Bürgermeister entmachtet Kämmerin im Streit um Haushalt

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Bürgermeister entmachtet Kämmerin im Streit um Haushalt

Beitragvon Grünrock am Do 15. Sep 2011, 19:39

Der Bürgermeister von Spremberg reagiert mit personellen Konsequenzen auf den Streit um den Haushalt der Stadt. Wie sein Pressesprecher Alexander Adam mitteilt, wird Kämmerin Andrea Lamm im Oktober abgelöst.
In einer offiziellen Mitteilung vom Mittwochnachmittag aus dem Rathaus heißt es: „Mit Wirkung vom 1. Oktober wird sich Andrea Lamm nur noch auf die Aufgaben im Zusammenhang mit der Einführung der Doppik in der Stadtverwaltung Spremberg konzentrieren und ab diesem Zeitpunkt direkt dem Bürgermeister unterstellt.“ Die Leitung der Kämmerei übernimmt nach Angaben des Pressesprechers „bis auf Weiteres“ kommissarisch der Hauptamtsleiter Thomas Lehmann.

Seit Monaten kritisieren mehrere Stadtverordnete Andrea Lamm, weil die Kommunalaufsicht das Spremberger Konzept zur Sicherung des Haushalts abgelehnt hat – und weil Finanz-Unterlagen fehlerhafte Zahlen enthielten, wie der SPD-Fraktionschef Andreas Lemke anmerkt. Auch Bürgermeister Klaus-Peter Schulze (CDU) zeigte sich verärgert angesichts der schwelenden Konflikte um den Haushalt der Stadt – während mehrere Ortsvorsteher, darunter Werner Plonka aus Schwarze Pumpe, die Arbeit der Kämmerin verteidigten..

Andrea Lamm, die 21 Jahre als Kämmerin der Stadt gearbeitet hatte, war am Mittwochnachmittag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
(LR)
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Re: Bürgermeister entmachtet Kämmerin im Streit um Haushalt

Beitragvon hansi am Do 15. Sep 2011, 19:44

Da mach ich die nachricht mal komplett:

"Ein Donnerwetter entlädt sich über der Spremberger Stadtkämmerin. Mehrere Stadtverordnete lasten Andrea Lamm die persönliche Schuld am gescheiterten Haushaltssicherungs-Konzept an. Doch sie verteidigt ihre Arbeit – und erhält Rückendeckung von einigen Ortsvorstehern.


Vielleicht gibt es derzeit Tage, an denen sich Andrea Lamm zurück in die Vergangenheit wünscht. Seit 21 Jahren arbeitet sie als Kämmerin in Spremberg, Probleme gab es immer mal, wie sie einräumt. „Doch am Ende stand immer ein ordentlicher Haushalt.“

Diese Zeiten sind spätestens seit dem Moment vorbei, als der CDU-Politiker Hartmut Höhna öffentlich erklärte: „In der Kämmerei kann es so nicht weitergehen – ich fühle mich regelrecht vorgeführt.“ So äußerte er sich am 5. September während einer Debatte im Bürgerhaus – und auch aus der SPD-Fraktion brach Kritik über Andrea Lamm herein.

Der Ärger entzündet sich an einem sechsseitigen Brief der Kommunalaufsicht, unterzeichnet von CDU-Landrat Harald Altekrüger. Wortreich führt dieses Schreiben aus, was sich in einem Satz zusammenfassen lässt: Das Konzept zur Sicherung des Spremberger Haushalts wird abgelehnt, weil es nicht den geforderten Ausgleich von Einnahmen und Ausgaben aufweist.

Nun plagt Spremberg dieses Problem nicht allein. Auch mit dem Konzept von Cottbus für das Jahr 2010 zeigte sich die Kommunalaufsicht unzufrieden, ebenso müssen Drebkau und der Spree-Neiße-Kreis ihren Haushalt neu vorlegen.

Doch nur in Spremberg stellen die Stadtverordneten die Arbeit der Kämmerin öffentlich in Frage. Andrea Lamm selbst will sich zu möglichen Gründen für diese Angriffe nicht äußern. Sie sagt: „Die neue Art der Haushaltsführung ist für Abgeordnete und Mitarbeiter der Verwaltung gleichermaßen schwierig zu verstehen. Zudem arbeiten wir unter enormem zeitlichem Druck.“ Auch da gibt es Parallelen zu anderen Städten: Als im Sommer in Guben der stellvertretende Kämmerer Ronny Petsch um Fragen bat, entgegnete Jürgen Fuchs (Linke), er habe keine Fragen, weil er den ganzen Haushalt nicht verstehe und diesen deshalb nicht beschließen werde.

Die Stadtfinanzen erinnern inzwischen also die Abgeordneten vieler Kommunen an ein böhmisches Dorf. Doch in Spremberg hat die Krise einen besonderen Beigeschmack – zumindest findet dies SPD-Fraktionschef Andreas Lemke: „Seit dem Jahr 2004 habe ich das Rathaus kritisiert, weil der doppische Haushalt nicht eingeführt wurde.“ Immer wieder, sagt er, hätten die Stadtverordneten Rechenfehler in den Unterlagen festgestellt – im Mai dieses Jahres sogar im Ausmaß einer Millionensumme." LR
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Re: Bürgermeister entmachtet Kämmerin im Streit um Haushalt

Beitragvon Kaktusblüte am Do 15. Sep 2011, 19:47

Also so richtig verstehe ich das nicht. 21 Jahre als Finanzbediestete und Verständnisschwierigkeiten mit der Doppik? ;)
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Re: Bürgermeister entmachtet Kämmerin im Streit um Haushalt

Beitragvon hansi am Do 15. Sep 2011, 19:54

@Kaktusblüte
Du bist hier nicht in Sachsen. Spremberg liegt in Brandenburg. Schau dir mal die gemeindeordnung von Brandenburg an. Anforderungen an den Finanzbediensteten - Fehlanzeige. Aber man sollte nicht in unbekannter Weise den "Stab" brechen. Wer weiß, was tatsächlich dahinter steckt, denn dafür dass der HH nicht rund ist, kann nicht nur die Kämmerin etwas dafür, gelle!

Aber trotzden den Link mal aufmachen:

http://www.youtube.com/watch?v=uellmynA34U
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Re: Bürgermeister entmachtet Kämmerin im Streit um Haushalt

Beitragvon Grünrock am Do 15. Sep 2011, 20:03

Nun lasst mal die Brandenburger in Ruhe!

Über die Sachsen werden auch Witzchen gemacht:

http://www.youtube.com/watch?v=pzd6WL2t ... re=related
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