Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Andreas am Di 22. Mär 2022, 18:28

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Fokus - Online v. 22.03.2022

"Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, steht derzeit wegen rechten Aussagen in der Kritik.

Auf Twitter verteidigte er das rechts-nationalistische Asow-Regiment der ukrainischen Armee. Auf seine streitbaren Thesen angesprochen, teilt der Botschafter gegen vermeintlich linke Positionen aus.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, ist für seine streitbaren Aussagen zum Ukraine-Krieg bekannt. Zuletzt fiel Melnyk auch mit fragwürdigen, rechten Aussagen auf. Auf Twitter sprang er dem ultra-rechten Asow-Regiment bei, das für das ukrainische Innenministerium im Krieg kämpft: „Lassen Sie doch endlich das Asow-Regiment in Ruhe.“

Das Asow-Regiment steht bereits seit der russischen Annexion der Krim wegen Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen in der Kritik. Doch Melnyk verweist lieber auf die Situation in Deutschland. Er kommentiert: „Leute, kümmert euch lieber um eure eigenen Rechtsradikalen.“

Ukraine-Botschafter: „Halten Sie lieber Ihre linke Klappe“
Der Linken-Politiker Fabio de Masi warf Melnyk vor, sich die Welt zurecht zu lügen. De Masi warnt vor den faschistischen Umtrieben des Regiments. Die Kritik stößt bei Melnyk auf taube Ohren: „Halten Sie lieber Ihre linke Klappe“

Auch in Deutschland erfährt das Asow-Regiment Unterstützung. Die rechtsextreme Kleinstpartei „Der III. Weg“ unterstützt die Kämpfer. Unter dem Motto „Nationalisten helfen Nationalisten“ suchte die Partei auf Telegram Unterkünfte für Asow-Mitglieder."




Dazu braucht man nichts weiter zu sagen. Die ganzen Strukturen in der Ukraine sind dunkelbraun. Warum wird der Botschafter nicht sofort einbestellt ?
Die Ampel scheint auf dem rechten Ohr taub zu sein. Das ist doch nicht nur Asow. Wenn der Bürgermeister der Stadt Kiew eine rechte Partei gründet und sich mit erhobenen Arm mit Asow ablichten lässt, wundert einem nichts mehr. Solche Leute treten bei uns im Fernsehen als lupenreine Demokraten auf. Schlimm !!!
Zuletzt geändert von Andreas am Mi 23. Mär 2022, 09:59, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am Mi 23. Mär 2022, 09:13

Worum wird es denn nun wirklich in der Ukraine gehen:

Die Ukraine sitzt auf riesigen Gasreserven, die bisher vergessen gingen – sie könnten Europas Energieversorgung umkrempeln

Einst war die Ukraine die Kornkammer Europas, und in einer wiederauferstandenen Landwirtschaft liegt viel Potenzial. Dass das riesige Land auch über beträchtliche Gasreserven verfügt, ist kaum bekannt. Sie könnten zu einem «game changer» werden.

Anatoliy Amelin, Andrian Prokip und Andreas Umland

Bis danhin ist die Ukraine nur als Transitland für russisches Erdgas bekannt – das könnte sich ändern.

Die laufenden Konfrontationen und Verhandlungen über verschiedene Routen russischer Gaslieferungen in die EU lenken vom ökonomischen Potenzial der ukrainischen Erdgasreserven sowie Gasspeicher und Biogasressourcen ab. Betrachtet man die gewaltigen Erdgasreserven im asiatischen Teil Russlands als aussereuropäische Lagerstätten, verfügt die Ukraine heute über die zweitgrössten bekannten europäischen Gasvorkommen. Ende 2019 enthielten die bis dahin erkundeten ukrainischen Lagerstätten 1,09 Billionen Kubikmeter Erdgas. Dies ist ein Betrag, der innerhalb Europas nur den bekannten norwegischen Ressourcen von 1,53 Billionen Kubikmetern nachsteht.

Unentdeckte Gasfelder
Dennoch liegen die enormen Energiereserven der Ukraine bis jetzt zu einem grossen Teil brach. Die Ukraine verbraucht pro Jahr bis jetzt nur etwa zwei Prozent ihrer bekannten Vorkommen. Darüber hinaus könnte eine intensivere Exploration eventuell noch unentdeckter Gasfelder das Gesamtvolumen nutzbarer ukrainischer Vorkommen weiter erhöhen – womöglich gar erheblich.

Die EU würde von einem neuen Energiepartner in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft stark profitieren.
Bis zum Beginn der Corona-Krise belief sich der durchschnittliche jährliche Gesamtverbrauch der Ukraine auf rund 32 Milliarden Kubikmeter. Von diesem Gesamtjahresbedarf wurden Jahr für Jahr etwa 10 Milliarden Kubikmeter durch Importe gedeckt. Die Gegenüberstellung dieser Volumina mit den oben genannten Zahlen legt die Möglichkeit einer geradezu revolutionären Zukunft für den Energiesektor der Ukraine nahe.

