Tätigkeitsbeschreibungen für Wissenschaftler

[MuellerAndrea1]

Von mir bekommst du über Email ein Arbeitsmaterial einer Hochschule zur Eingruppierung von wiss. Mitarbeitern. Von der Aufnahme der Tätigkeiten über die Zeitbemessung, Bildung der Arbeitsvorgänge, methodische Hinweise zur Vorgensweise und und und.... Anlagen zu Grundsatzentscheidungen.... Fehlerquellen beim Eingruppieren....
Haben wir uns mal von einem Unternehmen erarbeiten lassen und wird jedes Jahr mit neuen tariflichen Festlegungen und Grundsatzentscheidungen der obersten Gerichte aktualisiert. Prima Sache. Ohne eigenes tarifliches Wissen geht es aber nicht oder besser gar nicht. Eine Ausbildung im Fach Personalwissenschaften oder ähnlich sollte vorhanden sein. Hast du die, was hast du vorher gemacht? Zur Weiterbildung gibt es jährlich sehr gute Seminare. Hier brauchst du aber fundiertes tarifliches Grundwissen. Fragen kannst du bei mir immer. Ob du mit der Antwort immer einverstanden bist weiß ich noch nicht. Das ist, so wie ich es sehe eine nicht ganz einfache sache, die du da vor dir hast. Wird sicher Köpfe kosten. Also zunächst, wie es vogel.dresden schrieb, Protokoll machen (das ist interessant, einen guten "Eigenschutz" haben unsre Verwaltungsplatzhirsche von den oberen Aufsichtsbehörden immer). Reines Training, denke ich. Dahingehend kann man noch was lernen.
Sag mal, warum wurde bei euch so lange gewartet? Ich meine, wenn eine Tätigkeitsbeschreibung an einer Hochschule älter als 4 Jahre ist, kann sie nicht mehr aktuell sein. Wenn eure nun von 5-18 Jahre alt sind und eigentlich immer wieder von den Vorgängerbeschreibungen (auch noch z. T. falsch) abgeschrieben wurden, also eigentlich alle 18 Jahre sind, hat das keiner gemerkt oder keinen interessier? Da sind nach meiner Erfahrung ein Haufen Leichen im Keller. Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen. Das kostet viel Anstrengung und Arbeit und ihr steht unter Zeitdruck und werdet bei der Realisierung "beobachtet". Musste nicht sein. Ist eine der schlechtesten Bedingungen, die ich kenne. Deinen Vorgesetzten würde ich das schon mal schwarz auf weiß auf den Schreibtisch legen, so dass Ursache und Wirkung später mal nicht verwechselt wird.

Bis später, Andrea

[sachsenjäger]

@vogel.dresden ist da aus verwaltungsrechtlicher Sicht schon im Recht. Das ist keine Spitzfindigkeit zum "Eigenschutz". Die in der öffentlichen Verwaltung für Personal gezahlten Gelder, sind oft ausschließlich Steuergelder. Wenn man im "Wissen und Wollen" diese Gelder nicht nach geltendem Tarif zahlt oder davon Kenntnis hat, vermeidbare Kosten entstanden sind, wird es sehr brenzlich. Also benachrichtige deine Vorgesetzten über den Umstand und handle umgehend, so dass eine Schadensbegrenzung eintritt. So gesehen, sieht vogel.dresden nur voraus, was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintreten wird. Wir ahnen es alle. Helfen dir in dieser schlimmen Situation, welche du nicht verursacht und zu verantworten hast.

[Vogel.dresden]

Hier bitte auch einmal die Frage, wann nunmehr mit der Vervollständigung des neuen tariflichen Entgeltsystems zu rechnen sein wird. In unserem Hause spricht man davon, dass sich die Tarifpateien gleich nach der Sommerpause zusammensetzen werden.

[Kaktusblüte]

Hier bitte auch einmal die Frage, wann nunmehr mit der Vervollständigung des neuen tariflichen Entgeltsystems zu rechnen sein wird. In unserem Hause spricht man davon, dass sich die Tarifpateien gleich nach der Sommerpause zusammensetzen werden.

Du meinst hier sicher die neue Entgeltordnung nach TvÖD und TvL? Leider immer noch nicht zwischen den jeweiligen Tarifparteien verhandelt und deshalb nicht verfügbar, obwohl dies spätestens 2008 als Ergebnis verspochen war. Eingruppierungen vollziehen sich immer noch nach BAT oder MTArb, leider. Viele haben aber auch nach BAT oder MTArb. den Nachweis zur tarifgerechten Eingruppierung noch nicht erbracht, was z. Z. mit sehr hohen Risiken verbunden sein könnte. Kommt die neue Entgeltordnung, wird sich dort alles überschlagen, denn eine ordnungsgemäße Eingruppierung nach BAT ist grundsätzliche Voraussetzung für die Umsetzung der neuen Tarifordnung. Nachzulesen u.a. hier bei Dr. Schmidtken, z. B. Schaubild des EGO-Strukturkonzeptes von Verdi:

http://www.kommunalberatung-rcu.de/de/K ... Home-2.htm

Nach meiner persönlichen Auffassung ist das Verdi-Modell aber sehr schwierig umzusetzen und es sollte nach einfachen Lösungen gesucht werden. Gegenwärtig ist es für die Praktiker bei der öffentlichen Hand schon sehr kompliziert, den BAT umzusetzen. Das EGO-Modell ist noch viel umfangreicher, weil eine weitere Ebene zur Eingruppierung hinzutritt. So sind die soziale Kompetenz oder z. B. die psychischen und physischen Belastungen ganz schwierig in Bewertungskategorien zu fassen und dann auch noch anzuwenden.

Aber warten wir es ab. Es wird nach meiner Meinung leider wieder komlizierter und viele Verantwortungsträger waren bereits mit dem BAT überfragt, wenn die Tätigkeitsmerkmale zur Eingruppierung oder Einreihung zu begründen waren. Das ist hier kein Vorwurf, denn die meisten Personaler müssen das nicht ständig vollziehen und sind da nur jedes Jahr einmal (Abgabe des Stellenplanes und Überprüfung der Eingruppierungen - da sonst persönliche Haftung droht) oder bei einer Neueinstellung gefragt. Da ist man dann meist überfordert, das ist klar. Wenn das sog. EGO-Modell kommen sollte, wird man verstehen, dass der BAT und MTArb. und deren Tätigkeitsmerkmale ein Kinderspiel waren.

[4-Korn]

Ich habe mal eine Frage. Wie gruppiert Ihr Eure Bezügerechner eigentlich nach TV-L - EGO ein?

[mod]

Hallo 4-Korn.
Ich empfehle Dir, ein neues Thema einzurichten, da Deine Frage unter "Eingruppierung der Wissenschaftler, nicht zu finden sein wird. Sicher bekommst Du zeitnah deshalb keine Antwort.