offiziell verspricht Kiew den USA und den NATO-Staaten, die gelieferten Waffen nicht gegen das russische Staatsgebiet einzusetzen, aber wer kann das garantieren, wenn man bedenkt, wie oft Kiew in den letzten Jahren wortbrüchig geworden ist? Diese Zusage dürfte ohnehin nur eine Formalie sein, die die Kritiker der Lieferung solcher Raketen in den USA ruhigstellen soll, die eine direkte Konfrontation mit Russland befürchten. Washington kann sich nun auf das Kiewer Versprechen berufen und notfalls seine Hände in Unschuld waschen, wenn Kiew sich mal wieder nicht an sein gegebenes Wort halten sollte.

Russlands Warnungen
Wie groß die Gefahr ist, dass die Lage weiter eskaliert, will ich an einigen aktuellen Aussagen aus Russland zeigen, die man als deutliche Warnung verstehen sollte. Anfang Juli hat Präsident Putin eine Rede gehalten, in der am Schluss gesagt hat:

„Heute hören wir, dass sie uns auf dem Schlachtfeld besiegen wollen. Was soll man dazu sagen? Sollen sie es doch versuchen. Wir haben schon oft gehört, dass der Westen uns „bis zum letzten Ukrainer“ bekämpfen will. Das ist eine Tragödie für das ukrainische Volk, aber es scheint, dass es in diese Richtung geht. Aber jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch gar nichts Ernsthaftes begonnen haben.“

Wer sich so intensiv mit Putin beschäftigt hat, wie ich es getan habe, der weiß, dass man Putin sehr aufmerksam zuhören muss, denn er sagt immer sehr offen, was er meint. Es sei daran erinnert, dass Russland bisher versucht, zivile Opfer so gut wie möglich zu vermeiden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Russland die Menschen in den Städten, um die derzeit gekämpft wird, als seine eigenen Landsleute ansieht.

Wenn Putin nun zum ersten Mal davon gesprochen hat, dass der Versuch, Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen, „eine Tragödie für das ukrainische Volk“ wird, und dass es anscheinend „in diese Richtung geht„, dann ist das sehr alarmierend. Und wenn Putin noch hinzufügt, dass Russland „noch gar nichts Ernstes begonnen“ habe, dann muss nur eins und eins zusammenzählen, um zu verstehen, was er meint: Sollten die Kämpfe durch westliche Waffenlieferungen weiter eskalieren und sollte Kiew massive Angriffe auf russisches Gebiet durchführen, dürfte die russische Reaktion sein, dass es seine Rücksicht in der Ukraine aufgibt und auf einen schnellen Sieg setzt, bei dem es zwangsläufig zu mehr zivilen Opfern und Zerstörungen kommt, als bisher. Auch Angriffe auf Armeestäbe, Ministerien, Selenskys Präsidentenpalast und andere Ziele, in denen sich hochrangige Vertreter der Ukraine befinden, dürften dann schnell erfolgen.

Das bestätigte auch der ehemalige russische Präsident Medwedew, der vor wenigen Tagen mit folgenden Worten vor einem ukrainischen Angriff auf die Krim warnte:

„Wenn so etwas passieren sollte, würde für sie alle dort der Tag des Jüngsten Gerichts kommen – sehr schnell und hart. In Deckung zu gehen, wird sehr schwierig. Dennoch provozieren sie die Gesamtsituation mit solchen Aussagen weiter.“

Die USA wissen übrigens sehr genau, was sie tun. Kurz vor der russischen Intervention haben sie ihre Diplomaten aus Kiew abgezogen und die US-Botschaft dort geschlossen. Nachdem Russland sich von Kiew zurückgezogen hat, wurde sie wieder eröffnet. Am 14. Juli hat die US-Botschaft in Kiew alle US-Bürger aufgefordert, die Ukraine zu verlassen und am 16. Juli haben Medien gemeldet, dass die US-Botschaft in Kiew geschlossen sei und dort keinerlei Aktivitäten mehr zu sehen seien.

Die russischen Ziele haben sich geändert
Ich habe berichtet, dass der Chef der Lugansker Volksrepublik vor Journalisten erklärt hat, nachdem das Lugansker Gebiet befreit sei, sei das nächste Ziel, auch das gesamte Donezker Gebiet zu befreien. Danach werde man daran gehen, die ukrainische Armee weitere 300 Kilometer zurückzudrängen, damit der Donbass nicht mehr in Reichweite ukrainischer Waffen ist. Die einzige Waffe, die die Ukraine hat, die 300 Kilometer Reichweite hat, sind die HIMARS-Raketenwerfer.