Die EU wird gemäß einigen Schätzungen im Jahr 2030 rund neunzig Prozent des von ihr verbrauchten Gases importieren müssen. Daher wird Brüssel im nächsten Jahrzehnt bestrebt sein, die Quellen und Routen der europäischen Gasversorgung zu diversifizieren. In einem solchen Kontext werden auch kleinere, bereits heute aktive oder potenzielle künftige Exporteure wie die Ukraine für Brüssel interessant. Ihre Lieferungen können die Abhängigkeit der EU von den dominanten Akteuren im Energiebereich verringern und die europäische Verhandlungsposition gegenüber den Grossexporteuren stärken.

In den letzten Jahren hat die Ukraine, oft auf Druck des Internationalen Währungsfonds (IMF), vormals verzerrende staatliche Eingriffe in ihren internen Gasmarkt abgebaut. Kiew hat Marktpreise für die Bevölkerung eingeführt und subventioniert nicht mehr ausnahmslos alle Privathaushalte. Diese neue und wirtschaftlich tragfähigere Situation in der Energiewirtschaft der Ukraine dürfte aus- und inländisches finanzielles Engagement in der ukrainischen Gasförderung und -exploration attraktiver machen, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Das Investitionsklima wird sich wieder verbessern, wenn sich die europäischen Energiemärkte vermutlich im Zuge einer weltweiten Eindämmung der Covid-19-Pandemie ab 2021 zu erholen beginnen.

Umfassende Infrastrukturen
Die Ukraine verfügt über eine der am besten entwickelten und umfassendsten Infrastrukturen zum Gastransport sowohl in Bezug auf ihre Inlandversorgung als auch für ausländische Kundschaft. Das riesige ukrainische Gastransitsystem stellt ein Erbe der sowjetischen Energieexpansion nach Europa und der deutschen Neuen Ostpolitik der 1970er Jahre dar.

Ein weiterer wichtiger Teil der mehrdimensionalen ukrainischen Gasinfrastruktur sind die gewaltigen unterirdischen Gasspeicher des Landes. Die gesamten, derzeit nur teilweise genutzten ukrainischen Kapazitäten zur Speicherung von Erdgas belaufen sich auf mehr als 31 Milliarden Kubikmeter. Damit kann die Ukraine fast einen Drittel zu den derzeit rund 100 Milliarden Kubikmetern Speicherplatz hinzufügen, die alle EU-Mitgliedstaaten zusammengenommen haben. In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 pumpten internationale Energieunternehmen bereits 7,9 Milliarden Kubikmeter zur Speicherung in die Ukraine. Dies ist ein Umfang, der jetzt schon um ein Vielfaches höher liegt als die Menge ausländischen Gases, die während des gesamten Jahres 2019 in der Ukraine eingelagert wurde.

Eine weitere Energieform mit großem Potenzial in der Ukraine ist Biogas. Derzeit verfügt das Land über ausreichende Kapazitäten, um jährlich etwa 10 Milliarden Kubikmeter Biogas zu produzieren. Diese Menge entspricht etwa der Menge an Erdgas, welche die Ukraine jedes Jahr importiert. Angesichts des derzeit wachsenden Landwirtschaftssektors der Ukraine könnte die Kapazität zur Produktion von Biogas weiter zunehmen. Bei der Mischung von Biogas mit Wasserstoff entsteht Biomethan, eine besonders umweltfreundliche Energieform.

Eine Steigerung der ukrainischen Inlandsproduktion von Erdgas, Biogas und Biomethan würde die Abhängigkeit der Ukraine von Energieimporten nicht nur verringern, sondern aufheben. Sie kann einen neuen exportorientierten Zweig der ukrainischen Wirtschaft schaffen und Impulse für stärkeres Wachstum in anderen Industriesektoren geben. Die EU würde ebenfalls stark von einem neuen Energiepartner in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft profitieren.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Hagemann am Mi 23. Mär 2022, 09:23

Aber nicht nur Gas sondern auch Öl, Kohle, Eisenerz und vieles anders. Das ist die wahre Ursache des Krieges.

Europa und die USA will deshalb die Sicherheitsinteressen von Russland nicht akzeptieren und die Ukraine schnell zum Euroland und der NATO machen. Unter dem Motto, Russland hier kommst du nicht ran und aus der Ost-Ukraine fliegst du raus.

Schön ausgedacht. Die Ukraine hoch zu verschulden, jetzt auch mit Waffenlieferungen, um dann das Gas, das Öl usw. fast kostenlos zu bekommen. Oder eben wir in Griechenland. Die Gasvorkommen gehören uns, der Hafen gehört uns, das Flughafen gehört uns.

Hier mal die Meldung aus 2014:

Im Mai 2014 gab der größte private Gasproduzent in der Ukraine, Burisma Holdings, in einer Pressemitteilung bekannt, den Verwaltungsrat mit Biden zu erweitern. Die Ernennung des Sohnes des damaligen US-Vizepräsidenten Joe Biden in den Vorstand von Burisma sorgte weltweit für Aufsehen.

Warum wohl?

Und ihr wollt uns weismachen, in der Ukraine geht es um die Erhaltung der Demokratie. Es geht wie im Irak um Gas, Öl und Profit.

Die RCU schrieb das bereits im Januar 2022 hier:

https://www.kommunalberatung-rcu.de/de/ ... Home-4.htm

Aber den Menschen vorheucheln, dass es uns um Freiheit und Demokratie geht - die Wahrheit wird sich aber nicht verheimlichen lassen.

