Kaufkraftanalyse-Deutschland

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Kaufkraftanalyse-Deutschland

Beitragvon mod am So 17. Jan 2010, 17:10

Ich wurde wegen des sehr starken Interesses von Gemeinden, Städten und Landkreisen aber auch von Behörden und Einrichtungen der Länder gebeten, den nachfolgenden Bericht auch hier im Forum zur Diskussion zu stellen. Dieser Bitte komme ich hier gern nach. Hier der Bericht:

Der Euro ist immer weniger Wert.

Die europäische Gemeinschaftswährung hat seit seinem bestehen ca. 20 % verloren.

In Deutschland verfügt der Euro über eine Kaufkraft von 84 Cent, in Frankreich von 81 Cent, in Italien von 78 Cent und z. B. in Spanien von 73 Euro - Cent.

Die Einhaltung des europäischen Stabilitätspakts wird darüber entscheiden, ob und in welcher Art eine europäische Gemeinschaftswährung bestand haben wird. Die Besorgnis zum Bestand des Euro ist nicht geringer geworden - im Gegenteil. Die hohen Verschuldungsraten einiger europäischer Länder haben in den vergangenen Monaten die Befürchtungen um die Stabilität des Euro weiter verstärkt. Etliche Länder, darunter Spanien, Griechenland, Estland oder Zypern sind derartig verschuldet, dass nur noch "Rettungsaktionen" von anderen Staaten helfen, mit allen Folgen die sich auch daraus ergeben werden. Echte Alternativen bestehen dazu kaum. Ein zuspitzendes Thema ist auch die Lage der Banken in "Osteuropa" geworden. Ungarn und Lettland waren bereits mehrfach gezwungen, den IWF um Hilfe zu bitten.

Auch in Deutschland ist eine differenzierte Einschätzung zur Kaufkraft erforderlich. Beim Vergleich des Kaufkraftwachstums der deutschen Bundesländer kommt der Osten besser weg. Die Analyse des volkswirtschaftlichen Fachbereiches der RENTA CONTROL UNION zeigt auf, dass von den 25 Landkreisen, welche einen Kaufkraftzuwachs aufweisen, 23 im Osten Deutschlands gelegen sind. Zu berücksichtigen ist dabei selbstvertändlich das Ausgansniveau der Kaufkraft, wenn von Zuwächsen gesprochen wird. Klar wird aus der Kaufkraftanalyse der deutschen Landkreise, welche von der RENTA CONTROL UNION kürzlich erstellt wurde, dass die Bundesländer mit starker Wirtschaft u. a. durch die hohe Exportabhängigkeit stärker von der Weltwirtschaftskrise betroffen sind, was dort offensichtlich zu sehr starken Kaufkraftverlusten geführt hat. Darunter sind z. B. die sog. wohlhabenden Bundesländer wie Baden-Württemberg und vor allen Bayern.

Es bleibt also abzuwarten, ob und inwieweit die wohlhabenden Bundesländer über das Jahr 2012 hinaus zum finanziellen Ausgleich der Länder beitragen können, wollen und werden.

Zu empfehlen ist, dass die Gemeinden, Städte und Landkreise bei den gegenwärtig unverzichtbaren Konsolidierungskonzepten zunächst eine sehr genaue Kaufkraftanalyse des jeweiligen Landkreises vollziehen und sichere Trends ableiten. Sollten diese Kaufkraftanalysen nicht oder nicht aktuell vorliegen, dann fordern Sie diese bitte bei der RENTA CONTROL UNION einfach ab. Ohne Kaufkraftanalyse können zukünftige Entwicklungen in den Regionen nicht soliede und sicher eingeschätzt werden.

Gern können Sie wie bisher hier im Forum angeregt diskurieren, konstruktiv steiten und Anregungen geben, da dies die gemeinnutzige Studie der RENTA CONTROL UNION "Kaufkraftanalyse-Deutschland" und damit der öffentlichen Hand insgesamt nutzt.
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Re: Kaufkraftanalyse-Deutschland

Beitragvon Grünrock am So 17. Jan 2010, 17:36

Danke @mod für Deine E-Mail zur Veröffentlichung des Berichtes. Wir gehörten als Kommune zu denjenigen, welche anregten, das Thema auch im Forum zu führen. Wir möchten die Kaufkraftanalyse-Deutschland für unser Haushaltssicherungskonzept nutzen. Aus unserer Sicht besteht dazu auch keine Alternative. Die Entwicklung unserer Einnahmesituation ist davon ganz entscheident abhängig. Was unseren Landkreis und unsere Kreisfreie Stadt betrifft, ist die Analyse tatsächlich sehr umfangreich, exakt und weist zukünftige Entwicklungen mit Prognosen aus. Ich habe bisher nicht gewusst, dass man die Entwicklung der Kaufkraft anhand eines Landkreises so sicher analysieren kann. Tatsächlich gut gemacht. Auch die interkommunalen Vergleiche und Ursachenforschung für Kaufkraftzuwachs und Kaufkraftabnahme sind recht verständlich dargestellt. Das ist für uns und unsere zu entwickelnde Wirtschaftsstruktur ganz praktisch anwendbar. Also, rundherum, ich empfehle die Analyse den Gemeinden, Städten und Landkreisen sehr.
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Re: Kaufkraftanalyse-Deutschland