Das war offensichtlich ernst gemeint, denn am 20. Juli hat der russische Außenminister Lawrow erklärt, dass sich die Ziele der russischen Militäroperation inzwischen aufgrund der Lage verändert hätten:

„Jetzt ist die Geografie anders. Es handelt sich nicht nur um die DNR und die LNR, sondern auch um die Gebiete Cherson und Saporoschje und eine Reihe anderer Gebiete. Und dieser Prozess geht weiter, und er geht konsequent und beharrlich weiter. (…) Denn wir können nicht zulassen, dass der Teil der Ukraine, der von Selenskij oder seinem Nachfolger kontrolliert wird, über Waffen verfügt, die eine direkte Bedrohung für unser Territorium und das Territorium der Republiken darstellen, die ihre Unabhängigkeit erklärt haben und die ihre Zukunft selbst bestimmen wollen.“

Fazit
Wenn man all dies im Zusammenhang betrachtet, hat die Lieferung von HIMARS-Raketen mit einer Reichweite von 300 Kilometern nur einen Sinn: Den Krieg zu verlängern, indem die USA Russland zwingen, noch tiefer in die Ukraine vorzudringen, wenn Russland sicherstellen will, dass Kiew mit seinen Raketen weder den Donbass noch die Krim oder russisches Kernland beschießen kann. Militärisch sind diese Raketen nicht entscheidend, aus militärischer Sicht würde es vollkommen ausreichen, Kiew Raketen mit einer Reichweite von 80 Kilometern zu schicken.

Russland hat in aller Deutlichkeit erklärt, wo seine roten Linien sind, und Kiew und der Westen tun prompt alles, um diese zu überschreiten. Putins Erklärungen über die „Tragödie für das ukrainische Volk“ und darüber, dass Russland in der Ukraine „noch gar nichts Ernsthaftes begonnen“ habe, und Medwedews Äußerung über den „Tag des jüngsten Gerichts“ machen deutlich, dass Russland im Falle eines Überschreitens der roten Linien bereit ist, wirklich mächtige Waffen einzusetzen und die bisherige Rücksichtnahme fahren zu lassen.

Dass der russische Außenminister Lawrow nun auch noch offen gesagt hat, „die Geografie“ der Operation sei nun anders, lässt darauf schließen, dass Russland nun mindestens alle russisch bewohnten Gebiete der Ukraine unter seine Kontrolle bekommen möchte, was in jedem Fall auch ein Vorrücken auf Odessa und damit einen Landkorridor nach Transnistrien bedeuten würde.

Wenn man sich daran erinnert, dass all das hätte verhindert werden können, wenn der Westen zugestimmt hätte, die Ukraine als neutrales Land zu belassen, anstatt sie mit aller Gewalt in die NATO zu ziehen, und dass Kiew Ende März selbst diesen Vorschlag gemacht hat, dann aber von den USA zurückgepfiffen wurde und ihn zwei Tage später wieder kassiert hat, dann wird klar, dass der Westen kein Interesse an einem Frieden hat. Der NATO-Beitritt der Ukraine, den es nun wohl ohnehin nie geben wird, war dem Westen so wichtig, dass er bereit ist, dafür zehntausende Menschen sterben zu lassen.

Die Ukraine wird vom Westen verheizt, um Russland in einem Stellvertreterkrieg zu schwächen. Ob es allerdings am Ende Russland ist, das geschwächt wird, oder ob es die EU ist, die dabei wirtschaftlich kollabieren wird, wird die Zukunft zeigen.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Fr 5. Aug 2022, 08:50

So sieht es eben aus ! Die Ukraine schießt aus Wohngebieten, Krankenhäusern und Schulen heraus. Wenn diese Militärstützpunkte dann angegriffen und Zivilisten verletzt oder getötet werden, nennt das die Ukraine russischen Terror. Das faschistische Asow-Regiment lässt grüßen. Das ist schon verrückt. Es scheint aber so, dass sich das die ukrainische Bevölkerung nicht mehr gefallen lässt. Viel wichtiger erscheint mir aber als erstes Ursache und Wirkung voneinander zu trennen und als zweites den Initiator dieser "Taktik", nämlich die US-Militärberater, die jegliche Militärstrategie und jegliches operatives Handeln der Ukrainischen Armee ausarbeiten, zu benennen. Denn die USA und auch Deutschland liefern genau für diesen Kampf die Waffen. Panzerbüchsen und Schulter-Boden-Luftraketen - die von den Dächern der Wohnhäuser, der Krankenhäuser und der Schulen abgefeuert werden. In einem offen Bodenkampf würde sich die ukrainische Armee keinen Monat halten. Von Luftkampf nicht zu reden, da die Russen die Lufthoheit besitzen.

Amnesty kritisiert ukrainische Armee

Quelle: Tagesschau, ARD I AFP

Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty verschanzt sich die ukrainische Armee teilweise in Schulen und Krankenhäusern - und gefährdet so die eigene Bevölkerung. Dies sei "ein Verstoß gegen das Völkerrecht". Amnesty International wirft der ukrainischen Armee vor, durch ihre Militärtaktik unnötig Zivilisten gefährdet zu haben. Die Soldaten hätten "wiederholt aus Wohngebieten heraus operiert", erklärte Janine Uhlmannsiek, Expertin für Europa und Zentralasien bei Amnesty International Deutschland. Die Menschenrechtsorganisation hatte dazu im Kriegsgebiet eigene Untersuchungen durchgeführt. Das ukrainische Vorgehen sei "ein Verstoß gegen humanitäres Völkerrecht", das nicht durch den "völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg" gerechtfertigt werde.