Die Ukrainer halten jetzt Ihren A...sch hin und werden mit Waffen vollgestopft - für einen krieg, den sie nicht gewinnen können. Sie sind die Verlierer !
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Hagemann am Mi 23. Mär 2022, 10:27

Eine Frage des Timings – Gas­för­de­rung im Schwar­zen Meer

Daniela Prugger  Reportage  12. Apr 2021  
© Eaum M /​ Shut­ter­stock

In den Medien wird aus­führ­lich über Nord Stream 2 und die tür­ki­schen Ambi­tio­nen im Mit­tel­meer­raum berich­tet. Aber was im Schwar­zen Meer pas­siert, wird kaum the­ma­ti­siert. Auch die ukrai­ni­sche Naf­togaz Group wird in diesem Jahr mit der Suche nach Erdgas begin­nen.

Die Nach­richt, dass der staat­li­che ukrai­ni­sche Ener­gie­kon­zern Naf­togaz im Sommer 2021 mit der Suche nach Erdgas im Schwar­zen Meer begin­nen will, treibt Borys Babin ledig­lich ein Lächeln auf die Lippen. Die Dis­kus­sion rund um Off­shore-Gas­för­de­run­gen im Schwar­zen Meer ist nicht neu. Und so zieht der Anwalt und ehe­ma­lige Prä­si­den­ten­ver­tre­ter der Ukraine auf der Krim etwas skep­tisch die Augen­brauen hoch, als er in einem kleinen Restau­rant im tou­ris­ti­schen Zentrum der Schwarz­meer­stadt Odesa eine Land­karte auf dem Tisch aus­brei­tet und sagt: „Für mich stellen sich dabei vor allem sicher­heits­po­li­ti­sche Fragen.“

Mit einem Stift zeich­net Babin die Gebiete ein, die seit bald sieben Jahren von Russ­land kon­trol­liert werden, große Teile des Asow­schen Meeres, die Krim und die Gewäs­ser rund um die Halb­in­sel. Odesa befin­det sich nur circa 170 Kilo­me­ter Luft­li­nie von der Krim ent­fernt, erklärt der Experte. Dazwi­schen schwim­men Gas­bohr­in­seln, die seit Jahr­zehn­ten in Betrieb sind und laut Medi­en­be­rich­ten von Russ­land mitt­ler­weile auch zu mili­tä­ri­schen Zwecken ver­wen­det werden.

„Einige dieser Bohr­in­seln schwim­men näher an Odesa als an der Krim. Niemand, nicht einmal Umwelt­schüt­zer oder Fischer, können in ihre Nähe gelan­gen. Wer den Abstand von 500 Metern nicht einhält, ris­kiert ange­grif­fen zu werden.“

Wie wahr­schein­lich ist es also, dass die Ukraine dort tat­säch­lich mit der För­de­rung von Erdgas begin­nen kann? Der staat­li­che Dienst für Geo­lo­gie hat der ukrai­ni­schen Naf­togaz bereits 37 Geneh­mi­gun­gen erteilt, um 30 Jahre lang neben der rumä­ni­schen Grenze und vor der Region Odesa nach Erdgas suchen zu können, erklärt Naf­togaz-Bera­te­rin Olena Zerkal. Ein Vor­ha­ben, das laut Exper­ten wie Babin direkt die Inter­es­sen Russ­lands stört.

„Die Mög­lich­keit, dass Russ­land die Situa­tion im Schwar­zen Meer weiter eska­lie­ren lässt, besteht“, sagt Zerkal, die bis zum Jahr 2019 stell­ver­tre­tende Außen­mi­nis­te­rin der Ukraine für die euro­päi­sche Inte­gra­tion war. „Aber gleich­zei­tig können wir die Gele­gen­heit nicht ver­pas­sen, dieses Gebiet zu erkunden.“


“Chance nicht verpassen”
Wie groß die Gas­men­gen im Schwar­zen Meer sind, ist noch nicht bekannt. Grobe Schät­zun­gen gehen davon aus, dass das ukrai­ni­sche Schelf mehr als zwei Mil­li­ar­den Kubik­me­ter Gas enthält.

„Wir gehen davon aus, dass das Schwarze Meer genü­gend Res­sour­cen für die nächs­ten 20 oder 30 Jahre zur Ver­fü­gung stellt“, so Zerkal. Den Beginn der seis­mo­gra­phi­schen Erkun­dung plant der Konzern für den Sommer 2021; in fünf bis sieben Jahren könnte dann die Gas­för­de­rung starten.


Für die Ukraine, die zwar über die größten Gas­spei­cher-Kapa­zi­tä­ten in Europa verfügt, jedoch aus his­to­ri­schen und geo­po­li­ti­schen Gründen vor allem Gas-Impor­teur ist, habe die Unab­hän­gig­keit im Ener­gie­be­reich oberste Prio­ri­tät und sei vor allem eine Frage des Timings. „Die Euro­päi­sche Union hat ihre Politik in Bezug auf Gas, Öl und andere fossile Brenn­stoffe geän­dert. Wir ver­ste­hen deshalb, dass das Zeit­fens­ter für die Explo­ra­tion und Pro­duk­tion und die Mög­lich­keit, Inves­to­ren anzu­zie­hen, sehr klein ist. Wir haben ent­we­der die Chance, jetzt damit anzu­fan­gen oder wir ver­pas­sen sie komplett.“

Zunächst gehe es darum, das impor­tierte durch lokal pro­du­zier­tes Gas zu erset­zen. Und wenn die Markt­be­din­gun­gen es zulas­sen, so Zerkal, könnte das Gas in Zukunft auch expor­tiert werden.

