Polizei in Chemnitz schafft Knöllchen und Blitzer ab

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Polizei in Chemnitz schafft Knöllchen und Blitzer ab

Beitragvon sachsenjäger am Sa 21. Apr 2012, 18:40

Polizei schafft Knöllchen und Blitzanlagen ab - Gut für die Falschparker und Raser, schlecht für Chemnitz.

Viele Autofahrer in Chemnitz, Mittelsachsen und Erzgebirge werden jubeln: Die Polizei schafft die Knöllchen ab. Schon bald wollen die Beamten kaum noch Parksünder aufschreiben, auch die mobilen Tempomessungen auf Stadt- und Landstraßen reduzieren. Grund ist die Polizeireform.

Die Polizei rüstet ab: Wegen des Personalabbaus werden die Beamten bald viel weniger Knöllchen an Falschparker verteilen. Fotos: Meinhold, Haertelpress
Polizeipräsident Uwe Reißmann (56) verkündete die Botschaft: „Wir müssen uns durch Personalabbau auf Kernaufgaben konzentrieren, ziehen uns weitgehend aus der Verkehrsüberwachung zurück.“ Nicht sofort, aber bald - ab 2013 gilt das neue Organisationskonzept der Polizei.

Verkehrssünder können aufatmen. Denn das Chemnitzer Ordnungsamt unter der Führung von Bürgermeister Miko Runkel (51, parteilos) will die Knöllchen-Lücken nicht auffüllen. „Derzeit plant das Ordnungsamt keine Ausweitung der Parkkontrollen oder Geschwindigkeitsmessungen“, bestätigt die Pressestelle der Stadt. Klartext: Es gibt weniger Strafzettel für Falschparker. Bisher teilen sich beide Behörden die Überwachung. Die Stadt verteilte im Vorjahr 84.270 Knöllchen (1,08 Millionen Euro), die Polizei 8.815 (174.000 Euro). Nun rüstet die Polizei ihre Knöllchenarmee Stück für Stück ab. Schon jetzt gibt es im Direktionsbereich Chemnitz 350 Ordnungshüter weniger als 2005, bis 2020 ist ein weiterer Abbau um 370 auf 1.700 Beamte geplant.

Doch Polizeisprecherin Jana Kindt (46) warnt übermütige Falschparker: „Das heißt nicht, dass unsere Beamten künftig blind durch die Gegend fahren. Wer eine Feuerwehrzufahrt versperrt, wird weiterhin belangt.“

Auch bei Tempokontrollen zieht sich die Polizei zurück, will überwiegend nur noch auf Autobahnen blitzen. Im Jahr 2010 erwischten die Beamten bei 1655 Kontrollen 66255 Schnellfahrer. Künftig werden viele Raser davonkommen, wenn Kommunen nicht eigene Blitzfallen aufstellen.

„Wir konzentrieren uns mehr auf Anhaltekontrollen, wenn wir einen Schnellfahrer entdecken“, sagt Lothar Hofner (54), Sprecher des Innenministeriums. Ganz sicher nicht gespart wird bei der Sicherheit der Kinder: Die Aktion „Blitz for kids“ bleibt erhalten. (bri)
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