Ukrainische Militärposten in Schulen und Krankenhäusern.
Amnesty-Experten fanden den Angaben zufolge in den Regionen um Mykolajiw im Süden der Ukraine sowie bei Charkiw und im Donbass in der Ostukraine bei Recherchen zwischen April und Juni Beweise dafür, dass ukrainische Streitkräfte von Wohngebieten aus geschossen und in 19 Städten und Ortschaften Militärposten unter anderem in Schulen und Krankenhäusern eingerichtet hätten. Man habe ein Muster der ukrainischen Armee dokumentiert, Zivilisten in Gefahr zu bringen und Kriegsrecht zu verletzen, sagte Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard. Amnesty zitierte einen Anwohner mit den Worten:

"Wir dürfen bei den Entscheidungen des Militärs nicht mitreden, aber den Preis dafür bezahlen wir."

Alternative Standorte.
Laut dem Amnesty-Bericht hätte es zu den meisten dokumentierten Einsätzen in Wohngebieten mögliche alternative Standorte gegeben, etwa Militärstützpunkte oder dicht bewaldetes Gebiet. Zudem hätten die Soldaten nicht die Evakuierung von Zivilisten angeordnet, obwohl diese Gefahr gelaufen seien, von russischen Vergeltungsangriffen getroffen zu werden. Amnesty bat nach eigenen Angaben am 29. Juli das ukrainische Verteidigungsministerium um Stellungnahme zu den Vorwürfen. Bis zur Veröffentlichung der Mitteilung heute habe es jedoch keine Antwort gegeben.


Da wird man vom "Schauspieler" und "Video-Präsidenten" ewig auf eine Stellungnahme warten können. Was soll er auch sagen: Die US-Militärberater haben das angeordnet ? Ja, dann kommt kein Geld und keine Waffen mehr aus den USA. Damit wäre der Stellvertreterkrieg und das Blutvergießen der Ukrainer, die bis zum letzten Mann kämpfen sollen, in wenigen Tagen zu ende. Wenn sich diese Berichte mehren, wird auch die Unterstützung aus Deutschland ganz schnell austrocknen. Letztlich wird sich die Wahrheit nicht sehr lange verheimlichen lassen. Was geht da in Scholz, Baerbock und Harbeck eigentlich vor ? So unwissend können die doch nicht sein, oder doch ?
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Fr 19. Aug 2022, 13:29

Die Kreishandwerkerschaft Halle-Saalekreis hat einen Brief an den Kanzler verfasst. Darin fordert sie das Ende der Sanktionen gegen Russland.

Die Kreishandwerkerschaft Halle-Saalekreis in Sachsen-Anhalt hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, alle Sanktionen gegen Russland zu stoppen. In einem Offenen Brief, der dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorlag, fordern die Handwerker zudem Verhandlungen zur Beendigung des Krieges gegen die Ukraine.

"Wir als Handwerker wissen aus vielen Gesprächen mit unseren Kunden, dass die breite Mehrheit nicht gewillt ist, für die Ukraine ihren schwer erarbeiteten Lebensstandard zu opfern. Es ist auch nicht unser Krieg!", heißt es, und: "Wollen Sie der Kanzler sein, der Deutschland in den Ruin getrieben hat. Wollen Sie wirklich Ihr Land opfern?"

Die Kreishandwerkschaft kritisierte den Angriff Russlands auf die Ukraine als ein schweres Verbrechen und "einen klaren Verstoß gegen Artikel 2 der UN-Charta". Allerdings mache man sich "Sorgen um die Zukunft unserer Kinder und Enkel, Sorgen um den Fortbestand unserer Betriebe, Sorgen um unser Land".

Handwerker: "Ottonormalverdiener" kann bald nicht mehr zahlen

Zudem könne bei der Ukraine nicht von einem lupenreinen demokratischen Staat gesprochen werden. Dabei berufen sich die Handwerker auf eine Veröffentlichung von Transparency International, in der das Land im Jahr 2021 bei der Korruption Platz 122 belegte – kein anderes europäisches Land schneide schlechter ab. "Und dafür wollen Sie Deutschland aufs Spiel setzen?", kritisieren die 16 Unterzeichner aus allen Innungen.

Wenn die Preise weiterhin steigen, könne der "Otto Normalverdiener" seinen Lebensunterhalt bald nicht mehr bezahlen. Dann würden auch ganz normale, notwendige Handwerksleistungen unerschwinglich, was wiederum zu Entlassungen und Schließungen von Betrieben führen werde.

Die Kreishandwerkerschaft erhebe daher drei Forderungen: "1. Sofortiger Stopp aller Sanktionen gegen Russland. 2. Sofortige Aufnahme von diplomatischen Verhandlungen zur Beendigung des Krieges. 3. Alle politischen Entscheidungen sind auf den Nutzen für das deutsche Volk zu überprüfen – sowie Sie es geschworen haben."

Am Ende des Briefes lautet es: "Wir reden hier nicht von ein oder 2 Grad weniger Raumtemperatur oder ob Schwimmbäder ihre Wassertemperatur senken müssen.

Wir reden hier vom Sterben Deutschlands! Das erkennen viele Menschen in unserem Land, warum Sie nicht?" Und: "Ändern Sie Ihren Kurs. Im Interesse unserer Heimat."
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am Fr 19. Aug 2022, 13:43

Kubicki fordert Inbetriebnahme von Nord Stream 2

Zur Verbesserung der Gasversorgung hat sich FDP-Vize Wolfgang Kubicki für die Öffnung der Ostseepipeline Nord Stream 2 ausgesprochen.