Im Februar holte Naf­togaz deshalb die öster­rei­chisch-rumä­ni­sche OMV Petrom ins Boot und unter­zeich­nete eine Absichts­er­klä­rung, die auf eine gemein­schaft­li­che Erkun­dung des Off­shore-Gases abzielt. In Rumä­nien fördert OMV Petrom bereits Erdgas in den flachen Gewäs­sern und teilt mit, dass das Schwarze Meer damit zehn Prozent des rumä­ni­schen Gas­be­darfs sichert. Zuletzt erstei­gerte der Konzern auch Anteile an bul­ga­ri­schen und geor­gi­schen Off­shore-Pro­jek­ten. „Diese Erfah­rung von OMV Petrom ist für uns sehr rele­vant“, so Zerkal.

Energie-Hotspot Schwar­zes Meer
Auch die ukrai­ni­sche Bot­schaft in Buka­rest weist darauf hin, dass die Präsenz der rus­si­schen Marine im Schwar­zen Meer als Risi­ko­fak­tor ange­se­hen wird, der sich negativ auf den Beginn der direk­ten Arbei­ten an der Ent­wick­lung des Schelfs aus­wir­ken kann.

„Die Ukraine sucht nach Mög­lich­kei­ten, um diese Risiken zu mini­mie­ren. Die Diver­si­fi­zie­rung der Ener­gie­ver­sor­gung der Ukraine ist eine der stra­te­gi­schen Prio­ri­tä­ten Kyjiws“, so Bot­schafts­se­kre­tär Petro Stoian.

Das Schwarze Meer könnte in den nächs­ten Jahren und Jahr­zehn­ten zu einem der Hot­spots im Bereich der Ener­gie­för­de­rung werden, ein­her­ge­hend mit zahl­rei­chen geo­po­li­ti­schen Kom­po­nen­ten und unge­lös­ten mili­tä­ri­schen Kon­flik­ten in den angren­zen­den Staaten. Das ist die eine Seite der Medaille.

Die andere Seite ist das hoch­sen­si­ble Öko­sys­tem des Schwar­zen Meeres. „Das Schwarze Meer ist ein geschlos­se­nes Becken, in das Flüsse aus allen mög­li­chen Ländern münden“, erklärt der in Odesa lebende Umwelt­ak­ti­vist Vla­dis­lav Balyn­skyi. Und diese Flüsse schwem­men bei­spiels­weise bereits jetzt Plas­tik­müll, Plas­tik­par­ti­kel, Pes­ti­zide und Phar­ma­zeu­tika heran.

In einem zentral gele­ge­nen Büro­ge­bäude öffnet der 47-jährige Vla­dis­lav Balyn­skyi eine der vielen gleich aus­se­hen­den Holz­tü­ren und bittet in ein Büro, das von einem befreun­de­ten Anwalt gemie­tet wird. Zwei Zim­mer­pflan­zen, zwei abge­wetzte rote Leder­ses­sel, eine schwarze Leder­couch und ein Glas­tisch mit schwar­zer Plas­tik­fas­sung stehen darin. Wenn man aus dem Fenster blickt, sieht man eine Mili­tär­ka­serne und eine Gruppe Sol­da­ten neben einer stark befah­re­nen Straße.

„Odesa ist, ehrlich gesagt, keine sehr kom­for­ta­ble Stadt zum Leben“, erklärt der stu­dierte Biologe. Aber das Meer halte ihn hier. Die Mög­lich­keit schwim­men zu gehen, zu tauchen, in die Ferne zu blicken. Er zeigt ein Poster des EU-Pro­jek­tes EMBLAS, an dem er selbst mit­ge­ar­bei­tet hat, um den Schutz des Schwar­zen Meeres zu verbessern.

Auf dem Plakat werden die Ver­schmut­zungs­quel­len bebil­dert: „Das Schwarze Meer ist ziem­lich tief, aber nur in den maximal 150 Metern an der Ober­flä­che ist Leben möglich“, erklärt Balyn­skyi. „Und lasst uns rea­lis­tisch sein. Wenn wir über Gas­boh­run­gen im Schwar­zen Meer spre­chen, müssen wir nicht nur das Bohren selbst mit­den­ken. Es geht auch um den Trans­port des Gases und den Aufbau einer Infra­struk­tur für diese Aktivität.“

Hoch­sen­si­bles Ökosystem
In einer Stadt wie Odesa werden Umwelt­schüt­zer noch immer als Spinner ange­se­hen, erzählt Balyn­skyi – und viel­leicht habe er selbst auch mal so gedacht. Erst seit der Maidan-Revo­lu­tion will er etwas in diesem Land ver­än­dern: vor allem die Igno­ranz vieler Leute gegen­über der Umwelt. Gemein­sam mit seiner Umwelt­schutz­or­ga­ni­sa­tion Zelenyy Lyst (Grünes Blatt) kämpft er dafür, dass das Meer und die Flüsse geschützt werden.

