Milliardenschwere Exportverluste für Deutschland

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Milliardenschwere Exportverluste für Deutschland

Beitragvon sachsenjäger am Mo 9. Mär 2015, 12:25

Witschaftliche Entwicklung trübt sich in Europa weiter ein - Wachstum geht erneut zurück!

Die deutsche Wirtschaft hat angesichts der politischen Ost-West-Konfrontation extrem trübe Aussichten für ihre Geschäfte in Russland beklagt. Bei den dort engagierten deutschen Unternehmen herrscht tiefe Depression. "2015 und 2016 werden brutal schwierig", sagte Eckhard Cordes, Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, am Donnerstag in Moskau.

Die am Donnerstag veröffentliche Firmenumfrage der deutsch-russischen Auslandshandelskammer (AHK) und des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft spricht von einer "massiven Eintrübung des Geschäftsklimas in Russland".

In der aktuellen Umfrage erklärten 91 Prozent der deutschen Firmen vor Ort, sie rechneten mit weiteren Verschlechterungen 2015. Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe lägen Eis. Viele der Unternehmen erwarteten eine Abkehr Russlands vom Westen und eine stärkere Hinwendung zu China und Asien insgesamt.

Die massiven Exporteinbußen könnten auch den Verlust von rund 60.000 Arbeitsplätzen bedeuten. Die befragten Firmen stehen nach Angaben des Ost-Ausschusses für rund 71.000 Beschäftigte und einen Umsatz von rund 19 Milliarden Euro in der Russischen Föderation. Nur noch 15 Prozent der befragten Unternehmen bezeichneten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 40 Prozent dagegen als schlecht.

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sagte Cordes, etwa drei Viertel der befragten Unternehmen Zweifel hätten an der Wirksamkeit der westlichen Sanktionen gegen Russland. "Eine klare Mehrheit der deutschen im Russland-Geschäft aktiven Unternehmen wünscht sich Verhandlungen über einen gemeinsamen Wirtschaftsraum zwischen der Europäischen Union und der Eurasischen Wirtschaftsunion (mit Russland im Zentrum) als wichtigen Schritt zur Lösung des Ukraine-Konflikt", heißt es in einer Mitteilung der deutsch-russischen Handelskammer.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatten diesen Vorschlag kürzlich aufgegriffen, allerdings erst als längerfristige Perspektive nach einer Lösung des Ukraine-Konflikts. Kritisch sehen viele der Unternehmen die Wirtschaftssanktionen gegen Russland. 42 Prozent halten dieses Mittel für ungeeignet zur Lösung politischer Krisen. Cordes warnte vor der Gefahr für die EU, den russischen Markt an China zu verlieren und begrüßte das Angebot der Bundesregierung an Russland, eine Freihandelszone zu schaffen.

"2015 und 2016 werden brutal schwierig", sagte Cordes. Der Verband hatte jüngst vorhergesagt, dass die Exporte vermutlich um fast 15 Prozent oder knapp vier Milliarden Euro sinken könnten. Im vergangenen Jahr waren die deutschen Ausfuhren dorthin um ein Fünftel eingebrochen. In Russland sind gut 6000 Firmen mit deutscher Kapitalbeteiligung tätig. Insgesamt sind im Handel mit Russland laut Ost-Ausschuss rund 350.000 Arbeitsplätze in Deutschland abhängig.

DPA
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