Es gebe „keinen vernünftigen Grund, Nord Stream 2 nicht zu öffnen“, sagt der FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki. Bekomme man so mehr Gas, helfe dies Deutschland. Später könnte man die Pipeline auch wieder schließen.

„Wir sollten Nord Stream 2 jetzt schleunigst öffnen, um unsere Gasspeicher für den Winter zu füllen“, sagte Kubicki dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Es gebe „keinen vernünftigen Grund, Nord Stream 2 nicht zu öffnen“.

Wenn Russlands Präsident Wladimir Putin dann doch nicht mehr Gas liefere, habe Deutschland nichts verloren. „Kommt auf diesem Weg mehr Gas bei uns an, vielleicht sogar die komplette vertraglich zugesicherte Menge, wird das helfen, dass Menschen im Winter nicht frieren müssen und unsere Industrie nicht schweren Schaden nimmt“, betonte Kubicki.

„Deutschland ist selbst schuld“ – Amerika wundert sich über deutsches Energiechaos

Dafür zu sorgen, sei oberste Pflicht der Bundesregierung. Genau aus diesem Grund seien andere Pipelines aus Russland ja nicht gekappt worden. „Wenn die Gasspeicher gefüllt sind, können wir Nord Stream 2 ja wieder schließen – und die anderen Pipelines auch, wenn wir unabhängig geworden sind. Aber das sind wir nun mal noch nicht“, betonte Kubicki.

Auf den Hinweis im Interview, dass Putin dies als großen Erfolg ausschlachten würde, sagte der Bundestagsvizepräsident, alles, was dafür sorge, dass mehr Gas hier ankomme, nütze Deutschland mehr als Putin. „Der größte propagandistische Erfolg für Putin wäre es im Übrigen, wenn uns das Gas ausgeht, während er noch gut an uns verdient hat. Das gilt es zu verhindern.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am Mo 22. Aug 2022, 13:19

Balten feiern SS-Schergen als Helden

Jedes Jahr marschieren ehemalige Angehörige der Waffen-SS und deren Sympathisanten durch Riga. (Quelle: DERWESTEN)

Die Regierung Estlands will ehemalige Nazi-Kollaborateure per Gesetz als Freiheitskämpfer ehren. Auch in Lettland marschieren Veteranen. In der EU hält sich der Protest gegen die Mitgliedsstaaten in Grenzen, nur Russland beklagt sich lautstark gegen zunehmende Naziideologie in der Ukraine und den baltischen Staaten.

Sie schworen einen Eid auf Adolf XXX und tragen zum Teil heute noch stolz das Eiserne Kreuz. Auch in Lettland marschieren jedes Jahr am 16. März Veteranen der SS-Legion durch die Hauptstadt Riga. In der EU hält sich der Protest gegen die Mitgliedsstaaten in Grenzen, nur Russland beklagt sich ­lautstark. Was steckt hinter dem Nazi-Kult im Baltikum? ...

Jährliche Aufmärsche
Jedoch nur für die Mehrheit der Bevölkerung: Juden und Roma wurden ebenso verfolgt, erniedrigt und getötet, wie es im restlichen von Nazi-Deutschland unterjochten Europa geschah. Einige Esten, Letten und Litauer machten sogar freiwillig gemeinsame Sache mit den deutschen ­Besatzern und unterschieden sich in ihrer Grausamkeit dabei kaum von ihnen. Sie halfen unter anderem bei der Errichtung von Konzentrations­lagern, waren an der blutigen Auflösung des Gettos von Kaunas in Litauen beteiligt und meldeten sich zum Teil freiwillig zur Waffen-SS.

Jedes Jahr Ende Juli versammeln sich Veteranen der 20. Grenadier-Division und jüngere Sympathisanten auf den Hügeln von Sinimäe im Nordosten Estlands, um an die Kämpfe der Waffen-SS gegen die Rote Armee zu erinnern. Die alten Männer sehen sich als Freiheitskämpfer für die Unabhängigkeit Estlands – und werden als solche geehrt. ...

Die Rolle der baltischen ­Verbände beim Russlandfeldzug der Wehrmacht in Weißrussland und der Ukraine bleibt dagegen weitgehend unbeleuchtet. „Das Kapitel Kollaboration ist hier noch nicht vollends aufgearbeitet, sodass der Blick auf die Zeit von 1941 bis 1944 zum Teil sehr verklärt ist“, sagt Andreas Klein. Das Stadtmuseum von Tallinn zum Beispiel handelt die deutsche Besatzungszeit kurz ab, widmet sich aber ausführlich den Gräueltaten der Sowjets...

Im Gegensatz zu Estland und Lettland gab es zwar in Litauen keine freiwillige SS-Division – jedoch Polizeibataillone, die Jagd auf Juden machten. Es finden auch keine traditionellen Nazi-Aufmärsche statt. Dennoch steht Litauen zusammen mit Estland, Lettland, Ukraine, Österreich und Kanada auf der Liste der Länder, die laut Simon-Wiesenthal-Zentrum nichts tun, um Nazi-Kol­laborateure zu entlarven.

