Ergebnis der Tarifverhandlungen im offentlichen Dienst-2016

Moderator: mod

Ergebnis der Tarifverhandlungen im offentlichen Dienst-2016

Beitragvon sachsenjäger am Sa 30. Apr 2016, 09:51

Hier nun das Ergebnis:


Tarifeinigung im öffentlichen Dienst erzielt

In der dritten Tarifrunde für mehr als zwei Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst schaffen die Verhandlungspartner den Durchbruch. Die Beschäftigten erhalten rückwirkend ab März 2016 deutlich mehr Geld.

Am entscheidenden Verhandlungstag ging es dann schneller als erwartet. Die Arbeitgeber besserten ihr ursprüngliches Angebot von drei Prozent mehr Lohn bis 2017 zweimal nach, wie es in Verhandlungskreisen hieß. Eine Zustimmung der Verdi-Mitglieder, die nun über das Ergebnis entscheiden sollen, gilt als greifbar. Das Ergebnis im Überblick:

Lohnerhöhung: Rückwirkend ab 1. März 2016 soll es 2,4 Prozent und ab 1. Februar 2017 dann 2,35 Prozent mehr geben. Die Laufzeit beträgt 24 Monate.

Altersversorgung: Statt die von der VKA ursprünglich geforderten generellen Einschnitte bei zusätzlichen betrieblichen Renten wird ein Zusatzbeitrag von 0,4 Prozent zu Lasten der Arbeitnehmer eingeführt. Genauso viel sollen die Arbeitgeber zahlen. Das soll aber nur dort gelten, wo die Pensionskassen Finanzprobleme haben. 35 Prozent der Beschäftigten sind laut Verdi-Chef Frank Bsirske betroffen - etwa in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg. Bis zu einem Drittel der Gesamtrente machen diese Zusatzrenten bei den Beschäftigten aus.

Entgeltordnung: Das umfassende Regelwerk zur Eingruppierung von 1,8 Millionen Beschäftigten mit hunderten Berufen in die Lohnordnung wird reformiert. 1088 von 4000 Merkmalen zu den genauen Tätigkeiten werden neu bewertet. Viele Arbeitnehmer sollen ein höheres, niemand ein niedrigeres Grundgehalt bekommen. Die Reform soll die Kommunen 680 Millionen Euro kosten. Einen gleichgroßen Teil sollen die Beschäftigten schultern - durch Einschnitte beim Weihnachtsgeld. Die Protokollerklärungen zur neuen Entgeltordnung sollen in den nächsten Wochen veröffentlicht werden. Wir werden dazu berichten und anregen, was bis zum Inkrafttreten erforderlich wird.

Azubis: Die Ausbildungsvergütung wird in zwei Stufen um dann 65 Euro erhöht. Auch andere kleinere Verbesserungen soll es geben: Bei den Azubis etwa ein Tag mehr Urlaub. Nicht durchsetzen konnten sich die Gewerkschaften mit ihrer Forderung nach einem Ende sachgrundloser Befristungen.

Kosten: Mit sechs Milliarden Euro mehr rechnen die Kommunen, mit 700 Millionen Euro mehr der Bund. Dazu kämen die Kosten für die per Gesetz geplante Übernahme auf die Beamten und Soldaten. Die 680 Millionen für die neue Entgeltordnung kommen für die Kommunen noch dazu.
sachsenjäger
 
Beiträge: 92
Registriert: Do 2. Apr 2009, 13:03
Wohnort: Leipzig

Re: Ergebnis der Tarifverhandlungen im offentlichen Dienst-2016

Beitragvon sachsenjäger am Sa 30. Apr 2016, 18:15

Wir haben die Informationen zum Tarifabschluss für Euch aus der Pressekonferenz vom 29.04.2016 in Potsdam notieren lassen. Hier nun die differenzierteren Ergebnisse des Tarifabschlusses:

Tarifeinigung im Öffentlichen Dienst – 29.04.2016

In der dritten Runde der Tarifverhandlungen haben sich die Tarifparteien zu folgendem verständigt:

Gehaltssteigerungen von 2,4 Prozent ab 1. März 2016 sowie weitere 2,35 Prozent ab dem 1. Februar 2017. Die Laufzeit des Tarifabschlusses beträgt 2 Jahre.

Beim der Zusatzversorgung konnten sich die Tarifparteien einigen. Für Kassen mit anerkanntem Finanzierungsbedarf wird eine Arbeitnehmerbeteiligung beginnend ab dem 1. Juli 2016 in drei Schritten auf insgesamt 0,4 Prozent ab dem 1. Juli 2018 eingeführt.

Erwartungsgemäß haben sich die kommunalen Arbeitgeber und die Gewerkschaften auch auf eine Entgeltordnung zum TVöD im Bereich der VKA verständigt. Sie tritt am 1. Januar 2017 in Kraft. Die Entgeltordnung löst das bisherige Übergangsrecht ab und reformiert die Eingruppierungsregelungen für über 1,8 Millionen Beschäftigte. Für viele Beschäftigte ergeben sich damit eine Vielzahl von Verbesserungen, insbesondere in der allgemeinen Verwaltung.

Die seit 2012 bestehende Regelung zur unbefristeten Übernahme der Auszubildenden wurde noch einmal verlängert.

Die Eckpunkte des Abschlusses

- 4,75 Prozent Entgeltsteigerung, verteilt auf zwei Stufen:
- 2,4 Prozent ab dem 1. März 2016 und weitere 2,35 Prozent ab dem 1. Februar 2017.
- Die lineare Erhöhung gilt auch für die Praktikantenentgelte.
- Laufzeit von 24 Monaten.

- Auszubildende
- Erhalten einen Festbetrag von 35 Euro ab dem 1. März 2016 und weitere 30 Euro ab dem 1.
Februar 2017.

- Erhöhung des Jahresurlaubs von 28 auf 29 Tage (bei 5-Tage-Woche).

- Die bisherige Regelung zur Übernahme der Auszubildenden gilt weiter.

- Es gibt es einen Lernmittelzuschuss von 50 Euro brutto pro Ausbildungsjahr sowie eine
Erstattung der Unterbringungskosten und Verpflegungszuschuss bei auswärtigem
Berufsschulblockunterricht.

- Die neue Entgeltordnung tritt am 1. Januar 2017 in Kraft. Sie hat eine Mindestlaufzeit von vier
Jahren.

- Die Jahressonderzahlung wird für drei Jahre eingefroren und ab 2017 zusätzlich um 4
Prozentpunkte abgesenkt.

- Zusatzversorgung:
Für Kassen mit anerkanntem Finanzierungsbedarf wird eine Arbeitnehmereigenbeteiligung von 0,4
Prozent eingeführt. Die Erhöhung erfolgt in drei Schritten:

- 0,2 Prozent ab 1. Juli 2016,
- 0,3 Prozent ab 1. Juli 2017,
- 0,4 Prozent ab 1. Juli 2018.

- Altersteilzeit: Verlängerung der bisherigen Regelung um zwei Jahre.
sachsenjäger
 
Beiträge: 92
Registriert: Do 2. Apr 2009, 13:03
Wohnort: Leipzig


Zurück zu Aktuelle Themen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron