Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am Sa 11. Jun 2022, 17:31

Für die Wohlstandszerstörung gibt es zwei Schuldige - keiner von ihnen sitzt in Moskau

Gabor Steingart - Fokus-Online
08.06.2022

Seit der Weltfinanzkrise 2008 hat die EZB rund sechs Billionen Euro zusätzlich in den Markt gepumpt. Experten sprechen von einem Geldüberhang, der sich nun in der Inflation entlädt. Längst hat eine gefährliche Kettenreaktion eingesetzt.

„Frieden ist das höchste Gut“, plakatieren derzeit die „Grünen“. Aber die Verletzung der Geldwertstabilität, würde man ihnen gerne zurufen, ist auch kein Kavaliersdelikt. Es bleibt Putins Krieg, aber es ist unsere Inflation.

Zwei Schuldige für die nun offensichtlich gewordene Zerstörung von Wohlstand und Kaufkraft sind zu benennen, die beide nicht in Moskau wohnen. Womöglich ist das sogar der Grund, warum von den Regierungsparteien keine ernsthaft mit dem Bürger über Ursache und Wirkung dieser Jahrhundert-Inflation sprechen möchte.

Beide Hände eines jeden Regierungspolitikers zeigen derzeit empört in Richtung Kreml, sodass für den Griff an die eigene Nase keine Hand übrig bleibt.

Krieg und Inflation: Beides kann der Staat beginnen und beenden
Dabei besitzen Krieg und Inflation eine große Gemeinsamkeit. Beides kann nur der Staat in Gang setzen und kann auch nur der Staat beenden. Der Kapitalismus mag aus Sicht seiner Kritiker böse und allgegenwärtig sein. Doch Kriegführen, Gelddrucken und Zinsenfestsetzen, das kann er aus eigener Kraft und Herrlichkeit nicht.

Wenn wir also über Inflation sprechen, dann sprechen wir über die Kernkompetenz des Staates. Ihm gehört die Notenbank. Er beruft die EZB-Präsidentin und den Bundesbank-Chef. Die Inflationsfolgen sind für die Deutschen ökonomisch, politisch und sozial von höchster Relevanz. Die Verengung der politischen Debatte auf die Frage „schwere oder leichte Waffen für die Ukraine?“ bedeutet daher eine Banalisierung und letztlich auch eine Fiktionalisierung von Politik.

Wenn wir über Inflation sprechen, sprechen wir über die Kernkompetenz des Staates.
Media PioneerWenn wir über Inflation sprechen, sprechen wir über die Kernkompetenz des Staates.
Das Inflationsopfer, das sich Gott sei Dank vom Kriegsopfer unterscheidet, ist körperlich unversehrt. Die Gehaltsüberweisung des Arbeitgebers sieht aus wie immer. Der Bankauszug vom Sparbuch oder Aktiendepot weist keinerlei Besonderheiten auf.

Aber spätestens an der Ladentheke, im Autohaus und im Reisebüro, an der Tankstelle und auch bei der Begleichung von Miete und Mietnebenkosten fällt auf, dass hier etwas ins Rutschen geraten ist, das dem Geld die Stabilität raubt und vielen Menschen die Zukunftsgewissheit.

Womit wir bei den Schuldigen wären, die jahrelang Hand in Hand gearbeitet haben. Denn die europäischen Schuldenpolitiker verfeuerten jene Billionen, die von den europäischen Notenbanken für sie gedruckt wurden. What-Ever-It-Takes war der Schlachtruf einer verrückten Zeit. Die Amerikaner würden die Beteiligten „Partners in Crime“ nennen.

Fakt ist: Seit der Weltfinanzkrise 2008 hat die EZB rund sechs Billionen Euro zusätzlich in den Markt gepumpt. Damit hat sich die Summe des Zentralbankgeldes im Euroraum seit 2008 mehr als versechsfacht. Dem Löwenanteil dieses Geldes steht kein volkswirtschaftlicher Wert, also weder ein zusätzlicher Umsatz noch ein zusätzlicher Gewinn gegenüber, weshalb die Experten auch von einem Geldüberhang sprechen.

“Fünf Billionen Euro sind Pulverfässer im Keller der EZB"
Dieser Geldüberhang entlädt sich nun in der Inflation. Professor Hans-Werner Sinn beziffert diesen Überhang auf fünf Billionen Euro und sagt: „Die fünf Billionen Euro sind Pulverfässer im Keller der EZB. Durch den Effekt der steigenden Nachfrage der Staaten, die sich verschuldet haben, ist ein Teil der Fässer in Brand geraten. Der Zündfunke war die Angebotsverknappung durch Corona.“

Alle Versprechungen der deutschen Regierung – Lindner: gegen steigende Preise anzugehen sei „oberstes Gebot“ – sollen beruhigen, aber können nicht helfen. Dafür ist die Wucht der Ereignisse zu groß. Längst ist eine Kettenreaktion in Gang gekommen. Weitere Sprengsätze sind unterwegs, um auch die übrigen Pulverfässer zu entzünden:

Sprengsatz 1: Die Märkte für Energie können sich so nicht beruhigen. Der Krieg in Europa, die monopolartige Struktur der Ölkonzerne und die deutsche Abhängigkeit von importierter Energie, die durch die Gleichzeitigkeit von Kohle- und Atomausstieg noch verschärft wird, bedeuten den perfekten Sturm für die Preisentwicklung.

Sprengsatz 2: Die Märkte für Rohstoffe und Halbfertigwaren haben sich, bedingt durch das Zusammentreffen von Pandemie und Krieg, verkrampft. Vielerorts sind die Lieferketten noch immer durchbrochen. Die weltweite Nachfrage und das weltweite Angebot passen in vielen Produktgruppen derzeit nicht zusammen. Plus 33,5 Prozent gegenüber April 2021 bei den Preisen für Halbfertigwaren wurden eben erst gemessen.