Anmerkung von mir:

Bis heute erhalten kriegsversehrte lettische Angehörige der Waffen-SS aus Deutschland eine Rente (Quelle: Lettische SS-Verbände - Wikipedia 22.08.2022)

Lieber Herr Bundeskanzler Scholz: In der Ukraine und in den Baltischen Staaten gäbe es keine NAZIS ? Das seien alles Hirngespinste ? Ist die Zahlung der Renten für "verdiente" SS-Leute in Lettland auch ein Hirngespinst ?
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SS-Division in Riga geehrt.jpg
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Di 23. Aug 2022, 10:42

Prof. Hans-Werner Sinn: Grüne Energiewende ist schuld an der Gaskrise

Grünen-Politiker behaupten gerne, die jetzige Gas-Krise zeige, wie wichtig der schnelle Wechsel zu alternativen Energien sein. Top-Ökonom Hans-Werner Sinn widerspricht. Das Gegenteil sei der Fall: Gerade durch die grüne Energiepolitik ist die hohe Gas-Abhängigkeit entstanden.

Die sog. Energiewende hat die Abhängigkeit vom russischen Gas maßgeblich erhöht.
Das Gas aus Russland war in den vergangenen Jahren besonders billig. Manche geben dem liberalen Wirtschaftsansatz die Schuld, der sich immer für das billigste Produkt entscheidet und so die Abhängigkeit von russischem Gas ausgelöst habe. Top-Ökonom Hans-Werner Sinn widerspricht. Schuld an der großen Abhängigkeit von russischem Gas ist gerade die grüne Energiepolitik.

"Die Abhängigkeit vom Russengas ist der Kollateralschaden einer unbedachten Energiewende"
“Das Russengas gewann seine dominante Stellung wegen der grünen Energiewende, also aus politischen Gründen”, unterstreicht Sinn gegenüber der “Berliner Zeitung”. “Da Wind- und Solarenergie sehr flatterhaft sind, braucht man während der häufigen, langanhaltenden Dunkelflauten regelbare, konventionelle Kraftwerke als Lückenfüller, und zwar im vollen Umfang des deutschen Strombedarfs. Die Kohle- und Atomkraftwerke wollte die Politik ja abschalten, also blieb den Erzeugern nur das teure Gas. Die unheilvolle Abhängigkeit vom Russengas ist der Kollateralschaden einer unbedacht organisierten Energiewende.”

Die in Europa nicht genutzten Brennstoffe wurden woanders günstiger verwendet
Der Verzicht auf Kohle sei sinnvoll gewesen, denn Kohlenstoff bleibe ja “auf dem deutschen Territorium und geht nicht in die Luft”. Anders ist das etwa bei Erdöl, das im Gegensatz zur Braunkohle auf den Weltmärkten angeboten wird. “Wenn wir auf Erdöl verzichten, geben wir es für andere Länder frei, die es zu fallenden Preisen gerne kaufen und an unserer Stelle verbrennen, allen voran China.” So habe die deutsche Verzichtspolitik genau das Gegenteil bewirkt: Die in Europa nicht genutzten Brennstoffe wurden woanders umso mehr verwendet, und das zu günstigeren Preisen.

Energiewende schädigt das Herzstück der deutschen Industrie
Hans-Werner Sinn, der bis 2016 Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung war, unterstreicht: Deutschlands grüne Energiepolitik “schädigt das Herzstück der deutschen Industrie, nämlich die Automobilindustrie, stärkt unsere Konkurrenten und reduziert den Lebensstandard der europäischen Bevölkerung, ohne der Umwelt auch nur ein bisschen zu helfen. Die deutsche Industrieproduktion ist schon seit 2018 rückläufig, und zwar nicht erst seit der Corona-Pandemie. Das liegt an der Herzkrankheit, die seit 2018 durch die CO2-Verordnungen der EU für den Automobilsektor ausgelöst wurde.”

Deutschland wurde zum Geisterfahrer
Jetzt gibt es Hans-Werner Sinn zufolge nur mehr eine Lösung: “Wir müssen in die Atomkraft gehen. Der Ausstieg aus der Atomkraft war falsch, und jetzt ist Deutschland Geisterfahrer auf der Autobahn: das einzige Land auf der Erde, das noch aus der Atomkraft aussteigt. Alle anderen Länder wie Schweden und Belgien haben sich von ihrem Ausstieg wieder verabschiedet. Wir behaupten, wir hätten die Weisheit gepachtet und alle anderen müssten uns jetzt folgen. Es folgt uns nur keiner. Das sollte doch zu denken geben.”
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Peter am Di 23. Aug 2022, 11:02

Gasumlage bläht Gewinne der Konzerne auf - diese elf Unternehmen profitieren

(Focus-Online)
Robert Habeck hat die Gasumlage, die jeden Gaskunden mehrere hundert Euro im Jahr kostet, als die „möglichst gerechte Form“ bezeichnet, um die Versorgung in Deutschland sicherzustellen. Doch die nun veröffentlichte Liste der begünstigten Unternehmen zeigt: Von den Einnahmen aus der Umlage profitieren Konzerne, die es überhaupt nicht nötig haben.