„Man kann sagen, dass in unserem Land, immer dann, wenn jemand gegen öko­lo­gi­sche Stan­dards und öko­lo­gi­sche Gesetze ver­stößt, Kor­rup­tion dahintersteckt.“

Diese grund­le­gen­den Bedin­gun­gen müssten mit­be­dacht werden, wenn Kon­zerne in der Gegend vor Odesa mit solchen Pro­jek­ten starten wollen. Wie eine Studie des Aus­schus­ses für Fische­rei des Euro­päi­schen Par­la­ments warnt auch Balyn­skyi vor Unfäl­len vor den Küsten, die im Zuge der Öl- und Gas­pro­duk­tion erfol­gen können und damit erheb­li­che schäd­li­che Aus­wir­kun­gen auf die Mee­res­um­welt und ins­be­son­dere auf die Fische­rei- und Aqua­kul­tur-Indus­trie haben.

Ihm geht es nicht nur um die Boh­run­gen selbst. “In den tiefen Zonen des Schwar­zen Meeres gibt es eine hohe Kon­zen­tra­tion von Schwe­fel­was­ser­stoff, der den Sauer­stoff aus dem Wasser drückt und das Meer zu großen Teilen für Pflan­zen und Tiere unbe­wohn­bar macht. Jede zusätz­lich mensch­li­che und indus­tri­elle Akti­vi­tät in diesem sen­si­blen Meer stellt eine weitere Bedro­hung für das Öko­sys­tem dar.”

Part­ner­schaft zwi­schen Rumä­nien und der Ukraine
Auf der Land­karte, die vor ihm liegt, zeich­net Balyn­skyi das Bio­sphä­ren­re­ser­vat im Donau­delta ein, das weit über die Grenzen der Ukraine und Rumä­ni­ens hinaus für seine Arten­viel­falt bekannt ist, etwa für eine der größten euro­päi­schen Kolo­nien von Peli­ka­nen. Etwa 70 Kilo­me­ter von hier ent­fernt befin­det sich die Schlan­gen­in­sel, eine der Gegen­den, in denen Naf­togaz hohe Reser­ven an Gas ver­mu­tet. Die Schlan­gen­in­sel mar­kiert nicht nur die Grenze zwi­schen der Ukraine und Rumä­nien, sondern einen wich­ti­gen Punkt in der außen­po­li­ti­schen Bezie­hung der beiden Länder.

Nach dem Zerfall der Sowjet­union fiel die Insel an die Ukraine. Bis zum Jahr 2009 strit­ten sich Buka­rest und Kyjiw um das unbe­wohn­bare Eiland – auch auf­grund der dort ver­mu­te­ten Öl- und Gas­vor­kom­men. Der Inter­na­tio­nale Gerichts­hof in Den Haag sprach die Insel schließ­lich der Ukraine zu, das heutige NATO-Mit­glied Rumä­nien erhielt das Recht, even­tu­elle Gas- und Ölvor­kom­men eben­falls zu nutzen.

“Viele poli­ti­schen Beob­ach­ter sind heute um das Schick­sal der Schlan­gen­in­sel besorgt”, sagt Sicher­heits­ex­perte Borys Babin. “Sollte Russ­land die Insel ein­neh­men, könnte der Zugang zum Schwar­zen Meer für die Ukraine blo­ckiert werden.”

Die Schiff­fahrts­rou­ten vom Bos­po­rus zu den ukrai­ni­schen Häfen ver­lau­fen heute durch eine enge Lücke zwi­schen der Schlan­gen­in­sel und dem Fest­land. Auch deshalb setzt Naf­togaz auf eine Zusam­men­ar­beit mit Kon­zer­nen aus Skan­di­na­vien und der OMV Petrom.

Naf­togaz-Bera­te­rin Olena Zerkal sagt: “Wir hoffen, dass uns diese Part­ner­schaf­ten mehr Sicher­heit bringen und dass Russ­land auf­grund einer solchen Zusam­men­ar­beit weitere Pro­vo­ka­tio­nen ver­mei­den wird.”

Diese Recher­che wurde von Inves­ti­ga­tive Jour­na­lism for Europe IJ4EU geför­dert. Das Inter­na­tio­nal Press Insti­tute (IPI), das Euro­päi­sche Zentrum für Jour­na­lis­mus (EJC) und andere Partner des IJ4EU-Zuschus­ses sind nicht ver­ant­wort­lich für die ver­öf­fent­lich­ten Inhalte und deren Verwendung.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Andreas am Mi 23. Mär 2022, 11:19

Einmal zur militärischen Lage. Da herrscht oft ein Propagandakrieg, ohne den Leuten zu sagen worum es tatsächlich geht.

So wie im Eingangsbeitrag von dem US - Oberst bereits beschrieben, sind alle wesentlichen Ukrainischen Streitkräfte von den Russen eingekreist und werden nun vom Nachschub abgeschnitten. Eine Verlegung zu Land ist nicht mehr möglich, sonst droht Vernichtung aus der Luft, da die Russen die Lufthoheit besitzen.

Der größte Ukrainische Verband sitzt mit ca. 80.000 Mann im Osten und im Süden in den großen Städten fest. Dort wurden die Dächer der Wohnhäuser mit Panzerabwehr besetzt. Das hat die Folge, dass nun die Dächer der Wohnhäuser unter Beschuss genommen werden. Die Auswirkungen auf die Wohnsiedlungen sind erkennbar.