Sprengsatz 3: Die Opfer der bisherigen Preisentwicklung werden sich, zumindest da wo sie gewerkschaftlich organisiert sind, mit allen Kräften gegen die Reduktion ihres Lebensstandards und die Eintrübung ihrer Zukunftsperspektiven wehren. Die Chefs der Einzelgewerkschaften, allen voran die IG Metall, haben keine andere Chance, als für ihre Mitglieder auf die Barrikaden zu gehen. Die Preisspirale treibt die Lohnspirale. Und in Kürze wird die Lohnspirale die Preisspirale treiben.

Sprengsatz 4: Die staatlichen Schuldner sind wenig einsichtig. Sie sind dabei, die auf Pump finanzierten Ausgaben weiter zu expandieren – im Süden Europas, aber nicht nur dort. Ohne Rücksicht auf finanzielle Verluste werden auch in Deutschland soziale Entlastungspakete geschnürt, werden Kohle- und Kernkraftwerke vom Netz genommen und startet das größte schuldenfinanzierte Aufrüstungsprogramm der bundesdeutschen Geschichte.

Sprengsatz 5: Die EZB müsste in dieser Situation den Wert des Geldes heraufsetzen, also die Zinsen erhöhen. Aber genau das traut sie sich nicht. Sie ist die Gefangene ihrer Aktien- und Anleihenaufkaufpolitik mit angeschlossener Nullzinspolitik, denn die hochverschuldeten Länder Griechenland (193 Prozent des BIP), Italien (150 Prozent des BIP), Frankreich (112 Prozent) und Portugal (127 Prozent) können ihre Schulden bei einem deutlich erhöhten Zinssatz nicht mehr tragen. Sie sind nicht produktiv genug. Sie sind süchtig nach billigem Geld. Eine effektive Inflationsbekämpfung löst bei ihnen – und womöglich eben nicht nur bei ihnen – eine tiefe Rezession aus.

Sprengsatz 6: Es gibt derzeit keinen Politiker in Deutschland, der, ausgestattet mit Fachkompetenz und persönlicher Glaubwürdigkeit, das ernsthafte Gespräch mit dem Bürger suchen könnte. Christian Lindner ist kein zweiter Karl Schiller und Robert Habeck kein neuer Otto Graf Lambsdorff. Aber irgendjemand müsste mit den Wählern über Leistung und Produktivität und damit auch über die drohende Überlastung des deutschen Sozialprodukts sprechen.

Fazit: Die wundersame Geldvermehrung stößt an ihre natürlichen Grenzen. Der deutsche Wohlstand der vergangenen 15 Jahre war der beste Wohlstand, den man für Geld kaufen konnte.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am Do 16. Jun 2022, 09:59

Gastbeitrag von Marc Friedrich

EZB in der Zwickmühle: Das Ende des Euros wird immer wahrscheinlicher

Die Entscheidung der Europäische Zentralbank, den Leitzins im Juli um 0,25 Prozentpunkte anzuheben, gleicht einer Verzweiflungstat. Aufgrund der hohen Inflation in Europa und der immensen Staatsverschuldung der südlichen Länder steckt die EZB in einer großen Zwickmühle. Ein Ende des Euros wird so immer wahrscheinlicher.

Die Zinswende ist endlich da! Ist sie das tatsächlich? Nach elf Jahren schickt sich die EZB an, zum allerersten Mal wieder die Zinsen zu erhöhen, und zwar um 25 Basispunkte auf - jetzt halten Sie sich fest - 0,25 Prozent. Kein Witz. Alleine diese Verzweiflungstat verdeutlicht, wie rat- und planlos die Währungshüter in Frankfurt sind.

Sie haben weder der historisch hohen Inflation noch den aktuellen Krisen etwas entgegenzusetzen. Der Grund ist einfach: Das Pulver wurde in den letzten Jahren komplett verschossen. Die Finanz-, die Euro- und zuletzt die Coronakrise haben die EZB immer weiter in die Ecke gedrängt. Parallel hat man angefangen, auch andere Themen wie die grüne Transformation mit dem Green Deal zu beackern. Die Antworten auf jeder dieser Krisen waren immer dieselben: Gelddrucken und Zinssenkungen. Diese Klaviatur wurde inflationär gespielt.

Das Ergebnis ist imposant, aber nicht gut: Durch das stetige Gelddrucken hat sich die Bilanz der EZB auf gigantische 8,81 Billionen Euro aufgebläht, was circa 84 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP) der Eurozone entspricht.

Das Resultat ist eine historisch hohe Inflationsrate von 8,1 Prozent in der Eurozone. Zudem liegen 40 Prozent der Staatsschulden in der Bilanz der EZB. Parallel haben sich die Regierungen bis zur Halskrause verschuldet und benötigen die Inflation mehr als es der EZB recht ist, um ihre Schulden auf Kosten der Bürger zu entwerten. Denn die Bürger zahlen die Zeche durch steigende Preise, weil ihnen in der EU damit parallel die Kaufkraft immer weiter genommen wird.

Hand in Hand ist die Vermögenspreisblase mit der Bilanz der EZB in den letzten Jahren gestiegen. Aktien, Oldtimer, Kunstwerke, Immobilien usw. - alle sind in Euro weiter angeschwollen. Dies spiegelt lediglich den Kaufkraftverlust wider. Wer sich zum Beispiel vor zehn Jahren eine Immobilie gekauft hat, bekommt nun doppelt so viele Papierscheine für dasselbe Objekt - ob renoviert oder nicht. Die Immobilie ist weder auf die doppelte Größe gewachsen noch hat sich das Grundstück in seiner Größe verdoppelt, sondern es verdeutlicht lediglich, dass sich die Kaufkraft der Papierscheine der EZB im Wert halbiert haben und wir alle de facto Kaufkraft verloren haben.