Ein bisschen still und heimlich wurden am Montagmorgen die Namen jener Konzerne bekannt, denen deutsche Kundinnen und Kunden mit ihrer Gasumlage künftig Milliarden Euro zahlen. Das Unternehmen Trading Hub Europe, das die Umlage im Auftrag des Wirtschaftsministeriums organisiert, gab die elf Namen am Montag in einem FAQ-Dokument bekannt, das auf seiner Website veröffentlicht worden war.

Nach Angaben aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums war die Veröffentlichung dieser Namen ein Kampf. Denn einige der elf Unternehmen wollten ihren Antrag auf Unterstützung nicht öffentlich sehen, Ministerium und THE hielten die Namen deshalb bisher geheim. In Einzelgesprächen seien die Konzernvertreter dann schlussendlich doch überzeugt worden.

Auf der Liste sind einerseits Unternehmen vertreten wie der Düsseldorfer Versorger Uniper, der durch die Gaskrise in eine existenzbedrohende finanzielle Schieflage geraten ist. Andererseits finden sich dort aber auch Konzerne, die die Milliardenhilfe durch Privatverbraucher eher nicht nötig haben sollten: etwa die baden-württembergische EnBW, die österreichische OMV und die Schweizer Axpo.

EnBW rechnet trotz steigender Energiekosten in diesem Jahr mit einem Milliardengewinn, hat jüngst seine Dividende erhöht und freut sich über einen seit Jahresbeginn um knapp 30 Prozent gestiegenen Aktienkurs. Chef Frank Mastiaux bewertet das Risiko, dass EnBW durch die Energiekrise in Mitleidenschaft gezogen wird, als „nicht klein, aber auch nicht existenziell“. Trotzdem schaut er derzeit zu, wie die Tochtergesellschaft VNG, eine Gashandelsgesellschaft mit Sitz in Leipzig, Geld aus der Gasumlage beantragt. Man müsse am Markt Gas zu erheblich höheren Kosten beschaffen, rechtfertigt VNG seinen Antrag auf Nachfrage von WirtschaftsKurier und FOCUS online.

Sogar ein Konzern aus Zypern will nun Umlagengelder kassieren
Ein anderes Beispiel ist der größte an der Börse gelistete österreichische Konzern: die OMV. Als Energieversorger und Mineralölkonzern hat die OMV von den hohen Öl- und Gaspreisen stark profitiert und Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr mehr als verdoppelt. Derzeit ist ein Umbau im Gange und die OMV will weg von der Energieversorgung hin zu einem Chemieunternehmen. Ein Teil der dafür nötigen gewaltigen Umbauinvestitionen kommt jetzt von deutschen Gaskunden.

Auch der Schweizer Energieversorger Axpo möchte Geld von deutschen Gaskunden. Er leidet aktuell zwar ein wenig unter der Energiekrise, aber auf hohem Niveau. Die Halbjahreszahlen fielen nicht so glänzend aus wie früher, aber ein Gewinn von rund einer halben Milliarde Schweizer Franken blieb zuletzt doch übrig. Konzernchef Christoph Brand spricht von einem „guten Ergebnis in stürmischen Zeiten“. Damit das so bleibt, zapft er offenbar jetzt deutsche Gaskunden an, die für die Umlage tief in die Tasche greifen müssen.

Besonders pikant ist, dass auch das viertgrößte Ölhandelsunternehmen der Welt, die in Zypern beheimatete Gunvor, Anspruch auf die Umlage erhebt. Gunvor war 1997 von einem Schweden und seinem russischen Partner Gennadi Timtschenko geründet worden. Kurz vor Inkrafttreten westlicher Sanktionen gegen Russland im Verlauf der ersten Krimkrise, als Timtschenko auf die westliche Sanktionsliste geriet, verkaufte er seinen Anteil an den schwedischen Partner. Jetzt will Gunvor Geld.

Die vollständige Liste:
Axpo Solutions AG - größter Energiekonzern der Schweiz
DXT Commodities S.A. - internationaler Gashändler mit Sitz in der Schweiz
EWE Trading Gmbh - Unternehmenstochter von EWE, dem fünftgrößten deutschen Energieversorger
ENET Energy SA - Öl- und Erdgaslieferant mit Sitz in der Schweiz
Gunvor Group - viertgrößter Ölhändler der Welt mit Sitz in Zypern
OMV Gas Marketing & Trading Deutschland GmbH
SEFE Marketing und Trading Ltd. - ehemals Gazprom Germania, der verstaatliche Anteil des Deutschland-Geschäfts von Gazprom
Uniper SE
Vitol SA - Rohstoffhändler mit Sitz in den Niederlanden, einer der größten Akteure auf dem Weltmarkt
VNG Handel & Vertrieb GmbH - Tochter des Energiekonzerns Enbw
WIEH GmbH - Tochterunternehmen von SEFE, ehemals Gazprom Germania

Als zwölftes Unternehmen in der Liste vertreten ist die RWE-Tochter RWE Supply & Trading GmbH, aber der Energiekonzern hat bereits angekündigt, die Gasumlage nicht in Anspruch nehmen zu wollen. Eine Sprecherin von RWE sagte der Nachrichtenagentur AFP, das Unternehmen sei „formal gelistet“. Das sei eine „reine Vorsichtsmaßnahme“, falls „die Dinge sich ändern“.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte, als er die Gasumlage in dieser Woche vorstellte, das Instrument als „die gerechteste Form, die zusätzlichen Kosten in der Bevölkerung zu verteilen“ bezeichnet. Um die Verbraucher zu entlasten, hatte Kanzler Olaf Scholz kurz danach eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas von 19 auf sieben Prozent bekannt gegeben.