Schwerpunkt ist und bleibt deshalb der Osten und der Süden der Ukraine. Im Süden liegen im Übrigen auch die Rohstoffe von Gas, Kohle und Öl. Odessa wird das nächst Ziel der Umschließung sein.

Der Kampf wird dort andauern, weil Kiew befohlen hat, sich trotz Umschließung nicht zu ergeben, sonst drohe das Kriegsgericht.

Das heißt, dass die Ukrainischen Kampfverbände im Süden vollständig aufgerieben werden, was zwar dauern wird aber endgültig ist. Damit vollzieht sich allein die Entmilitarisierung. Nach dem Krieg wird kaum einer in der Ukraine Lust auf den Armeedienst haben.

Erst danach wird Kiew in Betracht kommen. Davon werden sich die Russen nicht abbringen lassen, auch wenn man sie lockt, dass doch in Kiew alles zum Stillstand gekommen sei.

Hier mal ein interessanter Bericht dazu:

Strategie der russischen Truppen: Angreifen und Abriegeln

Die russischen Truppen rücken vor, oft je nach Frontabschnitt nur wenige Kilometer, in manchen Fällen nur wenige hundert Meter pro Tag

Die wichtigsten Frontabschnitte ergeben sich derzeit durch die Belagerung von Kiew und Mariupol, die Einkesselung von Mykolaiv und die Eroberung von Isjum, einer Stadt im ostukrainischen Oblast Charkiv. Mit Mariupol am Asowschen Meer handelt es sich um die letzte, noch weitgehend ukrainisch kontrollierte Großstadt im Donbass, die zugleich Stützpunkt des berüchtigten rechtsradikalen Bataillons Azow ist. Die Stadt zu beherrschen ist daher von größtem symbolischen Wert für beide Kriegsparteien. Bis zu Wochenbeginn scheute der russische Generalstab einen Frontalsturm.

Panzerabwehr auf Dächern
Eine gravierende Fehleinschätzung der Lage wie in Charkiv, als in der ersten Kriegswoche die eigenen Truppen auf eine unerwartet erbitterte Verteidigung stießen, soll ihm diesmal nicht unterlaufen. Statt verlustreiche Straßenschlachten zu riskieren, wird Mariupol eingekreist, um ukrainische Verbände wie das Azow-Bataillon soweit zu blockieren, damit sie keinen Einfluss auf die allgemeine Kriegslage mehr nehmen können. Zwar ziehen die angreifenden Truppen den Belagerungsring von Tag zu Tag enger und haben die administrative Grenze der Stadt überquert, dennoch findet das Vorrücken in einem gedrosselten Tempo statt, Haus für Haus, nur wenige hundert Meter pro Tag. Bleibt das so, kann sich eine Einnahme noch wochenlang hinziehen, vorausgesetzt den Verteidigern gehen Munition und Nahrungsmittel nicht aus.

Ukrainische Einheiten haben auf vielen Dächern von Mariupol Panzerabwehrstellungen aufgebaut. Aus taktischer Sicht perfekt, da hochplatziert und mit dem Blick über ganze Stadtviertel ausgestattet. Das Nachsehen haben Zivilisten, deren Wohnhäuser im wahrsten Sinne des Wortes zu Festungen werden und dadurch unter direkten Beschuss geraten.

Auch vor den Toren der Schwarzmeerstadt Mykolaiv scheint die russische Armee dem gleichen Vorgehen zu folgen. Wohl sind Panzerspitzen schon seit Tagen in den Vororten präsent, aber ohne zum Sturmangriff überzugehen. Stattdessen gilt die Devise: Umschließen wie Mariupol! Diese Taktik ist weniger verlustreich und produziert weniger verstörende Bilder von verwüsteten Stadtquartieren. Hat man sich im Kreml darauf eingestellt, dass die „Militäroperation“ zu einem wochen- oder gar monatelangen Krieg werden kann?

Keine Verlegungen mehr
Anders als mit den eingekesselten Hafenstädten im Süden stellt sich die Lage im Osten der Ukraine dar. Dort stehen nach wie vor die kampferprobtesten ukrainischen Armeeeinheiten mit einer Stärke um die 50.000 Mann. Diese Armeegruppe konnte ihre Positionen weitgehend halten, läuft allerdings Gefahr, ebenfalls komplett eingekesselt zu werden. Russische Einheiten eroberten vor Tagen die Stadt Isjum und damit eine strategisch wichtige Straßenverbindung in Richtung Kramatorsk im Oblast Donezk, wo sich die Befehlsstäbe der ostukrainischen Verbände befinden.

Das Ziel besteht offensichtlich darin, mit möglichst viel Tempo nach Süden bis Kramatorsk vorzustoßen, die ukrainische Kommandozentrale auszuschalten sowie die 50.000 Mann einzukesseln. Sollte dies gelingen, wäre die ukrainische Armee endgültig jeglicher taktischer Initiative beraubt und könnte sich nur noch auf die Verteidigung von Großstädten konzentrieren.

Bereits jetzt scheint sie nicht mehr als einheitliche, zentral koordinierte Kampfstruktur vorhanden. Weil Russland die Hoheit über den ukrainischen Luftraum erlangt hat, können keine Truppen mehr aus einer Region in eine andere verlegt werden, ohne dabei einer kompletten Vernichtung ausgesetzt zu sein. Große Gefechte „im Feld“ sind ebenfalls kaum möglich, da die russischen Truppen über eine signifikant höhere Feuerkraft ihrer Artillerie verfügen.