Seit Einführung des Euros 2001 hat der Euro offiziell laut Statistischem Bundesamt über 35 Prozent an Kaufkraft verloren. Nimmt man aber einen objektiveren Gegenwert heran wie zum Beispiel den Goldpreis, sind wir bei über 90 Prozent Kaufkraftverlust, was der Realität doch um einiges näherkommt. Vor allem, wenn man sieht, wie sich die Immobilienpreise, Aktienmärkte usw. entwickelt haben. Die EZB hat damit planwirtschaftlich und sozialistisch organisiert die Reichen reicher gemacht - auf Kosten der ärmer werdenden Mittelschicht.

Wir haben nichts anderes gesehen wie den von mir prognostizierten größten Vermögenstransfer in der Geschichte der Menschheit von unten, der Mitte und oben nach ganz ganz oben in die Hände immer weniger. Dies ist der Cantillon Effekt, der leider wie geschmiert funktioniert. Die geradezu lächerliche geplante Zinserhöhung der EZB, die zaghaft und unsicher wirkt, wird weder der 8,1 Prozent Inflationsrate noch der Schuldenlast gerecht.

Die nächste Krise ist schon programmiert!
Wie immer hat die EZB zu spät und zu wenig reagiert. Sie kann die Zinsen gar nicht markant erhöhen, da sonst die Südstaaten Europas der Reihe nach umkippen würden.

Die EZB steckt in der Zwickmühle: Sie kann zwischen der Bekämpfung der Inflation wählen oder den Euro sowie die Südstaaten Europas zu retten und am Leben zu erhalten. Beides zusammen geht nicht. Es bahnt sich daher schon die nächste große Krise an.

Ein Blick auf die Staatsanleihen im Euroraum verdeutlichen das Dilemma: Schon jetzt klaffen die Staatsanleihen wieder weit auseinander. Italien muss aktuell 2,5 Prozent mehr Zinsen am Kapitalmarkt für neue Schulden berappen als Deutschland.

Das Problem: Für ein Land mit einer Schuldenquote von nahezu 150 Prozent zum BIP ist jeder Prozentpunkt schmerzhaft.

Die EZB befindet sich im Endspiel

In Deutschland sahen wir im Mai ein 50-Jahreshoch der Inflationsrate mit 7,9 Prozent. Dies alles auf den Krieg in der Ukraine zu schieben, ist zu einfach. Schon davor hatten wir deutlich über 5 Prozent Inflation.

Dieses Mal hat die Europäische Notenbank das Problem, dass der Zins bei 0 Prozent liegt und damit der Spielraum der EZB in Frankfurt mehr als eingeschränkt ist. Aber dies ist nicht das einzige Problem: Wir haben zusätzlich noch Krieg in Europa, die Kollateralschäden der Corona-Krise wie z.B. kaputte Lieferketten, eine drohende Rezession und Lockdowns in China sowie eine Energiekrise, die teilweise durch eine falsche Energiewende selbst verursacht wurde.

All das spricht für eine bevorstehende, große Krise.

Die EZB muss sich also nun entscheiden zwischen Pest und Cholera: Bekämpft sie die Inflation und beendet damit das Währungsexperiment Euro, dann schickt sie die Zombiestaaten in den Bankrott. Rettet sie diese, riskiert sie eine Hyperinflation. Egal wie man es dreht und wendet, beides führt zum gleichen Ergebnis: dem Ende des Euros!
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am Do 16. Jun 2022, 16:55

Für Palzer ist die Sache in der Ukraine klar: „Es gibt gar keine Alternative, wir müssen diesem Land jetzt helfen“. Ansonsten habe Russland mit seiner Strategie gewonnen. Dieser Ansicht setzte sich Verleger Weimer entgegen - wir müssten uns demnach jetzt mit einer „unangenehmen Wahrheit“ auseinandersetzen, „die heißt, dass Russland diesen Krieg gewonnen hat.“

Russland habe den Donbass „faktisch erobert“, riesige Flächengewinne gemacht, die Landverbindung zur Krim und auch der „internationale Kampf um Mehrheiten“ sei verloren, so der Verleger. „Wie soll Russland diesen Krieg jetzt verlieren?“, fragte er - nachdem bereits am Dienstag ein Talkshow-Gast bei „Maischberger“ die Ukraine für „verloren“ erklärte.

Die Aufgabe beim Besuch von Scholz, Macron und Draghi sei es nun, eine Lösung zu finden und „die kann nur auf dem Verhandlungsweg stattfinden“, so Weimers Schlussfolgerung.


https://twitter.com/maischberger/status ... laert.html
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am So 3. Jul 2022, 13:30

Die Ukraine träumt von warmen Eislutschern. USA und EU befeuern diesen Traum. Auch hier wird die Wahrheit nicht verborgen bleiben und viele zum Rücktritt … zwingen.

Junge und alte Menschen sterben jeden Tag auf beiden Seiten an der Front. Eingebettet zwischen professionellen, seelenlosen Killern, befehligt von wahnsinnigen Präsidenten.

Den größten westlichen Denkern fällt nichts besseres ein als Waffen zu liefern, damit das Sterben und die Zerstörungen verlängern und mit den wirkungslosen Sanktionen unsere eigene Wirtschaft und unseren Wohlstand zu vernichten. Dazu noch im Hintergrund verdeckt winselnd um Gas und Öl betteln.