Top-Ökonom Halver sagt: „Wir haben uns zum Deppen machen lassen“


Noch ein Wort dazu:

Ich finde, dass man das nicht auf sich so beruhen lassen darf. Hier sind doch alle in Deutschland hinter die Pappel geführt worden. Ein Untersuchungsausschuss ist wohl das Mindeste. Hier wird in dreister Weise gelogen, betrogen und manipuliert. Aus unserem Umlagengeld wird exorbitanter Profit in die Taschen der Großaktionäre geschaufelt. Und das auch von denen die schon nichts mehr haben und nicht wissen, wie sie über den Winter kommen sollen.

Der Gipfel der Frechheit ist, dass die Nord stream 2 erst von unserer Regierung mit unserem Geld gefördert wird und dann aus unserem "Umlagengeld" jetzt wegen dem Verbot dieser Pipeline die Abschreibungen der Konzerne, die angeblich auf eigenes Risiko handelten, vom Volk bezahlt werden. Gewinne werden also doch privatisiert und Verluste wohl immer öfter sozialisiert. Und das von der SPD - "Arbeiterpartei" und der Olivgrünen - "Friedenspartei" - widerlich und abscheulich !
Peter
 
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Hagemann am Di 23. Aug 2022, 12:31

Freiwillige Ukraine-Kämpfer klagen über Missstände in der Internationalen Legion

Legionäre in Diensten der Ukraine beschuldigen die Führer einer Einheit etlicher Vergehen. Sie sollen etwa Soldaten auf Selbstmordmissionen geschickt haben.

Freiwillige Kämpfer in der Ukraine haben über Missstände in der Internationalen Legion geklagt. „Wir wurden buchstäblich zurückgelassen, und sie wollten uns nicht evakuieren“, berichtete ein amerikanischer Soldat dem Online-Medium „Kyiv Independent“. Sein Kamerad sei bei dem Einsatz in der Nähe der südlichen Stadt Mykolaiv, einem der Brennpunkte des Krieges, gestorben. Drei weitere wurden schwer verletzt.

Kurz nachdem sie dem Beschuss entkommen war, erhielt eine andere Gruppe derselben Einheit den Befehl, dieselbe Stellung einzunehmen. Als Selbstmordmission beschreiben der Soldat und andere Legionäre die Einsätze, zu denen sie unvorbereitet geschickt werden.

Berichte über Ausländer, die die Internationale Legion wegen schlechter Organisation, mangelnder Ausrüstung und unbefristeter Verträge verlassen haben, sind nicht neu. Sie haben schon öfter für Schlagzeilen gesorgt.

Doch was „Kyiv Independent“ in einer aufwendigen Recherche aufgedeckt hat, zeigt eine Reihe schwerwiegender Missstände in einem Flügel der internationalen Freiwilligen-Truppe. Diese werden dem Bericht zufolge von dessen Führung nicht nur geduldet, sie ist sogar selbst daran beteiligt, wie aus zahlreichen Interviews mit Legionären und einem 78-seitigen Bericht hervorgeht. Es geht um Diebstahl von Waffen und Gütern, Aufforderung zur Plünderung, sexuelle Belästigung, Übergriffe und die Entsendung in selbstmörderische Einsätze.

Nach den Recherchen des ukrainischen Mediums steht eine Gruppe Männer im Zentrum der Vorwürfe: Major Vadym Popyk, der den Flügel der Einheit leitet, Major Taras Vashuk, ein Geheimdienstoffizier, Vashuks Onkel, ebenfalls Geheimdienstoffizier, sowie der 60-jährige Sasha Kuchynsky.

Die Beschwerden der Legionäre richten sich demnach vor allem gegen Kuchynsky, den sie als starken Trinker bezeichnen, der Untergebene misshandle und ausbeute.

So berichtete ein Soldat davon, dass Kuchynsky einen Anteil an der Ausrüstung verlangte, die er, der Soldat, für seine Kameraden von der Legion gekauft hatte. Als er sich weigerte, diese herauszugeben, richtete Kutschynski eine Waffe auf ihn.

„Und dann fing Sasha (Kuchynsky, Anm. der Redaktion) einfach an zu schreien, zu brüllen“, erinnerte sich der Mann. „Er sagte: 'Ich weiß, dass es hier Sachen gibt. Gib mir deine Sachen'.“

Seine Schilderungen werden von anderen Soldaten bestätigt, die ähnliches erlebt haben. Kuchynsky habe ihnen einen Teil der Munition weggenommen, die sie von Freiwilligen und Spendern erhalten hatten. Es wird vermutet, dass er sie verkauft und sich selbst daran bereichert.