Statt eine inzwischen fast 3.000 Kilometer lange Frontlinie halten zu wollen, konzentrieren sich ukrainische Streitkräfte eher darauf, Städte und logistische Knotenpunkte zu verteidigen. Das Oberkommando scheint dabei nur bedingt die Befehlsgewalt über einzelne Stadtgarnisonen zu haben, die oftmals abgeschnitten sind. So wird über den Kriegsverlauf in den Städten entschieden, sofern sie der Belagerungen standhalten können. Damit kommen die „Kräfte der territorialen Verteidigung“ ins Spiel – Freiwilligen-Verbände, die kurz vor dem russischen Angriff aufgestellt wurden und sich aus bewaffneten Zivilisten rekrutieren.

Deutsche Panzerfaust 3
In jeder größeren Ortschaft wurden Territorialmilizen aufgestellt, um diese verteidigen zu können. Wie das geschieht, darüber befindet mittlerweile weniger der Generalstab in Kiew als der lokale Verbund aus Bürgerwehr, Territorialmiliz und den Resten regulärer Truppen. Diese Verbände zehren nur bedingt von der Koordination untereinander, sondern ihrer Kampfmoral sowie einer relativ guten Ausrüstung, die explizit auf den Widerstand gegen eine technisch und personell stärkere Armee ausgerichtet ist. Nennenswert sind vorrangig Tausende von Panzerabwehrsystemen wie etwa die britische Light Anti-Tank Weapon (NLAW), die amerikanische Javelin und seit kurzem die deutsche „Panzerfaust 3“, die in großer Zahl der ukrainischen Armee übergeben wurden. Für die Luftverteidigung stehen zudem die Stinger-Manpads zur Verfügung, mit denen sich tieffliegende Kampfjets und Helikopter abschießen lassen. Diese Systeme sind ideal für die Stadtverteidigung und würden bei einem Frontalangriff vorrückenden Truppen erhebliche Verluste zufügen.

Es ist daher anzunehmen, dass die ukrainischen Truppen sich im weiteren Konfliktverlauf auf die Verteidigung von Städten konzentrieren werden, während die russische Armee tendenziell auf die Einkesselung und Blockade setzt, um sich einerseits in keine verlustreichen Straßenkämpfe hineinziehen zu lassen und andererseits die ukrainischen Verbände langsam auszuzehren.

Nikita Gerasimov ist Politikwissenschaftler und promoviert derzeit an der FU Berlin
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Andreas am Mi 23. Mär 2022, 12:43

So sehe ich das auch. Was z. Z. fehlt, sind tatsächlich richtige Karten zum militärischen Verlauf. Ich habe hier nur eine vom 24.02.2022 auftreiben können. Vergleicht das mal mit denen, die Euch hier in Deutschland über die Presse angeboten werden:

24_Febr_2022_Ukraine2.png
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Do 24. Mär 2022, 09:07

"Ukrainerin mit mehr als 30 Mio. Dollar Bargeld an Grenze aufgehalten

Die Frau eines ukrainischen Parlamentariers wollte mit sechs Koffern voller Bargeld im Auto nach Ungarn.

von Johannes Arends

An der ukrainisch-ungarischen Grenze wurde am Montag von der ungarischen Grenzpolizei im Auto einer Frau Bargeld in der Höhe von mehr als 28 Millionen US-Dollar sowie mehr als 1,3 Millionen Euro gefunden. Wie inzwischen mehrere Medien berichten, soll es sich dabei um Anastasia Kotvitskaja handeln, die Ehefrau eines ukrainischen Parlamentsabgeordneten.

Ein Foto der sechs Koffer voller Geld, welche die Dame außer Landes bringen wollte, verbreitet sich aktuell in den Sozialen Medien, siehe unten:

Kotvitskaja soll als Beifahrerin in einem ungarischen Auto mit ungarischer Fahrerin unterwegs gewesen sein. Die ukrainischen Grenzwächter winkten den Wagen natürlich durch, aber die ungarischen Kollegen stoppten und durchsuchten das Fahrzeug. Die Frau wurde noch an Ort und Stelle zur Herkunft des Geldes befragt und gezwungen, es ordnungsgemäß zu verzollen.

Bei ihrem Mann soll es sich den Berichten zufolge um Igor Kotvitskij handeln, der zwischen 2014 und 2016, also auch während der Krim-Annexion und des Beginns des Konflikts in der Ostukraine, Abgeordneter der Partei Narodni Front (Volksfront) war. Bekannte Vertreterin der Partei ist u. a. Julija Tymoschenko. Sie wurde durch ihre Aussage bekannt, Putin in den Kopf schießen zu wollen. Heute steht sie unter Anklage wegen Amtsmissbrauch, Steuerhinterziehung und wahrscheinlich auch Mord.

Kotvitskij, der seit seinem Ausstieg aus der Politik als Geschäftsmann tätig ist, gilt als rechte Hand des langjährigen ukrainischen Innenministers Arsen Awakow, der 2021 infolge von Korruptionsvorwürfen von diesem Amt zurückgetreten ist. Nun wird ermittelt, ob Kotvitskij und seine Frau auf legalem Weg zu so viel Geld gekommen sind."