Wo sind die Menschen, die in solchen Krisen aus der Menge von unfähigen Staatsoberhäuptern ragen und dem unsagbare Leid ein Ende setzten. Einseitige Berichterstattung wird auch nicht die Lösung bringen.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am So 3. Jul 2022, 14:11

Hier einmal ein jüngster Bericht der Berliner Zeitung:

Melnyk verteidigt Nazi-Kollaborateur: Dieser Botschafter ist fehl am Platz

Der ukrainische Botschafter leugnet historische Fakten zu Nazi-Kollaboration und Judenmord. Er ist der falsche Mann auf dem Weg in die EU. (dpa/Christophe Gateau)

Von ukrainischen Antisemiten, Nazi-Kollaborateuren und Anführern faschistisch-ultranationalistischer Banden hätten weder polnische, deutsche noch israelische Historiker eine Ahnung, das behauptet Andrij Melnyk, der ukrainische Botschafter in Berlin. Wer ihm durchaus mit Recht widerspricht, den bezichtigt Melnyk, ein Agent russischer Propaganda zu sein.

Gegen längst erwiesene historische Tatsachen erfindet Melnik alternative Fakten, die er dieser Tage in einem Interview preisgab: Demnach gebe es „keine Belege“, dass sich unter deutscher Besatzungsherrschaft Zehntausende Bandera-Leute an der Ermordung der Juden beteiligt hätten. Immerhin:

Fakten und Melnyks Alternativen
Stepan Bandera war in der Zeit des deutschen Vormarsches auf die Sowjetunion, der Okkupation Polens und der Ukraine der exponierte Führer des radikalen Flügels der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN). OUN-Mitglieder bereiteten den Vormarsch der Wehrmacht vor und planten die Errichtung ihres eigenen faschistischen Kollaborationsstaates. Bandera sagte, für dieses Ziel müssten „nicht nur Hunderte, sondern Tausende Menschenleben geopfert werden“. OUN-Leute steuerten die nationalistischen westukrainischen Partisanen, die 1943 ethnische Säuberungen ins Werk setzten, bei denen Zehntausende polnische Zivilisten bestialisch ermordet wurden.

Auch die Ermordung von 90 Prozent aller westukrainischen Juden, Hunderttausenden Menschen, wäre ohne die OUN schwer möglich gewesen – sie schickte ihre Mitglieder zur bewaffneten Ukrainischen Hilfspolizei, die mehr als 200.000 Mitglieder zählte; mindestens 40.000 beteiligten sich unmittelbar an der Erschießung von Juden.


Hitlers Ehrenhäftling in Sachsenhausen
Zwischen 1941 und 1944 saß Stepan Bandera im Konzentrationslager Sachsenhausen, aber nicht als Widerständler, wie Melnyk insinuiert, sondern als „Ehrenhäftling“ Adolf Hitlers. Er war aus dem Verkehr gezogen worden, weil die Gründung eines ukrainischen Satellitenstaates nicht in die nationalsozialistischen Kolonialpläne für den „Ostraum“ passten.

Aber Melnyk lässt auf seinen „Freiheitshelden“ nichts kommen. Für seine erhellenden Worte und den Blick in seine Gedankenwelt sei gedankt: Für einen Moment glitt der Vorhang beiseite, der seit Kriegsausbruch das Agieren politischer Kräfte im Inneren der Ukraine verdeckt. Wer zieht da welche Strippen? Wer verfolgt welche Interessen? Was treiben die Oligarchen? Ist der rechte Sektor zur Hölle gefahren?

Melnyk ist der falsche Mann
Man weiß es nicht – und es gibt ja tatsächlich Wichtigeres, nämlich das Überleben der Nation zu sichern. So lange soll die Außenwelt sehen, wie entschlossen sich die Ukraine gegen den russischen Überfall verteidigt. Die Welt soll Waffen liefern und ansonsten den Mund halten. Wer sich nicht daran hält, wie jüngst wird auf das schlimmste beschimpft.


Melnik verteidigt, was längst die Welt zur Kenntnis genommen hat. Eine sehr nationalistische Ukraine mit faschistuiden Zügen. Da ist wohl unsere Regierung in ihrer Haltung zur Ukraine ganz schwer verständlich. Was Melnik sagt, ist in der Ukraine sehr, sehr verbreitet und die Denkmäler von Bandera nicht zu übersehen. Aber nicht nur dabei wird sich unsere Regierung sehr bald berichtigen müssen.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am So 3. Jul 2022, 14:39

Da hast Du völlig Recht. Das die Russen diese faschistische Ideologie in der Ukraine verbissen sehen, dürfte verständlich sein - bei den Millionen von Toten im 2. Weltkrieg gegen das faschistische Deutschland. Um so weniger ist die Haltung von Scholz als deutscher Regierungschef zu verstehen, dass es in der Ukraine keine faschistische Haltung gebe. Was da Melnyk sagt, ist in der Ukraine, im ukrainischen Parlament und der ukrainischen Regierung sehr weit verbreitet. Es ist doch auch die Frage, warum da nicht sofort Konsequenzen für Melnyk eingeleitet werden ? Darf der so weitermachen ? Eine solche Haltung ist doch wohl keine Kleinigkeit.

Massive Kritik an ukrainischem Botschafter Melnyk – aber keine Konsequenzen
02. Juli 2022 v. Harald Neuber

Verteidigung des Faschisten Stepan Bandera in Interview sorgt für Entsetzen. Halbherzige Distanzierung aus Kiew. Wann beginnt Holocaustleugnung?

Nach profaschistischen Äußerungen des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, hat sich das Außenministerium in Kiew von dem Diplomaten distanziert. Bei Melnyks Aussagen handele es sich um seine persönliche Meinung, die "nicht die Position des Außenministeriums der Ukraine widerspiegelt".

Zuvor hatte das benachbarte Polen die Aussagen des umstrittenen Botschafters als absolut inakzeptabel bezeichnet. Kritik kam auch von israelischer Seite. Melnyk selbst lehnte nach Agenturangaben weitere Stellungnahmen zu seinem jüngsten Fehltritt ab.