„Dafür bin ich nicht in die Ukraine gekommen“
Ähnlich dubios auch ein Auftrag, den die freiwilligen Kämpfer Anfang Juni von ihm erhielten: Sie sollten von ihrem Stützpunkt zu einem örtlichen Einkaufszentrum in der Frontstadt Lysychansk im Gebiet Luhansk fahren und Waren aus den Geschäften mitnehmen. Kuchynsky hätte ihnen befohlen, alles mitzunehmen, was ihnen gefiel: Schuhe, Frauenkleidung, Schmuck, Uhren und Elektronik.

„Die Einheimischen haben gesehen, wie wir die Möbel verladen haben, was mir sehr unangenehm war. Es fühlte sich an, als ob wir sie ausrauben würden. Dafür bin ich nicht in die Ukraine gekommen“, erzählt ein Soldat aus Kolumbien.

Widerspruch oder gar Widerstand habe es nicht gegeben. Viele der Legionäre gehorchten, weil sie aus einem professionellen militärischen Umfeld kommen, in dem sie die Befehle ihrer Vorgesetzten nicht in Frage stellen.

Und wenn sich jemand beschwert habe, sei dies bisher ohne Folgen geblieben. Weibliche Sanitäter, die in ihrer Einheit von Kuchynsky mit sexuell anzüglichen Ausdrücken belästigt wurden, hätten darauf aufmerksam gemacht. Doch niemand habe etwas unternommen, heißt es.

Ganz im Gegenteil. Bei Problemen würde sich Kuchynsky immer an Taras Vashuk wenden, der ihm eine Art Freibrief gewähre, erzählt ein Soldat aus Skandinavien dem „Kyiv Independent“.

Falsche Identität?
Neben Fehlverhalten würde sich der Mann auch eine Art falsche Identität leisten. Wie „Kyiv Independent“ recherchiert hat, ist Sasha Kuchynsky gar nicht der wahre Name des Mannes. Angeblich handelt es sich um Piotr Kapuscinski, ein ehemaliges Mitglied einer kriminellen Organisation aus Polen. Er soll dort mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt geraten sein, 2014 sei er in die Ukraine geflohen. In Polen wird Kapuscinski wegen Betrugs gesucht, ihm drohen bis zu acht Jahre Gefängnis. Wie die polnische Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“ berichtet, hat er bereits eine Haftstrafe verbüßt.

Auch in der Ukraine wurde schon gegen ihn ermittelt - wegen schweren Raubes und sexueller Nötigung. 2016 musste er für ein Jahr ins Gefängnis.

Im Mai 2021 durchsuchte die Strafverfolgungsbehörden sein Fahrzeug und fand dabei eine halbautomatische Pistole samt Kugeln. Ihm drohten bis zu sieben Jahre Haft wegen illegalen Waffenbesitzes, allerdings wurde er gegen eine Kaution von 2.500 Dollar freigelassen.

Und nach Ausbruch des Krieges im Februar trat Kapuscinski in das Militär ein, woraufhin die Gerichte sein Verfahren aussetzten. Er avancierte trotz seines kriminellen Hintergrunds zu einem De-facto-Kommandeur einer hochrangigen ukrainischen Militäreinheit. In der Legion bezeichnet er sich als Oberst.

Eine Gruppe erstattete Anzeige
Als er in dieser Funktion wieder einmal eine Gruppe von Legionären unvorbereitet in einen Einsatz geschickt hatte, erstattete diese Anzeige. Ein brasilianischer Offizier, der sie anführte, berichtet davon, dass sein Team zunächst zwei Wochen lang auf einen Minenräumeinsatz im Gebiet Saporischschja vorbereitet wurde. Wenige Tage nach Beginn des Einsatzes habe sie Kutschynski plötzlich nach Sjewjerodonezk im östlichen Gebiet Luhansk geschickt, um dort eine Position in der Nähe der feindlichen Linien zu halten.

Der Brasilianer und seine Leute waren überrascht, begannen aber mit der Planung der Operation. Sie erhielten allerdings weder von Kuchynsky noch den anderen Kommandeuren Informationen über die Lage vor Ort. Sjewjerodonezk galt zu dem Zeitpunkt als schwer umkämpft. Doch das wussten die Ausländer nicht. Genauso wenig, dass vor ihnen bereits eine andere Ausländereinheit hingeschickt und angegriffen wurde.

Sie blieben mehrere Tage, hatten kein Wasser und Essen mehr. Ihre Bitte nach Ablösung wurde abgelehnt.

„Niemand hat geschlafen, alle sind super müde. Einige meiner Jungs sind dehydriert, und einer ist verletzt. Und wir standen da“, berichtet der Brasilianer. Dies sei der Moment gewesen, in dem Kuchynsky von der Bildfläche verschwand. Über Funk erhielten sie schließlich von einem unbekannten Soldaten den Hinweis, dass sie von einer anderen Einheit abgelöst werden.

„Mir wurde klar, dass diese Wichser uns nicht planen lassen“, sagte der Brasilianer über Führung der Einheit. „Sie haben uns einfach mitten in den Ort gebracht und uns dort zum Kämpfen und Sterben abgeladen.“
Hagemann
 
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