Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

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Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Kaktusblüte am Do 3. Mär 2022, 09:15

Einer unserer ständigen Leser sendete uns einen aktuellen Beitrag der US-Amerikanischen Fox-News zu - mit der Bitte um Veröffentlichung. Er hat Brisanz, weshalb wir diesen hier einmal zur Diskussion stellen wollen. Viele Bürger in Deutschland diskutieren heute die Frage ob es richtig ist, Waffen in ein Krisengebiet und hier sogar in einen heißen Krieg zu entsenden. Deutschland habe schließlich bereits zwei Weltkriege "vom Zaun gebrochen". Auch die "Grünen" in Deutschland diskutieren das Thema, wobei ein Teil der Parteibasis fordert, die deutschen Waffenlieferungen sofort einzustellen und sich endlich um Frieden zu bemühen nicht noch den Krieg "anzuheizen". Schnell ist ein Flächenbrand entstanden - den wir alle nicht wollen.

Fox-News in den USA – Interwiv mit Oberst Duglas McGregor – pensionierter Oberst der US-Armee

Die Kämpfe in der Ukraine seien so gut wie beendet. Das Ziel der Russen in der Ukraine sei ein neutraler Staat. Man solle endlich eine neutrale Ukraine entstehen lassen, wenn es uns wirklich um Frieden geht.

Befragt, was Wladimir Putins Ziele seien, sagte er, Putin habe die letzten fünfzehn Jahre immer wieder davor gewarnt, dass er keine US-Truppen oder US-Raketen direkt an den russischen Grenzen dulden werde. Der Westen habe das seit über einem Jahrzehnt ignoriert und die dortigen Truppen in einem „rotierenden Einsatz“ noch verstärkt. Das entsprich schlicht nicht unseren Vereinbarungen mit den Russen. Denn die sogenannte Rotation von Truppen schafft eine ständige NATO Präsenz an der dortigen Grenze und das in immer höherer Zahl und mit immer mehr Waffen.

"So, wie wir ihre Truppen und Raketen nicht auf Kuba dulden würden. Wir haben Putin ignoriert, und er hat gehandelt. Er konnte es unter keinen Umständen hinnehmen, dass die Ukraine der NATO beitritt.

Die Kämpfe im Osten der Ukraine seien so gut wie vorüber. "Fast alle ukrainischen Truppen sind bereits eingekreist."

Im Südosten ist eine Konzentration von etwa 30.000 bis 40.000 Mann. Wenn sie sich nicht in den nächsten 24 Stunden ergeben, vermute ich, dass die Russen sie letztlich vernichten werden."

Das sei der Grund für die Verhandlungen, die Wladimir Selenskij führe. "Das Spiel ist vorbei, und er muss verhandeln, um das bestmögliche Ergebnis zu bekommen."

US-Präsident Biden selbst hätte Selenskij zugesichert, dass sie bei der Entscheidung für eine Neutralität der Ukraine hinter ihm stünden.

"Und ich glaube, Wladimir Putin wird das machen, für die Westukraine, am anderen Dnjepr-Ufer. Was den Osten angeht, wo er jetzt ist, weiß ich noch nicht, was er sich vorstellt. Ob das eine weitere Republik wird, und an Russland angeschlossen, weil das historisch russisches Gebiet ist, aber die Westukraine nicht."
Es gehe um eine Neutralität nach dem Modell Österreichs oder Finnlands.

Keinesfalls um einen Konflikt mit der NATO.

"Wir unterstellen ihm Dinge, die er nicht tun will, in unserer üblichen Art, ihn und sein Land zu dämonisieren.

Wir sollten nicht vergessen, dass die Ukraine auf der Liste von 158 Ländern in Bezug auf Korruption das vierte von unten ist. Da ist nicht die liberale Demokratie, das leuchtende Vorbild, von dem alle reden."

Selenskij habe auch Journalisten und Oppositionspolitiker ins Gefängnis geworfen.

"Wir sollten uns jetzt schnell raushalten. Auch die Europäer sollten fernbleiben - es ist schließlich ihr Europa, was in einem Krieg völlig ausgelöscht würde. Offensichtlich überschätzen und überspannen das einige europäischen Länder jetzt, ohne die eigenen Folgen genau zu bedenken."

"Alle EU Staaten sollten gut bedenken, wenn sie jetzt ihre Neutralität verlassen und Waffen liefern. Schnell führt das dahin, einen Stellvertreterkrieg zu führen und dann selbst zur Konfliktpartei zu werden.“

McGregor verurteilt die Waffenlieferungen als Anreiz, um die Ukrainer in einen sinnlosen Kampf zu schicken.
"Was wirklich verstört, ist, dass wir auf der einen Seite keine Truppen schicken wollen, auf der anderen Seite aber die Ukrainer drängen, in einem sinnlosen Kampf zu sterben, den sie nicht gewinnen können. Wir schaffen eine schlimmere humanitäre Katastrophe als alles bisher dagewesene, wenn das nicht aufhört."
Zuletzt geändert von Kaktusblüte am Do 3. Mär 2022, 12:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Der Krieg in der Ukraine und die Haltung Deutschlands