Melnyk hatte den ukrainischen Faschisten Stepan Bandera (1909-1959) in einem Gespräch mit dem Journalisten Tilo Jung verteidigt und behauptet: "Bandera war kein Massenmörder von Juden und Polen." Es gebe für entsprechende Vorwürfe keine Belege. Wer die Vorwürfe gegen den Faschisten Bandera aufgreife, folge einem russischen Narrativ, auf das auch deutsche, polnische und israelische Historiker hereingefallen seien.

Als Jung seinem Interviewpartner ein Flugblatt der faschistischen und antisemitischen Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) vorlas, auf dem unter anderem zur Ermordung von Juden aufgerufen wurde, entgegnete Melnyk: "Ich werde dir heute nicht sagen, dass ich mich davon distanziere. Und das war's!"

Bandera (1909-1959) war Vordenker des radikalen Flügels der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN). Die Milizen hatten ihre Hochburg im Westen der Ukraine, waren vorwiegend 1943 für ethnische Säuberungen verantwortlich und ermordeten Zehntausende polnische Zivilisten – ein klares Kriegsverbrechen, für das er lange nicht zur Verantwortung gezogen wurde.

Bandera floh nach dem Ende des Krieges in die Bundesrepublik, 1959 wurde er von einem Agenten des sowjetischen Geheimdienstes KGB in München mit Blausäure ermordet.

Keine Folgen für Verteidigung von Faschisten
Melnyk ist mehrfach durch seine vehemente Verteidigung des Faschisten und Massenmörders aufgefallen. Seine auf Bandera bezogene Holocaustleugnung hat ihn bislang keine größeren Probleme beschert. Auch jetzt verwies das Auswärtige Amt lediglich auf die Erklärung des Außenministeriums in Kiew, ohne selbst Stellung zu nehmen.

In der Erklärung aus Kiew wird indes nicht erklärt, welche die offizielle Haltung ist, nachdem in den vergangenen Jahren im Einflussbereich Kiews zahlreiche Straßen, Plätze und sogar Sportstadien nach dem Faschisten und Massenmörder Bandera benannt worden sind.

Die historische Einordnung von Bandera und seiner OUN ist unter Historikern Konsens. Der Geschichtsforscher Grzegorz Rossoliński-Liebe hat Bandera dem transnationalen Faschismus zugeordnet. Selbst wenn die OUN ihren Faschismus aus nationalen Gründen zeitweilig zu tarnen verstand, habe sie sich als eine faschistische Bewegung und ihren europäischen Pendants zugehörig gesehen, schrieb er 2017 in einem Aufsatz für die Bundeszentrale für politische Bildung:

Bandera wollte als ihr Führer einen faschistischen Kollaborationsstaat im von den Nationalsozialisten kontrollierten "Neuen Europa" errichten. Die "Säuberung" des Staates von Juden, Polen, Russen und anderen ethnischen und politischen "Feinden" war ein fester Bestandteil des politischen Programms der OUN, das die Bewegung zumindest in der Westukraine teilweise realisierte. Der ukrainische Fall – ähnlich wie der kroatische, slowakische oder rumänische – zeigt, dass der radikale Nationalismus in keinerlei Gegensatz zum Faschismus stand, sondern mit ihm verschmolz beziehungsweise ein fester Bestandteil dessen war.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am So 3. Jul 2022, 15:57

Neue erschütternde Verlustzahlen der Ukraine: Jetzt sterben 500 Soldaten täglich!

Die Verluste der ukrainischen Armee haben sich in den vergangenen 14 Tagen verfünffacht: Präsidenten-Berater David Arakhamia berichtet aktuell von “500 Toten täglich”. Noch vor wenigen Wochen sprach Präsident Wolodymyr Selenskyj selbst von “100 Toten pro Tag”. Die Lage spitzt sich für die Ukraine zu.

Richard Schmitt (Exxpress)

Tag und Nacht hämmern russische Geschützbatterien und Mehrfachraketenwerfer auf die ukrainischen Stellungen im Donbass, im Südosten der Ukraine, ein. Die ukrainischen Streitkräfte kontern mit ihrer Artillerie, doch es fehlt an Geschützen – und vor allem an Munition.

Die Versorgungskrise mit Artilleriegeschoßen wird so immer dramatischer, die russischen Streitkräfte haben bekanntlich fast die gesamte Rüstungsproduktion der Ukraine vernichtet.

David Arakhamia (43), Abgeordneter, IT-Millionär und Berater des Präsidenten, spricht jetzt Klartext: “Die ukrainische Armee hat allein im Donbass jetzt täglich 1000 Mann an Verlusten, 200 bis 500 sind Gefallene.” Die Zahl der Toten hätte sich in den vergangenen 14 Tagen dramatisch erhöht, berichtet Arakhamia bei einer US-Reise.

Nennt jetzt neue Zahlen: der Abgeordnete und Präsidenten-Berater David Arakhamia
Offene Worte über Verlustzahlen, um westliche Nationen zu alarmieren?
Erst kürzlich hatte Wolodymyr Selenskyj, der ukrainische Präsident, selbst von 100 Toten pro Tag gesprochen. Die offenen Worte seines Beraters, der auch schon zweimal bei dem in Österreich lebenden ukrainischen Milliardär Dmytro Firtash in Wien war, sollen nun offenbar dabei helfen, die Regierungschefs westlicher Nationen wachzurütteln: Das Zögern vieler EU-Regierungen bei der Überstellung von weiteren schweren Waffen an die Ukraine wird in Kiew äußerst kritisch kommentiert.