Beitragvon biene am So 17. Jan 2010, 17:56

Hallo!
Unser Bürgermeister hat die Kaufkraftanalyse vorliegen. Ich habe sie gelesen. Sieht für uns hier in der Region nicht besonders gut aus. Interessant waren für mich, die in der Analyse zusätzlich dargestellten Zu- und Fortzüge (Wanderungsverhalten heißt das hier) aus den Kreisen in Deutschland. Wenn das so ist, kommen zunehmend junge Leute hier im Osten an um eine Ausbildung zu machen oder Arbeit zu bekommen. Das der wirtschaftliche Abschwung in BW und in By so groß sind hätte ich nicht gedacht. Das muss schlimm sein für die Leute dort. Wenn man das ließt, kommt einem das dort so vor wie bei uns gleich nach der Wende.
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Re: Kaufkraftanalyse-Deutschland

Beitragvon franzl am So 17. Jan 2010, 18:15

Danke Biene. Hab deine Mail bekommen. Also richtig ist, dass es bei uns in Bayern ziemlich dunkel aussieht. :evil: Das stimmt schon, bei uns wurde in den letzten 20 Jahren eine intakte Wirtschaft aufgebaut. Die ist aber überwiegend exportorientiert. Da die Krise außerhalb von Deutschland sehr viel schlimmer ist, kauft keiner was. Auto- und Zulieferindustrie, Maschienenbau und und und. Auslastung z. Z. 25-30%. Da geht gar nichts mehr. Viel Leute ziehen weg, vor allem junge Leute. Das kann ich denen doch auch nicht verdenken. Wann und ob das wieder anläuft kann doch keiner sagen. Viele Unternehmen bestehen nur noch weil das Amt aushilft. Tja, so ist das.
Bei uns in der Verwaltung ist es auch unruhig. Jedem ist klar, dass auch hier viel passieren wird. Wir haben bisher 40% aller Einnahmen eingebüßt. Dass lässt sich nicht kompensieren, auch nicht nachträglich durch Schlüsselzuweisungen, denn die gehen auch zurück, weil wir an EW einbüßen und grundsätzlich auch weniger Masse umzuverteilen ist. :cry:
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Re: Kaufkraftanalyse-Deutschland

Beitragvon Hansa am So 17. Jan 2010, 18:24

Nun mal schön ruhig Blut. Wir haben ja noch eine Handbreit Wasser unterm Kiel.

Biene! Kannst Du mir mal mailen wo Du den Honig wieder gesaugt hast? Also schreib mir mal wo man die Kaufkraftanalyse für Deutschland herbekommen kann. Kannst Du mir die ablichten und schicken?
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Re: Kaufkraftanalyse-Deutschland

Beitragvon biene am So 17. Jan 2010, 18:30

Oh, Oh, dass geht aber gar nicht! Das ist ein dickes Buch und wir haben das mit Geld bezahlt. Möchte ich wegen den Urheberrechten auch nicht machen. Die paar Mark werdet Ihr doch haben.

Einfach hier: http://www.kommunalberatung-rcu.de/de/K ... ontakt.htm
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Re: Kaufkraftanalyse-Deutschland

Beitragvon Hansa am So 17. Jan 2010, 18:33

Nein, Mark habe ich nicht mehr und ich hörte jetzt geht auch noch der Euro den Bach runter.
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Re: Kaufkraftanalyse-Deutschland

Beitragvon franzl am So 17. Jan 2010, 18:38

Also lieber @Hansa, dass fällt mir jetzt deutlich auf. Das ist nicht das erste mal, dass Du schnurren willst. Ich halte es für ziemlich übel, andere Leute anzustifen, gegen des Ursprungsrecht zu verstoßen.
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Re: Kaufkraftanalyse-Deutschland

Beitragvon Heinze am So 17. Jan 2010, 18:41

Ist da eine vollständige Kaufkraft-Analyse für alle Landkreise drin, oder nur der Osten?
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Re: Kaufkraftanalyse-Deutschland

Beitragvon biene am So 17. Jan 2010, 18:43

Alle Landkreise in Deutschland sind da komplett drin.
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