Egal wer bisher an der ukrainischen Regierung war und ist. Viele bedienten sich selbst und die Ukraine blieb arm, obwohl es u. a. ein an Bodenschätzen reiches Land ist und die Ukrainer ein fleißiges Volk sind. In Sachen Korruption steht die Ukraine heute deshalb auf Platz 158. Leider war und ist auch immer wieder Fördergeld wo anders, aber nicht dort wo es eingesetzt werden sollte. Hier wie man sieht, in privater Hand.

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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon mod am Do 24. Mär 2022, 09:29

Ich hatte bereits zur Mäßigung und zu mehr Sachlichkeit aufgerufen. Wiederholen werde ich mich nicht. Es werden demnächst unsachliche Beiträge gelöscht bzw. eine Faktenprüfung ausgeführt. Die Herkunft der Bilder oben sind mir bis morgen 12.00 Uhr nachzuweisen.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Do 24. Mär 2022, 10:05

«Frieren für die Freiheit»: :roll: Der CDU-Minister Peter Hauk will den Deutschen etwas zumuten. Bequemlichkeit verbiete sich im Angesicht des grausamen Krieges der Russen in der Ukraine.

In: Welt-Online, 24.03.2022

Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk hat sich wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine für einen Stopp der Einfuhren von Gas und Öl aus Russland ausgesprochen. «Wir müssen Putin den Geldhahn und damit uns den Hahn für Erdgas und Öl aus Russland zudrehen, damit die Freiheit endlich wieder eine Chance hat», sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im Landtag in Stuttgart. Da habe der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj «vollkommen Recht», wenn er das fordere.

Hauk hält es den Deutschen für zumutbar, wenn sie auch mal etwas frieren müssten. «15 Grad im Winter hält man mit Pullover aus. Daran stirbt niemand», sagte der Minister. «Aber andernorts sterben Menschen.»

So etwas halte ich z. B. für völlig unseriös und unsachlich.

Denn bei Zimmertemperaturen von 15 bis 16 Grad Celsius wird die Grenze zur Gesundheitsgefährdung überschritten. Das weiß jeder normale Mensch. Außerdem drohen Feuchtigkeitsschäden und Schimmelpilz, wenn die Wohnung nicht ausreichend geheizt wird. Wenn wir hier in den Büros in den Kommunen 15 Grad haben sollten, ist doch klar was mit dem Krankenstand sofort passiert. Das kann doch keiner wollen und damit ist weder dem Frieden noch der Freiheit genutzt.

Wenn jetzt ein Gas- und Ölembargo ins Spiel gebracht wird, muss man auch ganz sachlich dazu sagen, dass das aus meiner Sicht nicht besonders gut überdacht ist. Das könnte einerseits einen Zusammenbruch des Gas- und Ölmarktes weltweit regelrecht provozieren und andererseits die Produktionsketten in Deutschland sofort unterbrechen. Das Bundeswirtschaftsministerium müsste dann den "Notfallplan" ausrufen und das Gas und Erdöl zuteilen. Die Folgen sind allen klar

Will das jemand in Deutschland und in Europa ? XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX der werfe den ersten Stein !
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Do 24. Mär 2022, 11:15

Russland warnt den Westen vor einem Öl- und Gas-Boykott als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine.

Die weltweiten Öl- und Gasmärkte würden zusammenbrechen, sollte es auch im Energiebereich zu umfangreichen Sanktionen gegen Russland kommen, sagte Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak am Mittwoch. "Russland ist der größte Anbieter." Ohne russische Lieferungen würde der Markt natürlich kollabieren. Im Ölbereich gebe es derzeit einen Engpass auf den weltweiten Märkten von etwa einer Million Fässer pro Tag. Europa drohten Engpässe bei Diesel, hier seien die Vorräte auf dem niedrigsten Stand seit 2008.

Die EU erwägt weitere Sanktionen gegen Russland nach der Invasion in die Ukraine. Die Außenminister hatten dazu zuletzt aber keinen Konsens gefunden, am Donnerstag und Freitag tagen die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder. Die USA und Großbritannien, die weniger stark abhängig sind von Lieferungen aus Russland, haben auch im Ölbereich schon Maßnahmen angekündigt.

Der deutsche Industrieverband BDI warnte vor übereilten Maßnahmen mit unkalkulierbaren Konsequenzen. "Die EU ist nicht auf ein kurzfristiges, umfassendes Energie-Embargo vorbereitet", so BDI-Präsident Siegfried Russwurm. "Sie würde damit ihre Geschlossenheit und Handlungsfähigkeit wirtschaftlich und politisch aufs Spiel setzen."

Kanzler Olaf Scholz (SPD) bekräftigte im Bundestag, ein sofortiger Stopp der Energieimporte aus Russland sei nicht möglich, weil ansonsten eine Rezession drohe. "Hunderttausende Arbeitsplätze wären in Gefahr. Ganze Industriezweige stünden auf der Kippe." Sanktionen dürften die EU-Staaten nicht härter treffen als Russland. Man werde diese Abhängigkeit von russischen Importen aber "so schnell wie nur irgendwie möglich" beenden.

finanzem.net, 24.03.2022
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