Kampfmoral deutlich gesunken.
Aber auch bekannte Militärexperten wie Franz-Stefan Gady sehen eine massive Krise bei den ukrainischen Streitkräften: Er schreibt etwa auf Twitter davon, dass die “ukrainische Rüstungsindustrie zerstört” sei, dass die “erfahrendsten ukrainischen Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften bereits gefallen oder verwundet” seien, dass “die Kampfmoral in mehreren ukrainischen Verbänden teils massiv gesunken” sei und die ukrainischen Streitkräfte “den Kampf der verbundenen Waffen nur rudimentär verstehen”, was zu hohen Verlusten führe.

Schwierige Lage bis zum Herbst: ein Soldat der ukrainischen Armee.
Ohne "Westen" wird die ukrainische Armee kollabieren.
Für die Ukraine werde der Sommer und der frühe Herbst eine “sehr schwierige Phase” , schreibt Gady: “Die Ukraine kann in diesem Abnutzungskrieg einen Abnutzungssieg nur durch massive westliche Waffen & Munitionslieferungen (+ Trainingsprogramme & nachrichtendienstliche Unterstützung) erringen.”

Und: “Der langfristige militärische Erfolg der Ukraine in diesem Abnützungskrieg liegt in der Hand des ,Westens’. Ohne westliche Unterstützung wird der konventionelle militärische Widerstand der ukrainischen Streitkräfte im Osten früher oder später kollabieren.”


Lest mal bitte die Kommentare aus unserem Nachbarland Österreich, die scheinen anders über den Krieg zu denken - hier mal ein Auszug davon:


Kommentare

Doubek Josef
17. Juni 2022 um 9:23 Uhr
Ja , nur bei weiteren Waffenlieferungen die sowieso abgefangen werden und 0 gegen die Militaerische Uebermacht
helfen , ist davon Dringlichst Abzuraten , sich ueberhaupt in diesen Konflikt einzumischen, noch dazu weil wir ja ein ( noch ?) Neutrales Land sind.
Die Rede des Ukrainers im Oesterreichischen Parlament war ein KARDINALFEHLER 1.GRADES., Vollkommen Unnoetig..
Hoffe , es kommt eine NEUE REGIERUNG, weil die derzeitige faehrt uns an die Wand…

fewe
17. Juni 2022 um 3:50 Uhr
Es war doch von Anfang an aussichtslos. Die Russen werden so lange weitermachen, bis sie bekommen was sie ursprünglich wollten.
Der Plan war es wohl, die Russen aus der Ukraine hinauszulocken und so einen Krieg über ganz Europa zu entfachen. Zum Glück lassen sich die Russen nicht dazu reizen. Man kann nur hoffen, dass es dabei bleibt.
Wenn die Russen nicht wollen, dann bleibt der Krieg in der Ukraine, bis von der nichts mehr übrig ist. Und vor allem die Ukraine dann zu Russland gehört.
Jedenfalls muss sich Österreich dabei komplett heraushalten. Jeder Politiker, der sich nicht daran hält, gefährdet die Bevölkerung Österreichs. Es muss reichen, dass wir deren Kriegsflüchtlingen vorübergehend Schutz bieten.

Gert T
16. Juni 2022 um 22:50 Uhr
Änderung in der Propagandasrategie. Zuerst hat man die eigenen Verluste verschwiegen, um dem Westen das Gefühl zu geben, dass er nicht auf ein totes Pferd setzt. Jetzt, nachdem die Niederlage immer absehbarer wird, versucht man mit dem ständigen Rausposaunen der Verlustzahlen Mitleid zu erregen. Tieferer Zweck: Noch mehr Waffen, noch mehr Geld. Damit sich die Polittruppe in Kiew an der Macht halten kann. Um die eigenen Leute geht es denen schon lange nicht mehr, sonst würden sie die nicht so verheizen.

Beatrix D.
16. Juni 2022 um 20:19 Uhr
Der ukrainische Oberbefehlshaber, Herr Präsident Wolodomyr Selenskyj, kämpft bis zum letzten Mann!
Nein, der ukrainische Oberbefehlshaber, Herr Präsident Wolodomyr Selenskyj, kämpft nicht nur bis zum letzten Mann sondern auch bis zur letzten Fau, denn auch die hat er vom 20. bis zum 60. LJ eingezogen!
Darum braucht der ukrainische Oberbefehlshaber, Herr Präsident Wolodomyr Selenskyj, auch keine Friedensverhandlungen mit Russland führen, hat er doch im Geiste die Ukraine bereits zw. Polen (den Westen) und Russland (den Osten) aufgeteilt?
Wenn der letzte Soldat gefallen ist, wird sich der ukrainische Oberbefehlshaber, Herr Präsident Wolodomyr Selenskyj, sicherlich schon längst auf sicheres Territorium zurückgezogen haben!
Mit mindestens 800 Mio. Offshore kann der ukrainische Oberbefehlshaber, Herr Präsident Wolodomyr Selenskyj, ja ganz gut sein Leben im friedlicheren Ausland leben!

Rosi
17. Juni 2022 um 7:13 Uhr
Hoffentlich erwischt den irgendwann jemand aus der ukrainischen Bevölkerung. Was diese Menschen erdulden müssen, abgesehen von den vielen Toten, Verletzten, zerstörte Häuser, zerstörte Infrastruktur..
Dieser Mann samt der unseligen NATO und EU ist anscheinend dabei, den 3. Wk unbedingt auslösen zu wollen.
Nach diesen 2 Jahren des Unglückes und der Spalterei unter den Menschen scheint es jetzt endgültig zu explodieren.