Beitragvon Heinze am Do 3. Mär 2022, 10:05

Ich bin auch etwas überrascht, wie schnell Deutschland seine Grundsätze aufgibt. Vor wenigen Tagen erklärt der Bundeskanzler, dass es keine Waffenlieferungen geben wird und dass sich Deutschland verpflichtet habe, in Krisengebiete keine Waffen zu liefern. SPD eben, immer ein ganz klares JEIN
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Re: Der Krieg in der Ukraine und die Haltung Deutschlands

Beitragvon Heinze am Do 3. Mär 2022, 10:10

Grundsätze über Bord geworfen, Herr Bundeskanzler ?
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Re: Der Krieg in der Ukraine und die Haltung Deutschlands

Beitragvon rose am Do 3. Mär 2022, 10:21

Ich habe selbst 1989 dafür demonstriert, Waffen zu Pflugscharen zu machen. Und nun finde ich mich in einem Staat wieder, welcher Waffen liefert. Das kann ich nicht akzeptieren.

Wo sind die heute die Pfarrer, die 1989 Friedensgebete machten? Sind es heute die, die die Gebeten zu "Helm ab zum Gebet" machen ?
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Re: Der Krieg in der Ukraine und die Haltung Deutschlands

Beitragvon Personalpeter am Do 3. Mär 2022, 10:45

Hier ein Bericht zur Lage aus Österreich, ohne Beachtung des "Informationskrieges":

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... g-100.html
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Re: Der Krieg in der Ukraine und die Haltung Deutschlands

Beitragvon Heinze am Do 3. Mär 2022, 10:50

Sicher eine geopolitische Zeitenwende, auch wenn wir die Ukrainer im Moment als "Kanonenfutter" benutzen, um eine solche Zeitenwende vielleicht noch aufzuhalten.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Andreas am Do 3. Mär 2022, 13:03

Da bin ich anderer Meinung. Wenn wir uns schon nicht für die Ukrainer vor Ort einsetzen können, dann müssen wir sie doch nach allen Kräften unterstützen. Unser Frieden und die Freiheit wird für uns jetzt in der Ukraine verteidigt.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Hagemann am Do 3. Mär 2022, 13:06

Genau Andi. Mehr noch. Wir dürfen weder Gas noch Erdöl von den Russen kaufen. Den Krieg dürfen wir nicht noch finanzieren.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Hansa am Do 3. Mär 2022, 13:33

Prima Hagemann, geh du doch voran. Und zwar mit den Heizpreisen und Benzinpreisen. Bald wirst du mit den Fahrrad zur Arbeit fahren müssen und die Dielen in der Stube verfeuern.
Das hat doch alles auch genauso große Wirkungen wie für die Russen. Nur bezahlen werden auch wir das mit unseren Steuern. Die verfügen über 100 Milliarden um Aufrüstung zu betreiben und es ist nicht ihr eigenes Geld, sondern unsere Schulden.
Worum geht es denn in der Sache. Es geht im Grunde nur darum, wer die Vorherrschaft in Europa hat. Wir haben den Kampf voraussichtlich verloren und werden mit höheren Steuern und einer gewaltigen Inflation bezahlen müssen. Wenn wir so weitermachen, wird der krieg auch nicht in der Ukraine enden. Was dann passieren kann, ist allen klar. Wir sind doch mit der Nato an Russland herangerückt. Würden denn die Amerikaner russische Truppen und Atomraketen auf Kuba erlauben ? Ich glaube kaum. Die USA setzt sich seit Jahren FÜR einen Krieg in Europa ein, in der Hoffnung die Russen und die EU werden sich gegenseitig aufreiben und beide verlieren. So einfach ist das. Wir müssen in Europa leben und zwar mit den Russen. Wenn die NATO und die Atomraketen in der Ukraine stehen, brauchen die Russen nicht mehr handeln, weil es dann zu spät ist. Warum lassen wir uns vor den "Kriegswagen" der Amerikaner spannen. Das ist doch dumm.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon sudenburg am Do 3. Mär 2022, 17:20

Ich habe da auch so meine Bedenken. Wir haben es hier mit einem Bundeskanzler zu tun der als Regierender BM in Hamburg dafür sorgte, dass die G 20 Teilnehmer nur noch unter Polizeischutz ausgeflogen werden konnten. Er selbst war wie so oft abgetaucht. Die Presse schrieb: "Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz hat alle Warnungen vor G20 konsequent weggelächelt. Selten hat er sich so geirrt."
Ich glaube er irrt schon wieder. Bei der Bundeswehr die nackt dasteht, bei der Verteidigungsministerin, die mit rosa Handtasche anreist und die Versendung der Helme als große Aktion proklamiert.
Sind wir denn wirklich eine solche Macht, dass wir es uns erlauben können Russlands Gegner mit Waffen zu beliefern ?
Wenn das ernst wird tauch doch Scholz wieder ab - oder seht Ihr das anders ?
Wir stehen früher auf!
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