No Chance
16. Juni 2022 um 19:22 Uhr
Ich bin davon überzeugt und der Meinung das die meisten „Europäer“ Pro Russisch sind man sieht es anhand von Umfragen (wie oben) und wenn man mit den Menschen selber redet! Es wird Zeit Zugeständnisse von den Europäischen Politikern einzuholen und die Wahrheit nicht länger hinauszuzögern – Russland hat die totale Kontrolle über die Situation. Fake News, Propagieren und das verhindern und verbieten von Medien aus Russland samt 100.000 Sanktionen und reisen von Europäischen Clown Politiker etc. die mit Selenskyj für die Kamera mit schauspielern hat für die Menschen da draußen die selbe Message wie die sich eine Übertragung aus Brüssel anzusehen wie dort Ausdruckstänze gemacht werden. Die Bevölkerungen dürfen nicht mehr weiter für dumm verkauft werden. Wer die Menschen im Kollektiv unterschätzt der hat schon verloren.
rose
 
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon Heinze am Mo 11. Jul 2022, 08:15

So, nun wird es ernst.

"Für Wartungsarbeiten wird der Gasfluss über die Ostseepipeline Nord Stream 1 gestoppt. Die Sorge in Deutschland ist groß.

Am Montagmorgen hat die schrittweise Abschaltung der zuletzt wichtigsten Verbindung für russisches Erdgas nach Deutschland begonnen. Seit 6 Uhr werde der Gasfluss für die langfristig angekündigten Wartungsarbeiten heruntergefahren, sagte ein Sprecher der Nord Stream AG der Deutschen Presse-Agentur. Bis der tatsächliche Fluss komplett auf Null stehe, werde es noch einige Stunden dauern. Für den Markt seien bereits keine Lieferungen mehr veranschlagt. Laut Betreibergesellschaft sollen die Arbeiten bis zum 21. Juli dauern. In diesen zehn Tagen werde kein Gas durch die Pipeline nach Deutschland befördert.

Aus der Website des Betreibers ging am Montagfrüh hervor, dass die Buchungen durch Nord Stream 1 wie erwartet auf Null gefallen sind. Demnach gibt es die Vorgabe, kein Gas mehr in die Röhre einzupeisen. Entsprechend wird auch der tatsächliche Gasfluss auf Null fallen.

Den Angaben nach werden unter anderem Sicherheitssysteme, die Stromversorgung, der Brand- und Gasschutz sowie Absperr- und Isolierungsventile überprüft und gegebenenfalls instandgesetzt oder kalibriert. Auch Software-Updates werden durchgeführt.

Jetzt kommt der Ernstfall
"Ohne weitere politische Flankierung zerreißen wir": Robert Habeck fürchtet soziale Verwerfungen.

Lässt Russland den Gashahn zu?
Laut Bundesnetzagentur finden die Arbeiten nicht direkt an der Leitung, sondern an den Verdichterstationen, etwa in Lubmin statt. Die Arbeiten sollten unter normalen Umständen im geplanten Zeitraum fertiggestellt werden können, hieß es von der Behörde. In der Vergangenheit wich die Dauer der Arbeiten teilweise leicht von der angesetzten Zeit ab.

Unter anderem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Bedenken geäußert, dass Russland den Gashahn auch nach Abschluss der Wartung nicht mehr aufdrehen könnte. Das russische Staatsunternehmen Gazprom hatte die Liefermenge im Juni mit Verweis auf technische Probleme deutlich gedrosselt.

Nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock wird die Bundesregierung alles dafür tun, dass eine weitere Verknappung russischer Gaslieferungen nicht zu einer Spaltung der Gesellschaft führt. "Wenn wir weniger Energie haben, wenn wir weniger Wärmeversorgung haben, dann werden wir dafür sorgen, dass es gerecht zugehen wird", sagte die Grünen-Politikerin am Montag nach einem Treffen mit ihrem japanischen Amtskollegen Yoshimasa Hayashi in Tokio. Neuerliche Forderungen aus der Union, die restlichen drei deutschen Atomkraftwerke länger am Netz zu lassen, wies Baerbock erneut strikt zurück.

Russland sei unberechenbar, nicht nur im Krieg gegen die Ukraine, sondern auch mit Blick auf die Einhaltung von Regeln, die man zum Beispiel bei Energielieferungen habe, kritisierte Baerbock. "Deswegen werden alle unterschiedlichen Szenarien vorbereitet."


Da muss man schon mal ein vernünftiges Wort dazu sagen:

Zu seinen Energielieferanten sollte man - egal in welcher weltpolitischen Lage - normale Wirtschaftsbeziehungen pflegen. Wenn man, wie unsere "Außenministerin" "Russland wirtschaftlich vernichten will" - darf man nicht darauf setzen, dass die Russen das leitungsgebundene Gas auch weiterhin liefern. Enteignet man förmlich die russischen Gasimporteure auf deutschem Boden, wie es unserer Wirtschaftsminister tut, darf man über die Wirkungen nicht klagen - denn es kommt darauf an, wer am Anfang der Gasleitung sitzt - und nicht am Ende der Leitung. Sonst geht man im wahrsten Sinne des Wortes am Ende leer aus. Auch wenn man nun nach Gas bettelt. Was soll hier das Wort der "Gerechtigkeit" beim frieren ? Das halte ich für einen kindischen Scherz, dass meint die Frau doch nicht ernst - oder ? Was wird passieren, wenn wir unsere Wirtschaft im Winter z. T. abschalten müssen ? Es wird nicht nur im schlimmsten Falle der völligen Einstellung des leitungsgebundenen Gases zur Spaltung der Gesellschaft kommen, betrachtet man die Auswirkungen der enormen Energiepreise. Das gilt für Bürger und Wirtschaft. Wir sind in Deutschland vom Verkauf wettbewerbsfähiger Produkte abhängig, da wir kaum Rohstoffe besitzen. Bei dem Energiepreis ist das nicht mehr realisierbar. Ich halte das, was wir hier an Politik zur Energiesicherheit und den Energiepreisen machen - skandalös. Bezahlen wird den Preis für diese Politik des wirtschaftlichen Niedergangs - der einfache Bürger. Wir sind dabei im Eiltempo den Wirtschaftsstandort Europa und Deutschland zu zerstören. Verursacht hat die jetzige Regierung die hohen Preise und die fehlende Energiesicherheit. Nicht der Krieg und ausnahmsweise mal nicht die Russen oder Putin selbst. Wir waren gewarnt uns die Finger zu verbrennen. Nur Kinder fassen den heißen Ofen trotz mehrfacher Warnung an. Und was wird dann passieren ? Das war doch von Beginn an absehbar. Auch in diesem Falle ist unsere Regierung völlig konzeptionslos und taumelt von Krise zu Krise bis sie krachend fällt und einen Scherbenhaufen hinterlässt.
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Sa 23. Jul 2022, 09:48

Ukrainische Soldaten in Video: „Unser Kamerad wurde von Offizier tot geprügelt.“
In einem aufrüttelnden Video beklagen ukrainische Soldaten den Tod ihres Kameraden. Alarmierend: Er soll vom eigenen Offizier tot geprügelt worden sein.

Exxpress Redaktion
23. Juli 2022

Das Video hat es in sich. Es zeigte Ukrainisch sprechende Soldaten, die – laut eigenen Aussagen – der 36. Brigade der ukrainischen Streitkräfte angehören. In ihrer Botschaft berichten sie Erstaunliches: Ihre Kommandeure haben ihre Kameraden zu Tode geprügelt. Das wollten sie sich nicht gefallen lassen.

Demnach ist es innerhalb der ukrainischen Streitkräfte bereits zu Mord und Todschlag am eigenen Personal gekommen. Das Video ist ein weiterer Hinweis auf Erschöpfung, die sich auch auf der ukrainischen Seite breit macht.

Kommentare aus Österreich dazu:

Benedikt Schweighart
23. Juli 2022 um 8:59 Uhr
Bereits vor 6 Wochen hat ein Oberst vom österreichischen Bundesheer Videos gezeigt von ukrainischen Soldaten, in denen diese sagten, sie seien es leid sich abschlachten zu lassen, Selenskyj solle sie raus holen. Das sei schon deutliche guerre fatigue, Kriegsmüdigkeit, erklärte er. Selenskyj ist es egal, er verheitzt die Truppen weiter. Bei 500 Mann Verlust pro Tag ist er in ca. 500 Tagen dann durch, der letzte Ukrainer gefallen, und Putin braucht nicht mehr verhandeln. Die von Selenskyj gross angekündigte Gegenoffensive im Juli, mit einer Million Soldaten, ist eine Luftnummer, so wie der größenwahnsinnige Adolf davon ausging, dass es noch Armeeeinheiten gäbe, die längst aufgerieben waren. Die von Analysten von VisualPolitik angeführten Territorialstreitkräfte sind eher mit dem Volkssturm zu vergleichen, der auch nichts mehr ausrichten konnte. Ginge es um die Menschen in der Ukraine, müsste Sekenskyj schon lange verhandeln, sonst wird es die jüngere weibliche Bevölkerung schwer haben, in Zukunft einen Ehemann zu finden, und die Fabriken haben keine Arbeiter. Wozu dann noch was aufbauen? Für 720 Milliarden Euro! Damit will sich die Kriegstreiberin Ursula von der Leyen nur ihr schlechtes Gewissen frei kaufen, falls sie und ihre EU Komplizen nach Ende, und das wird die totale Niederlage der Ukraine sein, des Krieges als Kriegsverlängerer angeklagt werden, die aus eitlem Hochmut bis zum letzten Ukrainer gegen Putin gekämpft haben werden. In ihrer Skrupellosigkeit können sie es mit dem russischen Präsidenten aufnehmen
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Re: Krieg in Europa und der deutsche Schlingerkurs

Beitragvon rose am Sa 23. Jul 2022, 10:04

In 15 Tagen: 4 der 12 gelieferten HIMARS-Raketenwerfer vernichtet

Sie wurden als „Game-Changer“ bezeichnet und sollten den Kriegsverlauf zugunsten der Ukraine ändern – die HIMARS-Mehrfachraketenwerfer. Doch jetzt wurde bekannt, dass immer mehr dieser „Wunderwaffen“ zerstört werden.

exxpress Redaktion
23. Juli 2022

HIMARS hätten eigentlich zur Kriegswende beitragen sollenReuters
Zwölf -Raketenwerfer haben die USA in das Kriegsgebiet der Ukraine gesendet. Doch nach HIMARS ersten, zarten militärischen Erfolgen des Raketenwerfers, der (je nach Munition) eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern aufweisen kann, stellte sich die russische Artillerie immer besser auf die „US-Wunderwaffe ein“ – der eXXpress berichtete.

Großes Fiasko für USA und Ukraine
Doch die Waffenlieferung entpuppt sich immer mehr als Fiasko für die Ukraine und die USA. Jetzt wurde bekannt, dass bereits vier von zwölf dieser 5,6 Millionen Euro teuren HIMARS-Raketenwerfer bereits Schrott sind.


HIMARS haben eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern lt. Reuters
Für die Lieferanten in den USA und für die Regierung in Kiew ist die schnelle Zerstörung dieser von manchen Medien als “Finger Gottes”-gepriesenen “Wunderwaffen” ein harter Schlag: Immerhin wurde daraufgesetzt, durch die großen Reichweiten des Raketenwerfers, den Kriegsverlauf in der Ukraine maßgeblich beeinflussen zu können.

Millionenbeträge verpuffen
Die Einsätze dieser US-Waffensysteme sind übrigens extrem teuer: Jede einzelne Rakete, die mit den HIMARS abgefeuert wird, kostet 150.000 Euro. Eine ganze Salve also eine Million Euro. Die vier zerstörten Raketenwerfer hatten einen Wert von 22,4 Millionen Euro.
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